Dieter Enders

Dieter Enders

Dieter Enders

Dieter Enders (* 1946 in Butzbach, Hessen) ist ein deutscher Chemiker und Professor an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.

Leben und Wirken

Enders studierte Chemie und promovierte bei Dieter Seebach in Gießen. Nach einem Aufenthalt an der Harvard-Universität beim Nobelpreisträger Elias James Corey Jr. folgte ein Ruf als Professor an die Universität Bonn. Seit 1985 leitet er das Institut für Organische Chemie an der RWTH Aachen.

Dieter Enders zählt zu den Pionieren auf dem Gebiet der stereoselektiven Synthese, speziell der diastereoselektiven Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verknüpfungen unter Verwendung von „Enders-Reagenz“ [(S)-(–)-1-Amino-2-methoxymethylpyrrolidin (SAMP)], einem Derivat der Aminosäure (S)-Prolin. Dies ist für die Entwicklung von neuen Wirkstoffen, wie zum Beispiel Arzneistoffen, Pflanzenschutzmitteln oder Pheromonen von erheblicher Bedeutung, da die biologische Aktivität der Enantiomeren in der Regel unterschiedlich ist.[1] Erfolge erzielte Enders u. a. mit der Synthese eines Borkenkäfer-Pheromons, mit dessen Hilfe man Borkenkäfer umweltfreundlich und massenhaft in Fallen fangen kann.

Auszeichnungen

Enders erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, unter anderen den Preis der Universität Gießen, 1993 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, den Yamada-Preis (Japan) sowie 2000 den Max-Planck-Forschungspreis für Chemie. 2008 wurde er mit dem Arthur C. Cope Scholar Award der American Chemical Society ausgezeichnet. 2012 erhielt er den mit 2,5 Millionen Euro dotierten ERC-Advanced Grants des Europäischen Forschungsrates (ERC).

Literatur (Auswahl)

  • Enders, Dieter in: Asymmetric Synthesis, Morrison, J. D., Herausgeber, Academic Press, Orlando, 1984, Vol.3B; S. 275.
  • Enders, Dieter; Fey, Peter; Kipphardt, Helmut: Organic Synthesis 1987, 65, 173.
  • Enders, Dieter; Fey, Peter; Kipphardt, Helmut: Organic Synthesis 1987, 65, 183.
  • Enders, Dieter, Klatt, M.: Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis, Paquette, L. A., (Herausgeber); Wiley, New York, 1995, p. 178, ISBN 978-0-471-93623-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. (a) D. Burke und D. J. Henderson: Chirality: a blueprint for the future, British Journal of Anaesthesia 88 (2002)563-576. (b) E. J. Ariëns, Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology, European Journal of Clinical Pharmacology 26 (1984) 663-668 doi:10.1007/BF00541922.