Dragendorff-Reagenz
Das Dragendorff-Reagenz ist ein Nachweisreagenz für Alkaloide und tertiäre Amine.
Bei Zugabe des Reagenz zeigen Alkaloide eine charakteristische Färbung. Tertiäre Amine können gelbe, orangefarbene und rote bis braune Färbungen geben. Es findet Anwendung in der Dünnschichtchromatographie (DC) als Sprüh- oder Tauchreagenz, zum Beispiel zur Arzneimittelanalytik.
Das Reagenz setzt sich zusammen aus Bismutoxidnitrat (Bismutsubnitrat), Weinsäure und Kaliumiodid. Es entsteht ein Kalium-Tetraiodobismutat-Komplex. Basische aliphatische Amine werden protoniert (durch die Weinsäure), es erfolgt die Bildung eines nicht mehr solvatisierbaren Ionenpaares der Form [BiI4]−[HNR3]+.
Das Dragendorff-Reagenz wurde vom Pharmazeuten Georg Dragendorff (1836–1898) entwickelt und 1872 erstmals publiziert.
Literatur
- Bernd Brinkmann, Burkhard Madea: Handbuch gerichtliche Medizin; Springer Verlag, 2004; ISBN 3-540-00259-6; Band 2, S. 92 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)