Filterpresse

Filterpresse

Eine Filterpresse

Eine Filterpresse, auch Kammerfilterpresse oder Membranfilterpresse, ist eine Vorrichtung um verunreinigte Flüssigkeiten, hauptsächlich Öle und Wasser, bis auf mehrere µm Korngröße zu reinigen. Im Prinzip werden die Flüssigkeiten durch ihre eigenen Verunreinigungen gepresst und so gereinigt.

Dazu setzt sich die Presse aus mehreren, aneinander gereihten Elementen, den Filterplatten zusammen. Um diese Platten ist eine Membran, das Filtertuch, gespannt, welche grobe Partikel zurückhält. Die Filterplatten werden unter hohem Druck zusammengepresst (bis 600 bar), während zwischen diesen von innen nach außen der Schlamm aus der zu reinigenden Flüssigkeit mit 10-20 bar gegen die Filtertücher gepresst wird. Dieser Schlamm verdichtet sich kontinuierlich und bildet das Filtermedium durch das die Flüssigkeit gedrückt wird. Bevor eine Filterpresse einsatzbereit ist, muss sich ein geeigneter Kuchen aus dem Schlamm aufbauen. Bei diesem Vorgang wird Filtrat so lange durch die Tücher gepresst, bis sich genügend Partikel zu einem festen Kuchen zusammengeschlossen haben. Diese Zeit, in der die Flüssigkeit noch nicht vollständig gereinigt wird, nennt sich Anschlemmphase. Sind die Kammern vollständig mit Filterkuchen gefüllt, wird kaum noch Filtrat gefiltert, der Kuchen muss dann entfernt werden. Soweit die Presse dies nicht automatisch erledigt(selbstreinigende Kammerfilterpresse), wird der Druck dazu langsam abgelassen, die Filterpresse geöffnet und der Kuchen von den Filtertüchern manuell entfernt.

Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Filterpresse ist die Abwasseraufbereitung, weitere Anwendungsgebiete sind beispielsweise die Filtration von chemischen Produkten, Mineralen und anorganischen Produkten im Bergbau und von Nahrungsmitteln. Haupteinsatzgebiet der Filterpressen oder auch Kammerfilterpressen ist die Entwässerung von Klärschlämmen. Die der Presse entnommenen Filterkuchen dürfen seit 2005 durch eine Verschärfung der Gesetzgebung (TA Siedlungsabfall) nicht mehr auf Deponien entsorgt werden. Sie werden entweder der thermischen Behandlung in Müllverbrennungsanlagen zugeführt oder als Dünger auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgetragen. Die Verwertung in der Landwirtschaft stellt die kostengünstigere Entsorgungsmethode für den Kläranlagenbetreiber dar und ist zur Zeit weit verbreitet. Im Jahr 2003 wurden in Deutschland laut DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) 56 % der behandelten Klärschlämme aus kommunalen Kläranlagen als Dünger in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau eingesetzt.

Siehe auch: Trennverfahren (Verfahrenstechnik)

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