Isokinetische Probenahme
Isokinetische Probenahme ist ein Begriff aus der Emissionsmesstechnik. Aus Abgasströmen größerer Anlagen wird mittels einer Probenahmesonde isokinetisch (d. h. geschwindigkeitsgleich) durch Absaugen ein Teilstrom entnommen und zum Staubmessgerät geführt. Auf diese Weise wird verhindert, dass durch die Probenahme eine Fraktionierung stattfindet und das Messergebnis verfälscht wird.[1]
Wird bei der Probenahme mit einer Geschwindigkeit größer als der Strömungsgeschwindigkeit abgesaugt (hyperkinetische Probenahme), so wird Abgas angesaugt, das die Probenahmesonde hätte umströmen müssen. Die im Abgas enthaltenen Partikel können aufgrund ihrer Trägheit nicht der ihnen aufgezwungenen Änderung der Strömungsrichtung folgen. Der gemessene Staubgehalt ist zu niedrig. Beim Absaugen mit einer Geschwindigkeit kleiner als der Strömungsgeschwindigkeit (hypokinetische Probenahme) strömt Abgas, das hätte eingesaugt werden müssen, um die Probenahmesonde herum. Aufgrund ihrer Trägheit können Partikel der Umlenkung nicht folgen und gelangen in die Sonde. Der gemessene Staubgehalt ist zu hoch.[2] Der Fehler bei zu großer Absauggeschwindigkeit ist geringer als bei einer im gleichen Maße niedrigeren Absauggeschwindigkeit.[3] Dementsprechend bewegt sich das für Staubemissionsmessungen zulässige isokinetische Verhältnis - das Verhältnis der Gasgeschwindigkeiten von abgesaugtem Teilstrom zu Hauptvolumenstrom - zwischen 95 % und 115 %.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 VDI 2066, Blatt 1: Technische Regel, 2006-11 Messen von Partikeln - Staubmessungen in strömenden Gasen - Gravimetrische Bestimmung der Staubbeladung
- ↑ J. H. Vincent: Aerosol Sampling - Science and Practice, Wiley & Sons, Chichester 1989
- ↑ G. Baumbach: Luftreinhaltung, 3. Auflage, Springer-Verlag Heidelberg, 1993