Johann Zbinco von Hasenburg

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Johann Zbinco Freiherr von Hasenburg, tschech.: Jan Zbyněk z Hasenburg (* um 1560; † 1616) war ein böhmischer Jurist, Gelehrter und Schriftsteller.

Leben

Johann Zbinco von Hasenburg entstammte einer alten böhmischen Familie, die über 300 Jahre, von 1350 bis 1663, das Amt des Oberst-Erbland-Truchsess im Königreich Böhmen innehatte, er war der Sohn des Nikolaus III. („der Jüngere“) Freiherr von Hasenburg (um 1525–1585).

Hasenburg war königlich böhmischer Appellationsgerichtsrat in Prag. Außerdem war er ein Schriftsteller und Gelehrter, der der Alchemie sehr zugeneigt war. Die Alchemie war es schließlich auch, die ihn um den größten Teil seines Vermögens brachte. Er war deshalb gezwungen, nach und nach seine Burgen und Schlösser zu verkaufen. Nach Mšeno und Brozany verkaufte er 1614 auch die Burg Budyně, auf der er selbst lebte; diese Burg verkaufte er an den böhmischen Kämmerer und Burggrafen Adam II. („der Ältere“) von Sternberg (1575–1623; siehe: Sternberg (Adelsgeschlecht)). Noch heute kann man auf der Burg seine alchimistische Werkstatt besichtigen.

Im Jahr 1609 unterzeichnete Hasenburg für die katholischen Mitglieder des böhmischen Herrenstands das Religionsabkommen mit den Protestanten.

Hasenburg heiratete Polyxena Minkwitz von Minkwitzburg, die Tochter des kaiserlichen Reichshofrats Kaspar Freiherr Minkwitz von Minkwitzburg und der Lidmilla Freiin von Kolowrat. Sein Sohn Jaroslaw († 1633), kaiserlicher Kämmerer und Herr auf Radeschin, war der letzte Namensträger, mit dessen Tod diese Familie erlosch.

Er hatte auch Kontakt zum dänischen Astronomen Tycho Brahe (1546–1601), wie eine persönliche Widmung auf einem Geschenk zeigt: „Illustri ac generoso domino, domino Iohanni, libero baroni ab Hasenburg, in Budin, Brosan et Hostevitz, Solarenensium capitaneo, Sacrae Caesareae Maiestatis a consiliis, domino et amico suo in primis honorando, dono dedit Tijcho Brahe“.[1]

Anmerkungen

Literatur

  • Roman Freiherr von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien, S. 108, Degener & Co, Neustadt (Aisch) 1973

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