Castrol
Castrol Limited | |
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Castrol-Logo | |
Rechtsform | Limited |
Gründung | 9. März 1899 |
Sitz | Liverpool |
Branche | Mineralölverarbeitende Industrie |
Website | www.castrol.de |
Castrol ist eine Marke für Industrie- und Fahrzeug-Schmierstoffe mit einer Reihe von Ölprodukten für die meisten Bereiche im Schmierstoffbedarf[1]. Die Marke Castrol ist ein Teil der BP-Gruppe, hat aber ihre eigene Identität beibehalten.
Geschichte
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Logo 1917
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Logo 1929
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Logo 1946
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Logo 1968
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Logo 1992
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Logo 1999
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Logo seit 2001
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Castrol Racing Logo
Castrol wurde am 9. März 1899 in England gegründet, als Charles C. Wakefield als Spezialist für Dampflokomotiv-Schmierstoffe tätig wurde. Zunächst wurde das Unternehmen nach dem Gründer C.C. Wakefield & Co benannt und spezialisierte sich darauf, Schmierstoffe an Eisenbahnen-, Seefahrts-, Bergwerksunternehmen und die Textilindustrie zu verkaufen. Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Firma mit dem Vertrieb zunächst von Motoröl und kurz danach von Ölen für Krafträder, Flugzeuge und Rennwagen. 1909 wurde der Markenname „Castrol“ eingeführt. Dieser leitet sich ab aus der englischen Bezeichnung für Rizinusöl (castor oil).
Aus dieser Geschäftsidee wurde im Laufe der Jahre ein weltweit tätiger Konzern, der in über 145 Ländern operiert. Charles Wakefield hatte bereits sehr früh die Idee Marketing einzusetzen. So wurde von Anfang an Werbung und Publicity sehr groß geschrieben und Partnerschaften mit Automobilherstellern bei der Entwicklung von Schmierstoffen geschlossen. Autos, Krafträder und Flugzeuge steigerten mit aufgedruckter Castrol-Werbung den Bekanntheitsgrad der Marke. Seit 1905 ist Castrol auch im Rennsportbereich tätig.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs eröffnete Wakefield Niederlassungen in den USA, Indien und Australien. Im Jahr 1939 vertrieb das Unternehmen Castrol seine Produkte bereits in Europa, Nordamerika, Asien und Südafrika.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Produktionsanlagen in Liverpool zerbombt. Dennoch wurden die britischen Streitkräfte mit dringend gebrauchten Ölen und Schmierstoffausrüstungen versorgt. 1943 folgte der Gang an die Börse.
Im Jahre 1950, in dem Jahr, als Charles C. Wakefield starb, startete der erste Formel-1-Grand-Prix. Castrol unterstützte den Italiener Giuseppe Farina, der mit Alfa Romeo antrat, und der den ersten Sieg der Grand-Prix-Geschichte einfuhr.
Bereits Anfang der 60er Jahre benötigten Autos weniger Ölwechsel, und der Wettbewerb im Schmierstoffmarkt wurde schärfer. Die Reaktion der Castrol Group (so hieß das Unternehmen seit 1960) lautete Diversifikation in Bereiche wie Metallbearbeitung, Kunststoffproduktion, Imprägnierungspräparate und Korrosionsschutzmittel. Diese Expansion stellte sich als kostspielig heraus, ebenso stiegen die Entwicklungskosten wegen der neuen Produkte. Das Unternehmen brauchte Geld und akzeptierte 1966 ein Übernahmeangebot von Burmah Oil. Das neu formierte Unternehmen, umbenannt in Castrol-Burmah, expandierte anschließend schnell. 2000 wurde die Castrol-Burmah von der BP Gruppe aufgekauft und gehört seitdem der BP Gruppe.
Castrol ist heute einer der größten Schmierstoffhersteller der Welt und entwickelte 1974 das vollsynthetische Motoröl „Formula RS“, welches seitdem das offizielle Rennsportöl von Castrol ist. Castrol-Schmierstoffe werden in praktisch allen Bereichen der Schiff- und Luftfahrt, in Industrie und im Straßenverkehr eingesetzt.
Castrol Weltweit
Besonders in den USA ist Castrol als Sponsor bei den NHRA Drag Racing und den NASCAR-Rennen vertreten. In Australien ist Castrol das am meisten benutzte Öl in den Australian Touring Car/V8 Supercar Series, bei denen Castrol das Ford Team unterstützt. Auch im australischen Drag Racing ist Castrol dabei und unterstützt dort Victor Bray seit 17 Jahren.
Produkte
Das Unternehmen bietet derzeit zwei Pkw-Produktfamilien an: Castrol EDGE und Castrol Magnatec. Weitere Produktfamilien sind die GTX- und Classic-Produkte. Im September 2006 wurde in Deutschland Castrol EDGE als das neuestes Produkt eingeführt. Castrol Magnatec beinhaltet Motoröle mehrerer Viskositäten. Seit 2007 erscheinen die Castrol-Produkte im weltweit einheitlichen Aussehen.
Castrol in der Motorradbranche
Castrol hat speziell für Motorräder eine eigene Testreihe für Motorradmotoren konzipiert, um die Performance von Ölen für 4-Takt-Motorräder zu bewerten. Diese Öle werden also an Motorrädern entwickelt und haben sich an Motorrädern bewährt.
Weiterhin hat Castrol im Rahmen einer unabhängigen, mit mehr als 15.000 Verbrauchern weltweit durchgeführten Untersuchung ermittelt, was Verbraucher von ihren Fahrzeugen und ihrem Motorenöl erwarten. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden Produktreihen mit neuer Optik und neuem Image konzipiert. Anfang 2007 hat Castrol diese neuen Produktfamilien von Motorradölen im Markt eingeführt. Eines davon ist Castrol Power1: Eine Produktfamilie welche in Pangbourne (UK) im Castrol Technology Center entwickelt wurde, um die Anforderungen der Motorradfahrer zu erfüllen.
Die aus der Studie gewonnen Erkenntnisse lieferten die Grundlage für die neuen Produkte und Dienstleistungen der Castrol in der Motorradbranche. Die Produktreihen, die speziell für die Bedürfnisse von Motorrädern entwickelt wurden, sind Castrol Power 1 und Act>evo.
Partnerschaften mit Automobilherstellern
Castrol arbeitet mit verschiedenen Automobilherstellern (engl. Original Equipment Manufacturers, kurz OEM) bei der Entwicklung von neuen Schmierstoffen zusammen. Namhafte Hersteller von Kraftfahrzeugen (Pkw und Lkw) wie der Volkswagen-Konzern, BMW, Land Rover, Jaguar, Volvo und DAF empfehlen daher die Produkte von Castrol.
Geschwindigkeitsrekorde
Um den Bekanntheitsgrad der Marke Castrol zu steigern, unterstützte Charles C. Wakefield besonders solche Einzelkämpfer die neue Geschwindigkeitsweltrekorde in allen erdenklichen Kategorien wollten. Charles C. Wakefield persönlich verlieh für Weltgeschwindigkeitsrekorde zu Lande den „Wakefield Trophy Award“. Gerade in der Zeit von 1920 bis Ende 1930 war Castrol besonders häufig an Geschwindigkeitsrekorden beteiligt.
Am 4. Oktober 1983 stellte Richard Noble einen ganz besonderen Geschwindigkeitsrekord auf. Mit 1.019,468 km/h Spitzengeschwindigkeit raste er durch das Black Rock Desert, USA. Für das Nachfolgeprojekt, der Entwicklung der ThrustSSC, war Castrol der erste Sponsor. Andy Green durchbricht mit der Thrust-SCC 1997 als erster Mensch mit 1.227,983 km/h die Schallmauer mit einem Landfahrzeug. Dies war seit 1913 der elfte Geschwindigkeitsrekord, an dem Castrol beteiligt war.
1921: Donald Campbell erreicht mit seinem Bluebird K7 Jet-Boot 300 mph
1927: Henry Seagrave durchbricht die 200-mph-Barriere mit der Sunbeam
1930: Joe Wright erreicht auf seinem Motorrad 150 mph
1933: Francesco Agello fliegt 440 mph schnell
1938: Lokomotive Mallard erreicht 125 mph
1983: Richard Noble erreicht die Spitzengeschwindigkeit von 1.019,468 km/h
1997: Andy Green durchbricht mit 1.227,983 km/h die Schallmauer mit dem Thrust-SSC
Sponsoring
Castrol sponserte Motorsportteams. Allein im Jahr 1998 fuhren von Castrol gesponserte Fahrer mehr als siebzig nationale und internationale Titel ein.
Als Sponsor der Volkswagen-Teams ist Castrol zudem seit Jahren bereits als Sponsor bei der Rallye Dakar.
In der Motorrad-Branche hat Castrol die Power1 Tour 2007 organisiert. Dabei ging es von April bis Juni 2007 auf zwei spezial angefertigten Motorrad-Prototypen vom Team „Swissperformance“ quer durch fünf europäische Länder. Die beiden Biker haben dabei eine Strecke von mehr als 600 Kilometern zurückgelegt. In Deutschland wurden die Bikes am 12. Mai in Berlin und am 20. Mai beim IDM-Rennen in Oschersleben vorgestellt.
Castrol war offizieller Sponsor der UEFA EURO 2008.
Einzelnachweise
Weblinks