Hermann Bleibtreu

Hermann Bleibtreu

Hermann Bleibtreu (* 4. März 1821 Pützchen bei Bonn; † 25. April 1881 in Bonn) war ein deutscher Chemiker und Erfinder des deutschen Portlandzements.

Neben der Herstellung von Zement war Bleibtreu auch in der Gewinnung von Braunkohle aktiv. Ihm zu Ehren ist der Bleibtreusee in der Ville benannt, der aus einem gefluteten Tagebaurestloch entstand.

Leben

Sein Vater war der Bergwerks- und Fabrikbesitzer Leopold Bleibtreu (1777–1839), Gründer der Alaunhütte auf der Ennert-Hardt.

Hermann Bleibtreu studierte an den Universitäten Bonn und Gießen sowie am Royal College of Chemistry in London. An der Universität Gießen erwarb er unter dem Dekanat Justus von Liebigs seinen Abschluss.

In den 1850er Jahren hatte schon William, der Sohn von Joseph Aspdin, seinen Portlandzement nach Deutschland gebracht.

1853 brannte Hermann Bleibtreu seinen ersten Zement (vgl. Zementklinker) in seinem Labor bei der Anna-Magdalena-Grube auf der Alaunhütte.

Am 2. Juni 1853 wurde der Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein, eine Vereinigung der benachbarten Gruben und Fabrikanlagen, gegründet. 1856 bis 1871 war Bleibtreu dessen Generaldirektor. 1855 gründete er ein Zementwerk in Züllchow bei Stettin. Das Werk war auf eine Produktion von 25.000 Fass Zement ausgelegt. 1858 gründete er ferner die Bonner Zementfabrik bei Oberkassel. Den Kalkstein bezog er aus Budenheim bei Mainz und den Ton aus der näheren Umgebung. Die Rohstoffe wurden von Schiffen direkt vor die Rohmühle transportiert. Die Qualität war so gut, dass sich sein Zement gegen die englischen Konkurrenzprodukte durchsetzte und auf der Internationalen Industrie-Ausstellung 1862 in London eine Medaille gewann. Verwendung fand er unter anderem für den Bau des Kölner Doms und die Kölner Dombrücke.

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