Fahlerz
Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen Mängeln an Gestaltung bzw. Form und/oder inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite des WikiProjekts Minerale eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Mineralogie auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Dabei kann es auch vorkommen, dass Artikel gelöscht werden, die sich nicht signifikant verbessern lassen (siehe dazu auch Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist). Sei mutig und hilf mit, die inhaltlichen Mängel dieses Artikels zu beseitigen. |
Fahlerz ist die Bezeichnung für ein kubisches, metallisch glänzendes Mineral, das vorkommt als
- Tetraedrit (Antimonfahlerz oder dunkles Fahlerz) mit 25-45 % Cu, 0,5-32 % Ag, 3-6 % Zn, 25-30 % Sb
- Tennantit (Arsenfahlerz, lichtes Fahlerz oder Binnit) mit 30-53 % Cu, 15-20 % As
- Schwazit (Quecksilberfahlerz oder Hermesit) mit bis zu 17 % Hg
Vollständig isomorph mit Fahlerz ist der Germanit (violett, metallisch glänzend), den man hauptsächlich in Namibia (Tsumeb) findet.
Archäologie
In der Archäologie wird Fahlerz auch manchmal als Synonym für Arsen- oder Antimonbronzen verwendet, wie sie besonders in der Frühbronzezeit gebräuchlich waren. Im Kaukasus und auch Alpenraum stand Fahlerz natürlich an und wurde hier bevorzugt für bestimmte Beiltypen verwendet[1]. Im frühbronzezeitlichen Fundbestand in Mitteldeutschland [2] sind 90 % der Metallfunde aus verschiedenen Sorten Fahlerzkupfer, wobei sich anhand der Analysen vier Gruppen unterscheiden lassen:
- Nickelreiches Fahlerzkupfer: vor allem bei den frühen Depotfunden (Dieskau III, Halle-Giebichenstein, Kyhna, Schollene) Für den Aufschwung der Metallurgie am Beginn der Frühbronzezeit in Mitteldeutschland hat nickelreiches Fahlerzkupfer offensichtlich besondere Bedeutung.
- Fahlerzkupfer mit einem sehr spezifischen Silbergehalt von ca. 1 % und variablem Ni-Anteil, in den Horten von Kanena III und Schkopau.
- Niedrig legierte Zinnbronzen auf Fahlerzkupferbasis, das sich durch niedrigere Silberanteile von den anderen Sorten unterscheidet. bei Beilen von Freiroda, Lissen, Burgstaden und teilweise Bennewitz.
- Ösenringmetall, das mengenmäßig in Mitteldeutschland nur untergeordnete Bedeutung hat.
Die Unterschiede in der Metallzusammensetzung zwischen den Horten könnten damit erklärt werden, dass jedes Depot für sich genommen die Kupfersorten einer bestimmten Zeitspanne widerspiegelt, wobei sich die Verfügbarkeit der Metallsorten innerhalb eines Zeitraums von 250 Jahren offenbar rasch veränderte.
Einzelnachweise
- ↑ Tobias L. Kienlin, E. Bischoff, H. Opielka: Zur Metallographie urgeschichtlicher Artefakte: Ergebnisse einer Untersuchung an Kupfer- und Bronzebeilen des nordalpinen Raumes. In: P. Portella (Hrsg.): Fortschritte in der Metallographie. Vortragstexte der 37. Metallographie-Tagung, 17.-19. September 2003 in Berlin. Werkstoff-Informationsgesellschaft, Frankfurt 2004 (Sonderbände der Praktischen Metallographie. 35), S. 3-10; T. L. Kienlin: Frühes Metall im nordalpinen Raum: Eine Untersuchung zu technologischen und kognitiven Aspekten früher Metallurgie anhand der Gefüge frühbronzezeitlicher Beile. In: Archäologische Informationen. 27, 2004, S. 187-194; T. L. Kienlin: Frühbronzezeitliche Vollgriffdolche und Randleistenbeile: Zu Herstellungstechnik, Zusammensetzung und Materialwahrnehmung. In: Archäologisches Korrespondenzblatt. 35, 2005, S. 175-190.
- ↑ http://mars.geographie.uni-halle.de/for550/index.php/nw2/laufende-arbeiten/40-die-funde-von-nebra-im-vergleich-zu-anderen-fruehbronzezeitlichen-funden-der-makroregion
Literatur
- Rüdiger Krause: Studien zur kupfer- und frühbronzezeitlichen Metallurgie zwischen Karpatenbecken und Ostsee. Rahden/Westfalen, Leidorf 2003.
Weblinks
- Mineralienatlas:Fahlerz (Wiki)