Galactane

Galactane

Galactane, auch Galaktane, sind eine Gruppe verzweigter, wasserlöslicher Polysaccharide, die zu den Hemicellulosen gehören und hauptsächlich aus D-Galactose oder 3,6-Anhydro-L-galactose bestehen. Einige Galactane sind Homoglykane,[1] die meisten jedoch Heteroglykane.

Struktur

Die Galactane besitzen meist eine lineare Hauptkette aus (1→4)- oder (1→3)-β-glycosidisch gebundener D-Galactose oder 3,6-Anhydro-L-galactose; die Seitenketten unterscheiden sich je nach Herkunft. Sie enthalten neutrale Monosaccharide wie L-Arabinose, D-Galactose oder L-Rhamnose, aber auch Uronsäuren wie D-Glucuronsäure oder D-Galacturonsäure; es kommen auch sulfatierte Monomere vor.[2][3]

Vorkommen und Verwendung

Vertreter der Stoffgruppe der Galactane sind Agar, Carrageen, Furcellaran, Traganth und viele weitere Polyosen, z. B. aus Lärchenholz.[4] Sie kommen als Strukturkomponente zusammen mit Pektinen und Arabanen in den Zellwänden vieler Pflanzen wie Lupinen (Lupinus), Zuckerrüben (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. altissima), Kartoffeln (Solanum tuberosum) und Knoblauch (Allium sativum)[2], bestimmter Rotalgen-Gattungen – wo sie bis zu 40 % des Trockengewichts der Algen ausmachen[5] – und in der Zellwand von Mykobakterien vor.

Agar (E 406), Carrageen (E 407) und Traganth (E 413) besitzen Bedeutung als Lebensmittelzusatzstoffe; sie werden vorwiegend als Füllstoff, Geliermittel und Verdickungsmittel eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu „Galactane“ im Lexikon der Chemie, abgerufen am 1. September 2011.
  2. 2,0 2,1 Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu „Galactane“ im Lexikon der Ernährung, abgerufen am 1. September 2011.
  3. Thieme Chemistry (Hrsg.): Eintrag zu Agar(-Agar) im Römpp Online. Version 3.29. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2012, abgerufen am 1. September 2011.
  4. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank’sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 1388, ISBN 3-440-04513-7.
  5. Thieme Chemistry (Hrsg.): Eintrag zu Galactane im Römpp Online. Version 3.29. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2012, abgerufen am 1. September 2011.