Azadirachtin
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Azadirachtin | ||||||
Summenformel | C35H44O16 | ||||||
CAS-Nummer | 11141-17-6 | ||||||
PubChem | 5281303 | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 720,71 g·mol−1 | ||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Azadirachtin ist eine chemische Verbindung, welche zu den Limonoiden gehört. Es ist ein sekundärer Metabolit und Hauptbestandteil des Samens des Neembaums. Seine Summenformel ist C35H44O16. Azadirachtin ist ein hoch oxidiertes Tetranortriterpenoid mit Enolether-, Acetal-, Halbacetal- und Epoxid-Funktionen.
Azadirachtin ist der Hauptbestandteil des Neemöls, das aus den gepressten Samen des Niembaumes (Azadirachta indica) gewonnen wird. Der Stoff hemmt die Larvenentwicklung zahlreicher Insekten (Ecdyson-artige Wirkung), soll für Säugetiere dagegen relativ unschädlich sein[1].
Die Wirkung des Neembaumextraktes ist in der einheimischen Bevölkerung schon seit langem bekannt. Der für die Wirkung wohl hauptverantwortliche Wirkstoff Azadirachtin konnte erstmals 1968 aus den Samen des Baumes isoliert werden. 1985 wurde die Struktur des Moleküls von W. Kraus et al. an der Universität Hohenheim endgültig aufgeklärt und publiziert.[3] Es besitzt 16 Stereozentren, ein kompliziertes Muster von sauerstoffhaltigen funktionellen Gruppen sowie eine stark von intramolekularen Wasserstoffbrückenbindungen beeinflusste Konformation und Reaktivität. Das Azadirachtin kann seine Struktur durch innermolekulare Umlagerungen verändern. Es ist zudem bei Lichteinwirkung sehr instabil.
Die synthetische Herstellung von Azadirachtin gelang nach 22 Jahren Forschung erstmals 2007 durch ein britisches Team um Steven Ley, Professor für Organische Chemie an der Universität Cambridge.[4][5][6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006.
- ↑ 2,0 2,1 Datenblatt Azadirachtin bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
- ↑ Wolfgang Kraus et al.: Endgültige Struktur des Azadirachtin. In: Tetrahedron Letters. 1985. doi:10.1016/S0040-4039(00)99020-8.
- ↑ Steven V. Ley: Synthesis and chemistry of the insect antifeedant azadirachtin In: Pure and Applied Chemistry. Band 66, Nr. 10/11, S. 2099–2102, IUPAC 1994 pdf.
- ↑ Website über die Synthese des Azadirachtin.
- ↑ Gemma E. Veitch et al.: A Relay Route for the Synthesis of Azadirachtin. In: Angewandte Chemie. 2007. doi:10.1002/ange.200703028.