Bilobalid
Strukturformel | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||
Name | Bilobalid | |||||||
Andere Namen |
(3aS,5aR,8aS,9R,10aR)-9-tert-Butyl-8,9- dihydroxydihydro-9H-furo[2,3-b]furo[3',2':2,3] cyclopenta[1,2-c]furan-2,4,7(3H,8H)-trion | |||||||
Summenformel | C15H18O8 | |||||||
CAS-Nummer | 33570-04-6 | |||||||
PubChem | 73581 | |||||||
DrugBank | DB01381 | |||||||
Kurzbeschreibung |
farb- und geruchlose Kristalle[1] | |||||||
Eigenschaften | ||||||||
Molare Masse | 326,31 g·mol−1 | |||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||
Schmelzpunkt | ||||||||
Löslichkeit |
unlöslich in Wasser[1] | |||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||
| ||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Bilobalid ist ein tetracylisches Sesquiterpen mit drei γ-Lacton-Ringen und einer tert.-Butyl-Gruppe. Die tert.-Butyl-Gruppe wurde in anderen Naturstoffen bisher nicht nachgewiesen. Es ist in seiner Konstitution eng verwandt mit den Ginkgoliden.
Biosynthese
Nakanishi konnte zeigen, dass der Ginkgo-Baum radioaktives 14C aus den markierten Verbindungen Natriumacetat, Mevalonsäure und Methionin in Ginkgolide einbaut.[2]. Damit war der Beweis des terpenoiden Ursprungs der polycyclischen Hydroxylactone aus Ginkgo Biloba erbracht. Die genaue Biosynthese ist bislang nicht in allen Einzelheiten geklärt.
Vorkommen
Erstmals isolierte Major[3] aus Gingko-Biloba-Extrakten ein Hydroxylacton unbekannter Konstitution. Weinges et al. isolierten 1969 ebenfalls dieses Hydroxylacton, genannt Bilobalid, aus frischen Blättern des Ginkgo-Baumes [4]. Major, Nakanishi und Weinges klärten gemeinsam dessen Struktur auf.[5][6][7] Bilobalid ist in Mengen von 0,02–0,06 % in den Blättern, in geringeren Mengen in den Holzteilen des Baumes enthalten.
Verwendung
Bilobalid ist ein Inhaltsstoff des Ginkgo-Präparats Tebonin. Tebonin ist vom Umsatz her das weltweit meistverkaufte pflanzliche Arzneimittel.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Bilobalid bei Carl Roth, abgerufen am 23. April 2009.
- ↑ K. Nakanishi et al.: J. Am. Chem. Soc., 1971, 93; S. 3546.
- ↑ R.T. Major: Science, 1967; 127; S. 1270.
- ↑ Klaus Weinges, Wolfgang Bähr: Liebigs Ann. Chem., 1969; Vol. 724, S. 214–216.
- ↑ K. Nakanishi et al., R.T. Major et al., K. Weinges et al.: J. Am. Chem. Soc., 1971, 93; S. 3544.
- ↑ Klaus Weinges, Wolfgang Bähr: Liebigs Ann. Chem., 1972; Vol. 759, S. 158–172.
- ↑ Weinges, K., Hepp, M., Huber-Patz, U., Irngartinger, H.: Liebigs Ann. Chem., 1987, S. 1079–1085.