Axel Ullrich
Axel Ullrich (* 19. Oktober 1943 in Lauban, Schlesien) ist ein deutscher Biochemiker. Er ist Direktor der Abteilung für Molekularbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München.
Ullrich klonierte den Insulinrezeptor, den EGF-Rezeptor und andere Wachstumsfaktor-Rezeptoren. Er entwickelte den humanisierten Anti-EGFR-Antikörper Trastuzumab (Herceptin®) und den Anti-Angiogenese-Blocker Sunitinib (Sutent®), beides Krebsmedikamente.
Ausbildung
Ullrich absolvierte das Ludwig-Wilhelm-Gymnasium in Rastatt und studierte bis 1971 Biochemie an der Universität Tübingen. Nach dem Diplom wechselte er an die Universität Heidelberg, an der er 1975 über die „Translation virusspezifischer Ribonukleinsäuren in homologen und heterologen zellfreien Systemen“ promoviert wurde.
Berufliche Stationen
1975 ging Ullrich als Postdoktorand und Forschungsassistent an die Abteilung für Biochemie und Biophysik der University of California. Ab 1979 arbeitete er in der 1976 gegründeten Biotechnologiefirma Genentech.
1988 kehrte er nach Deutschland zurück, um Direktor der Abteilung für Molekularbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried zu werden.
Außerdem ist Ullrich Honorarprofessor der Second Military Medical University in Schanghai und der Universität Tübingen. Ferner ist Ullrich neben seiner Tätigkeit in München seit 2004 auch Direktor des Singapore Onco Genome Laboratory, einer Kooperation der Max-Planck-Gesellschaft und der Agency for Science, Technology and Research (A*STAR) in Singapur.
Ullrich hat neben seiner akademischen Tätigkeit bisher vier Biotechfirmen gegründet: SUGEN (Schlessinger und Ullrich-Gen; 1991 in Kalifornien gegründet, inzwischen Teil von Pfizer), Axxima Pharmaceuticals (1998 in Martinsried gegründet, inzwischen Teil von GPC Biotech), U3 Pharma (2001 ebenfalls in Martinsried gegründet, 2008 vom japanischen Konzern Daiichi Sankyo übernommen), und Kinaxo (2005 ebenfalls in Martinsried gegründet).
Publikationen
Seine Arbeit umfasst mehr als 450 wissenschaftliche Publikationen und mehr als 50.000 Zitierungen, womit er zu den 10 meistzitierten Wissenschaftlern der letzten 25 Jahre zählt.
Auszeichnungen
Für seine Arbeiten und Entdeckungen im Fach der Molekularen Signaltransduktion der Zelle und der Tumorbiologie bekam Axel Ullrich zahlreiche Preise:
- 1987: Paul-Langerhans-Medaille der Deutschen Diabetes-Gesellschaft
- 1998: Deutscher Krebspreis der Deutschen Krebsgesellschaft Axel Ullrich (experimenteller Teil) zusammen mit Harald Stein (klinischer Teil)
- 2000: Bruce F. Cain Memorial Award der American Association for Cancer Research
- 2001: Robert-Koch-Preis
- 2001: Ehrenbürgerschaft der Stadt Rastatt, verliehen am 12. Dezember[1]
- 2003: König-Faisal-Preis für Medizin mit Umberto Veronesi
- 2005: Deutsche Krebshilfe Preis für seine Leistungen auf dem Gebiet der intrazellulären Signalwege
- 2005: Clifford-Preis für Excellence in Cancer Reasearch
- 2007: Karl Heinz Beckurts-Preis
- 2009: Preisträger der Emanuel-Merck-Vorlesung[2]
- 2009: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- 2010: Wolf-Preis
Ferner ist er gewähltes Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO), der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie der American Academy of Arts and Sciences.
Weblinks
- Literatur von und über Axel Ullrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage der Abteilung am MPI für Biochemie
- Längeres Interview mit Axel Ullrich im Magazin Focus, 2001
- Beitrag von Ullrich über innovative Krebsmedikamente im Jahresbericht der Max-Planck-Gesellschaft 2007 (Version vom 22. September 2009 im Internet Archive) (PDF-Datei; 673 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Rede des Oberbürgermeisters anl. des Empfangs zum 66. Geburtstag von Ehrenbürger Prof. Dr. Axel Ullrich (PDF, 40 KB)
- ↑ Pressemitteilung der Merck KGaA vom 20. Mai 2009
Personendaten | |
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NAME | Ullrich, Axel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Biochemiker |
GEBURTSDATUM | 19. Oktober 1943 |
GEBURTSORT | Lauban, Schlesien |