Catumaxomab
Catumaxomab | ||
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Masse/Länge Primärstruktur | 150,8 kDa | |
Bezeichner | ||
Externe IDs | CAS-Nummer: 509077-98-9 | |
Arzneistoffangaben | ||
ATC-Code | L01XC09 | |
Wirkstoffklasse | Monoklonaler Antikörper | |
Verschreibungspflicht | ja |
Catumaxomab ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der zur Behandlung von malignem Aszites bei Krebs eingesetzt wird. Catumaxomab ist ein trifunktionaler Antikörper und wirkt u. a. durch seine Bindung an das Oberflächenantigen EpCAM (epithelial cell adhesion molecule). Als wirksamer Bestandteil eines Arzneimittels ist Catumaxomab seit 2009 unter dem Handelsnamen Removab (Fresenius Biotech) auf dem europäischen Markt zugelassen.
Klinische Angaben
Zugelassene Anwendungsgebiete
Catumaxomab ist zur Behandlung der bösartigen Bauchwassersucht (maligner Aszites) bei Patienten mit EpCAM-positiven Karzinomen zugelassen, für die keine Standardtherapie zur Verfügung steht oder bei denen diese nicht mehr anwendbar ist.
Art und Dauer der Anwendung
Catumaxomab wird direkt in die Bauchhöhle (intraperitoneal) verabreicht. Die Behandlung besteht aus einem Zyklus von vier Einzelgaben ansteigender Konzentration, die über circa 11 Tage verabreicht werden.
Unerwünschte Wirkungen
Die meisten Nebenwirkungen sind bedingt durch die Freisetzung von Zytokinen infolge der immunologischen Wirkung des Arzneistoffes. Die bislang beschriebenen Nebenwirkungen waren meist mild bis mittelschwer und bildeten sich vollständig zurück.
Pharmakologische Angaben
Wirkungsmechanismus
Die Zellen vieler epithelialer Tumoren tragen das EpCAM-Antigen auf ihrer Oberfläche. Catumaxomab bindet über das EpCAM-Antigen an solche Tumorzellen. Das Molekül bindet noch an zwei weitere Zelltypen: spezifisch an T-Zellen über das CD3-Antigen und unspezifisch über den Fc-Teil an akzessorische Zellen z. B. Makrophagen oder natürliche Killerzellen. Dadurch werden verschiedene immunologische Wirkmechanismen aktiviert, die zu einer komplexen Reaktion des Immunsystems gegen die Tumorzelle führen.
Catumaxomab entfernt so EpCAM-positive Tumorzellen aus der Bauchhöhle und reduziert damit die intraperitoneale Tumorlast, die als Ursache für die Entstehung des malignen Aszites gilt. Catumaxomab unterdrückt dadurch längerfristig die Neubildung des Aszites.
Geschichtliches
Der Antikörper Catumaxomab wurde von dem deutschen Unternehmen Trion Pharma entwickelt. Dafür nutzte Trion einlizensierte Vorarbeiten des Münchner Helmholtzzentrums. Die klinische Untersuchung erfolgte durch die Firma Fresenius, die auch Catumaxomab 2007 zur behördlichen Zulassung einreichte. Am 20. April 2009 erhielt der Antikörper die Zulassung für die Europäische Union.
Literatur
- P. Ruf u.a.: Characterisation of the new EpCAM-specific antibody HO-3: implications for trifunctional antibody immunotherapy of cancer. In: British Journal of Cancer. (2007) 97(3):315-321, PMID 17622246
- Florian Lordick u.a.: The evolving role of catumaxomab in gastric cancer. In: Expert Opinion on Biological Therapy. (2008) 8(9):1407-1415, PMID 18694358
- Heiss u.a.: The trifunctional antibody catumaxomab for the treatment of malignant ascites due to epithelial cancer: results of a prospective randomized phase II/III trial. Int J Cancer. (2010) 127: 2209-2221
Weblinks
- Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht zu Catumaxomab (PDF-Datei; 42 kB)
- Einträge im NIH-Studienregister
- Trifunktionale Antikörper/Catumaxomab: Informationen für Patienten und Ärzte (Herstellerseite)
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