Centre de la Manche
Im Centre de la Manche bei La Hague in Nordfrankreich wurden 1969–1994 schwach- und mittelradioaktive Abfälle oberflächennah endgelagert. Ziel ist es, den Einschluss der radioaktiven Stoffe über einen Zeitraum von 200–300 Jahren sicherzustellen. Nach der Einlagerungsphase folgt eine Überwachungsphase (300 Jahre), nach deren Ablauf der Standort wieder uneingeschränkt genutzt werden kann.
Die Einlagerung erfolgte im Wesentlichen auf zwei Arten: in unterirdischen Monolithen aus Beton für die mittelradioaktiven oder alphahaltigen Abfälle oder in oberirdischen, mit Erdreich abgedeckten Hügeln (Tumulus) für kurzlebige schwachradioaktive Abfälle. Um das Gefährdungspotential zu minimieren, waren für die Abfallgebinde nuklidspezifische Grenzwerte der Aktivitätskonzentration, insbesondere für langlebige Alphastrahler, einzuhalten. Am 12. Juli 1994 wurde der letzte Behälter mit radioaktiven Abfällen zum Centre de la Manche verbracht. Insgesamt wurden seit 1969 rund 526.650 m³ eingelagert. Rund zwei Drittel dieser Abfälle stammen aus dem Betrieb von Kernkraftwerken. Die eingelagerte Abfallmenge enthält rund 382 TBq an Alphaaktivität. Die Gesamtaktivität beträgt rund 40.000 TBq, etwa zwei Drittel davon sind 60Co und 137Cs. Das Endlager wurde 1994 stillgelegt. Als Ersatz für die Schließung des Endlagers wurde 1992 das Centre de l’Aube in Betrieb genommen.[1]
Einzelnachweise
Literatur
- Th. Flüeler, Ch. Küppers, M. Sailer: Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen aus Schweizer AKW. 1997
49.677777777778-1.8622222222222Koordinaten: