Hans Heinrich Franck

Hans Heinrich Franck

Hans Heinrich Franck (* 22. November 1888 in Würzburg; † 21. Dezember 1961 in Berlin) war ein deutscher Chemiker und Technologe.[1]

Leben

Franck war Sohn des Malers Philipp Franck und Vater der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger.

Heinrich Franck studierte Physik und Nationalökonomie an der TH Charlottenburg, der Uni Berlin und der TH Karlsruhe. 1912 wurde er promoviert und 1919 habilitierte er sich. Seit 1917 war er Mitglied der SPD.[2]

Seit 1921 war er Leiter des Forschungslaboratoriums der Bayerischen Stickstoffwerke (heute zur VIAG gehörend), ab 1927 Professor für Technische Chemie an der Technischen Hochschule Berlin. 1937 wurde ihm die Professur entzogen, und 1939 folgte aus politischen Gründen die Entlassung aus den Stickstoffwerken. Die politischen Gründe waren „jüdische Versippung“; er war mit einer Jüdin verheiratet und ließ sich trotz Drängens der nationalsozialistischen Regierung nicht scheiden.[3] Im Krieg war er Direktor in der Glasforschung.

Von 1945 bis 1948 war er Leiter der Stickstoffwerke Piesteritz, zugleich Lehrstuhlinhaber für Chemische Technologie an der TH Berlin-Charlottenburg. Nachdem er 1948 der SED beigetreten war, wurde ihm im folgenden Jahr vom Senat das Lehramt entzogen. 1950 erhielt er an der Humboldt-Universität Berlin in Ostberlin den Lehrstuhl für Chemie. 1950–1959 zugleich Direktor des Instituts für angewandte Silikatforschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Nachdem Enno Heidebroek als Präsident der Kammer für Technik, die er vergeblich nach dem Vorbild des VDI zu einem politisch unabhängigen Interessenverband der Ingenieure ausbauen wollte, zurückgetreten war, wurde Franck 1949 dessen Nachfolger. Ebenfalls ab 1949 war er ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Nach ihm wurde der Hans-Heinrich-Franck-Klub in Wittenberg benannt.[4]

Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof Wannsee.

Literatur

  • Kurzbiografie zu: Franck, Hans-Heinrich. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Einzelnachweise