Interleukin-10
Interleukin-10 | ||
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Bändermodell nach PDB 2H24 | ||
Vorhandene Strukturdaten: 1ilk, 1inr, 1j7v, 1lk3, 1vlk, 1y6k, 1y6m, 1y6n, 2h24, 2ilk | ||
Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 160 Aminosäuren | |
Sekundär- bis Quartärstruktur | Homodimer | |
Bezeichner | ||
Gen-Namen | IL10; CSIF; IL-10; IL10A; MGC126450; MGC126451; TGIF | |
Externe IDs | OMIM: 124092 UniProt: P22301 MGI: 96537 | |
Vorkommen | ||
Übergeordnetes Taxon | Gewebetiere, manche Viren[1] |
Interleukin-10 (oder kurz: IL10, oder veraltet: Cytokine-synthesis inhibitory factor bzw. kurz: CSIF) gehört innerhalb der Zytokine (Botenstoffe des Immunsystems) zu den Interleukinen. Es wird vor allem von Monozyten und ferner von TH2-Lymphozyten sezerniert. Es hat zahlreiche Funktionen in der Regulation des Immunsystems. Es wirkt unter anderem begrenzend und hemmend auf Abwehrvorgänge, die z. B. in einen septischen Schock münden können und schützt damit den Organismus davor, sich durch übersteigerte Entzündungsprozesse selbst zu zerstören. Es ist zusammen mit TGF-β eines der wichtigsten antientzündlichen Zytokine und wichtig zur Entwicklung der Immuntoleranz [2]. Es hemmt die Bildung von Zytokinen der Th1-Antwort und wirkt verlängernd auf das Überleben, Vermehrung und die Antikörperproduktion von B-Lymphozyten. Es blockiert den nukleären Faktor NFκB und ist in die Regulation des JAK-STAT-Signalweges einbezogen. Interleukin-10 ist ein wesentlicher Immunmodulator im Intestinaltrakt. Ein Mangel geht mit einer Veranlagung zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa einher.
Genetik
Der Vorläufer des Interleukin-10 wird auf dem Chromosomenabschnitt 1q31-32 kodiert und umfasst 178 Aminosäuren.
Funktionen
- IL-10 hemmt die CD-28-Signalgebung und die Bildung von Tumornekrosefaktor, Interleukin-1 (und fördert synergistisch die Bildung eines Interleukin-1-Rezeptorantagonisten), Interleukin-2 und Interleukin-6 in antigenpräsentierenden Zellen wie z. B. Monozyten und dendritischen Zellen und damit indirekt die Aktivierung von T-Lymphozyten.
- IL-10 hemmt die Aktivierung der Cyclooxygenase-2 durch Lipopolysaccharide in Monozyten.
- Es lenkt die T-Lymphozytenantwort mehr von der TH1 zu TH2 hin.
- IL-10 fördert die Proliferation der B-Lymphozyten und ihre Differentierung zu Plasmazellen. Andererseits hemmt es die IgE-Bildung in Gegenwart von Monozyten.
- Bei Natürlichen Killerzellen kann IL-10 die Interferon-Bildung hemmen in der Gegenwart von Monozyten oder dentritischen Zellen oder sie verstärken, wenn auf isolierte Natürliche Killerzellen gleichzeitig Interleukin-12 einwirkt.
- Fördert die Phagozytose und hemmt die Antigenpräsentation bei Monozyten. Monozyten differentieren weniger zu antigenpräsentierenden und damit die Entzündung allgemein fördernden dendritischen Zellen sondern mehr zu die Entzündungsursache beseitigenden Makrophagen. Interleukin-10 hemmt aber nicht bereits ausdifferentierte dendritische Zellen, da diese keinen IL-10-Rezeptor mehr exprimieren.
Einzelnachweise
- ↑ InterPro: IPR000098 Interleukin-10 (englisch)
- ↑ Grütz, G. (2005): New insights into the molecular mechanism of Interleukin-10-mediated immunosupression. Journal of Leukocyte Biology, Volume 77, January 2005:3-15.
Weblinks
- UniProt P22301.
- Interleukin-10 auf KEGG
- Interleukin-10 bei Online Mendelian Inheritance in Man.
- Interleukin-10 auf Entrez Gene
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