August Becker (Chemiker)

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August Becker (* 17. August 1900 in Staufenberg bei Gießen; † 31. Dezember 1967) war im nationalsozialistischen Deutschen Reich als SS-Obersturmführer und Chemiker im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) Gasspezialist für die Aktion T4 sowie Inspekteur für den Einsatz von Gaswagen für den Holocaust in der Sowjetunion.

Herkunft und Studium

August Becker wurde am 17. August 1900 im hessischen Staufenberg in der Nähe von Gießen als Sohn eines Fabrikbesitzers geboren. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges noch eingezogen, studierte Becker anschließend an der Universität Gießen Chemie und Physik. 1933 promovierte er dort zum Dr. phil. Von 1933 bis 1935 verblieb er als Assistent an der Gießener Universität.

Beruflicher und politischer Werdegang

Schon im September 1930 trat Becker der NSDAP bei und wurde im Februar 1931 auch Mitglied der SS. Von Februar bis April 1934 war er zeitweise im Büro der Gießener Gestapo tätig, bevor er 1935 endgültig die Universität verließ.

In seiner Vernehmung am 4. April 1960 schilderte Becker seinen weiteren Werdegang:[1]

„Im Mai 1935 kam ich zu dem SS-Regiment „Germania“ in Arolsen bei Kassel. Ich war damals SS-Oberscharführer und hatte bei diesem Reg. nur mit soldatischen Dingen zu tun. In diesem Regiment verblieb ich bis zum 28.2.1938. Anschließend kam ich durch eine dienstliche Versetzung, ohne meinen eigenen Wunsch, zum Reichssicherheitshauptamt (RSHA), Amt VI nach Berlin. Diese Dienststelle befand sich in der Bernerstrasse im Grunewald. Dem Amt VI oblag die Abwehr, Leiter dieses Amtes war ein Dr. Best. Ich selbst wurde mit der Leitung der Abteilung sympathetische Tinten und Fotokopien betraut. In diesem Amt verblieb ich bis zum Dezember 1939 (kurz vor Weihnachten), dann wurde ich telefonisch zu dem Oberdienstleiter Victor Brack auf die Reichskanzlei bestellt. Am gleichen Tag noch begab ich mich zu Brack in die Führerkanzlei, diese war damals in dem Gebäude der Reichskanzlei untergebracht. Brack empfing mich und teilte mir mit, daß ich aufgrund einer persönlichen Aussprache zwischen ihm und dem Reichsführer SS Himmler, Brack unterstellt werden würde. Gleichzeitig teilte mir Brack den Zweck dieser Überstellung mit. Es sagte, daß ein Euthanasieprogramm im Anlaufen sein würde mit dem Zweck, alle Idioten und Geisteskranke zu vernichten. Die Tötungsart sollte durch ein Kohlenoxydgas durchgeführt werden. Dieses Gas sei bereits durch einen Chemiker Dr. Widmann bei dem Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) in Berlin auf seine diesbezügliche Verwendbarkeit überprüft worden. Brack sagte mir weiterhin – ohne daß ich ihn hierauf ansprach – daß ich irgendwelche Skrupel bei dieser Sache nicht zu haben brauchte, denn die Tötung dieser Menschen würde später durch den Führer mit Hilfe eines Gesetzes legalisiert. […]“

Bei der Aktion T4

Vermutlich war August Becker zuvor schon bei „Probevergasungen“ anwesend, die Mitte Oktober 1939 im Fort VII in Posen an einer unbekannten Anzahl von Opfern in einer provisorischen Gaskammer durchgeführt wurden.[2]

Becker war mit Sicherheit Teilnehmer an einer ersten „Test“-Vergasung von 18 bis 20 geisteskranken Zuchthäuslern in der „Landesanstalt Brandenburg a.H.“, dem ehemaligen Zuchthaus.[3] Im Verfahren gegen den ersten medizinischen Leiter der Aktion T4, Werner Heyde, schilderte Becker diesen Vorgang wie folgt:[4]

„Zu dem Start des ersten Euthanasie-Experiments in der Heilanstalt Brandenburg bei Berlin wurde ich von Brack hinbefohlen. Es war in der ersten Hälfte des Monats Januar 1940, als ich zur Heilanstalt fuhr. Baulichkeiten der Heilanstalt waren extra für diesen Zweck hergerichtet worden. Ein Raum, ähnlich einem Duschraum und mit Platten ausgelegt, in der Größe von etwa drei mal fünf Meter und drei Meter hoch. Ringsherum standen Bänke und am Boden, etwa 10 cm hoch, lief an der Wand entlang ein Wasserleitungsrohr etwa 1“ Ø. In diesem Rohr befanden sich kleine Löcher, aus denen das Kohlenoxydgas strömte. Die Gasflaschen standen außerhalb des Raumes und waren bereits an das Zuführungsrohr angeschlossen. Die Montage der Anlage wurde durch einen Monteur vom SS-Hauptamt Berlin durchgeführt […] An der Eingangstür, die ähnlich einer Luftschutztür konstruiert war, befand sich ein rechteckiges Guckloch, durch das das Verhalten der Delinquenten beobachtet werden konnte.

Die erste Vergasung wurde durch den Dr. Widmann persönlich durchgeführt.[5] Er bediente den Gashebel und regulierte die Gasmenge. Dabei unterrichtete er gleichzeitig den Anstaltsarzt Dr. Eberl und Dr. Baumhart, der später die Vernichtung in Grafeneck und Hadamar übernommen hatte […]

Bei dieser ersten Vergasung wurden etwa 18 - 20 Personen in diesen 'Duschraum' geführt vom Pflegepersonal. Diese Männer mußten sich in einem Vorraum ausziehen, so dass sie vollkommen nackt waren. Die Türe wurde hinter ihnen verschlossen. Diese Menschen gingen ruhig in den Raum und zeigten keinerlei Anzeichen von Erregung. Dr. Widmann bediente die Gasanlage, durch das Guckloch konnte ich beobachten, dass nach etwa einer Minute die Menschen umkippten und auf Bänken lagen. Es haben sich keinerlei Szenen oder Tumulte abgespielt. Nach weiteren fünf Minuten wurde der Raum entlüftet. Besonders dazu bestimmte SS-Leute holten auf Spezialtragbahren die Toten aus dem Raum und brachten sie an die Verbrennungsöfen.

Wenn ich sage Spezialtragbahren, dann meine ich die für diesen Zweck eigens konstruierten Tragbahren. Diese konnten vorne direkt auf die Verbrennungsöfen aufgesetzt und mittels einer Vorrichtung konnten die Leichen mechanisch in die Öfen befördert werden, ohne daß die Träger mit der Leiche in Berührung kamen. Diese Öfen und die Tragbahren wurden ebenfalls in dem Amt Brack konstruiert. Wer dafür verantwortlich zeichnete, kann ich aber nicht sagen. Der zweite Versuch und die weiteren Vernichtungsmaßnahmen wurden dann von Dr. Eberl alleine und in eigener Zuständigkeit durchgeführt.

In Anschluß an diesen gelungenen Versuch sprach Viktor Brack, der selbstverständlich auch anwesend war und den ich vorhin vergessen habe, einige Worte. Er zeigte sich befriedigt über den Versuch und betonte nochmals, dass diese Aktion nur von den Ärzten durchgeführt werden sollte, nach dem Motto, die Spritze gehört in die Hand des Arztes. Anschließend sprach Professor Dr. Brandt und betonte ebenfalls, dass nur Ärzte diese Vergasungen durchführen sollten. Damit war der Start in Brandenburg als gelungen zu bezeichnen und die Sache lief unter Dr. Eberl laufend weiter.“[…]

Nach diesem, aus Sicht der Täter zufriedenstellenden Ergebnis sowie den Erfahrungen, die das SS-Sonderkommando Lange im Herbst 1939 mit der Vergasung von polnischen Psychiatriepatienten in einer ersten Gaskammer im Fort VII in Posen[6] gesammelt hatte, wurde die Tötung der T4-Opfer mit CO-Gas allgemein festgelegt. Becker wurde mit der Instruierung der Ärzte beauftragt, die in den insgesamt sechs NS-Tötungsanstalten die Vergasung vornehmen sollten. Die erste in „Betrieb“ genommene Tötungsanstalt war Grafeneck. Über seinen dortigen Einsatz sagte Becker später aus:[7]

„Etwa Ende Januar 1940 kam ich von Brandenburg mit den Gasflaschen nach Grafeneck, um die dortige Anstalt in Betrieb zu setzen. Dr. Schumann sollte die Anlage bedienen. Dies gelang ihm aber nicht, das Gas zischte laut in den ‚Duschraum’ hinein, so daß man es hören konnte. Die Manometer wurden unruhig, und die Delinquenten in der Zelle drohten unruhig zu werden. Ich begab mich an die Manometer und bediente die Gasanlage und zwar derart, daß ich die Ventile zudrehte, so daß eine kleinere Menge Gas einströmte, die Zelleninsassen wurden ruhig und anschließend getötet. Ich habe auf diese Weise persönlich etwa 20 Menschen durch Gas getötet. […]“

Bis zum Ende der Aktion T4 im August 1941 hatte Becker für die Abholung der CO-Flaschen vom Werk der IG-Farbenindustrie AG in Ludwigshafen und den Transport zu den Tötungsanstalten zu sorgen. Die Bestellungen des Gases wurden durch Albert Widmann vom Kriminaltechnischen Institut (KTI) im Reichssicherheitshauptamt vorgenommen. Dem Urteil des Landgerichts Stuttgart im Verfahren gegen Widmann ist hierzu Folgendes zu entnehmen:[8]

„Bei einer weiteren Besprechung bei Brack in der Kanzlei des Führers wurde der Angeklagte [Widmann], was ihm schon Nebe angedeutet hatte, beauftragt, aus Tarnungsgründen die Beschaffung und Lieferung der CO-Gasflaschen durch das KTI zu übernehmen, da derartige Bestellungen, ohne daß Argwohn aufkomme, nicht von einer Parteidienststelle, insbesondere nicht von der Kanzlei des Führers, erfolgen könnten. Diese Aufgabe übernahm der Angeklagte […] Er erhielt von den einzelnen Euthanasieanstalten die Bedarfsanforderungen, gab im Namen des KTI den Badischen Anilin- und Soda-Fabriken [korrekt: I.G. Farbenindustrie AG] in Ludwigshafen Bestellungen von CO-Gas in Flaschen auf und leitete die Auftrags- und Lieferungsbestätigungen an […] Dr. Becker, der bei der Kanzlei des Führers beschäftigt war, […] weiter. Dieser sorgte für die Abholung und den Transport der CO-Gasflaschen in die einzelnen Euthanasieanstalten. […]“

Bei der Zentraldienststelle-T4 wurde Becker aufgrund seiner Haarfarbe und wohl auch, um Verwechslungen mit dem dortigen Leiter der „Zentralverrechnungstelle Heil- und Pflegeanstalten“, Hans-Joachim Becker, zu vermeiden, der „rote Becker“ genannt.

Brack führte Becker in einer von ihm gefertigten Liste von 24 Hauptverantwortlichen für die Aktion T4 auf, die er nach dem Krieg für die Alliierten fertigte.[9]

Gaswagenspezialist

Im Oktober 1941 wurde Becker wieder im Reichssicherheitshauptamt verwendet und der Amtsgruppe II D 3 a unter Friedrich Pradel zugeteilt. Diese war für das Kraftfahrwesen der Sicherheitspolizei zuständig. Der Leiter der Amtsgruppe D (Technische Angelegenheiten), SS-Obersturmbannführer Walter Rauff, beauftragte Becker im Dezember 1941 mit der Inspektion der bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD im Einsatz befindlichen Gaswagen. Dabei handelte es sich um fahrbare Gaskammern in Form von Lastkraftwagen mit einem geschlossenen Kastenaufbau. Zu seiner neuen Verwendung sagte Becker später aus:[10]

„[…] Als ich im Dezember 1941 zu Rauff überstellt wurde, erklärte mir dieser die Lage mit den Worten, daß die seelischen und moralischen Belastungen der Erschießungskommandos nicht mehr tragbar seien und daß deshalb die Vergasungsaktion gestartet worden sei. Er sagte, daß zu den einzelnen Einsatzgruppen bereits die Gaswagen mit den Fahrern unterwegs bzw. dort eingetroffen seien. Ich selbst hatte den klaren dienstlichen Auftrag, die Arbeit mit den Gaswagen bei den einzelnen Einsatzgruppen im Osten zu überprüfen. Das heißt, ich hatte zu überwachen, daß die in den Gaswagen vorgenommenen Massentötungen ordnungsgemäß verliefen, wobei ich insbesondere auf die technische Arbeitsweise dieser Wagen mein Augenmerk richtete. […] Aufgrund dieses dienstlichen Auftrages von Rauff fuhr ich Mitte Dezember 1941 nach dem Osten mit dem Ziel, zur Einsatzgruppe A (Riga) […] [zu gelangen], um dort auf die Einsatzwagen bzw. Gaswagen zu stoßen. […] Am 4. oder 5.1.1942 erhielt ich die Nachricht von Rauff, mich bei ihm zu melden. Dort erhielt ich den Auftrag sofort loszureisen und zwar diesmal direkt zur Einsatzgruppe D im Süden (Otto Ohlendorf) nach Simferopol. […] Ich war für diese Reise etwa drei Wochen unterwegs und meldete mich etwa Januar 1942 bei dem Chef der Einsatzgruppe D, Otto Ohlendorf. Bei dieser Gruppe verblieb ich bis Anfang April 1942 und reiste dann die einzelnen Einsatzgruppen ab, bis ich oben in Riga bei der Gruppe A landete.“

Becker kümmerte sich jedoch nicht nur um die Technik der Gaswagen, sondern war auch um deren Tarnung sowie die körperliche und moralische Gesundheit der „Endlöser“ besorgt. So berichtete er am 16. Mai 1942 aus Kiew an Rauff:[11]

„[…] Die Wagen der Gruppe D habe ich als Wohnwagen tarnen lassen, indem ich an den kleinen Wagen auf jeder Seite einen, an den großen Wagen auf jeder Seite zwei Fensterläden anbringen ließ, wie man sie oft an den Bauernhäusern auf dem Lande sieht. Die Wagen waren so bekannt geworden, daß nicht nur die Behörden, sondern auch die Zivilbevölkerung den Wagen als ‚Todeswagen’ bezeichneten, sobald eines dieser Fahrzeuge auftauchte. Nach meiner Meinung kann er auch getarnt nicht auf die Dauer verheimlicht werden. […] Außerdem ordnete ich an, bei den Vergasungen alle Männer vom Wagen möglichst fernzuhalten, damit sie durch evtl. ausströmende Gase gesundheitlich nicht geschädigt werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf folgendes aufmerksam machen: Verschiedene Kommandos lassen nach der Vergasung durch die eigenen Männer ausladen. Die Kommandeure der betreffenden S.K. [Sonderkommandos d.V.] habe ich darauf aufmerksam gemacht, welch ungeheure seelische und gesundheitliche Schäden diese Arbeit auf die Männer, wenn auch nicht sofort, so doch später haben kann. Die Männer beklagen sich bei mir über Kopfschmerzen, die nach jeder Ausladung auftreten. […]“

In diesem Schreiben kritisierte Becker auch die fehlerhafte Durchführung der Vergasung:

„[…] Die Vergasung wird nicht richtig vorgenommen. Um die Aktion möglichst schnell zu beenden, geben die Fahrer durchweg Vollgas. Durch diese Maßnahme erleiden die Exekutierenden den Erstickungstod und nicht, wie vorgesehen, den Einschläferungstod. Meine Anleitungen haben nun ergeben, daß bei richtiger Einstellung der Hebel der Tod schneller eintritt und die Häftlinge friedlich einschlafen. Verzerrte Gesichter und Ausscheidungen, wie sie seither gesehen wurden, konnten nicht mehr bemerkt werden.[…]“

Gab Becker Mitte 1942 noch Erfolgsmeldungen an Rauff, wie am 5. Juni 1942 („Seit Dezember 1941 wurden beispielsweise mit 3 eingesetzten Wagen 97000 verarbeitet, ohne daß Mängel an den Fahrzeugen auftraten.“[12]), übte er nach seiner Rückkehr im September 1942 nach Berlin erneut deutliche Kritik gegenüber Rauffs Stellvertreter Pradel:[13]

„Ich schilderte Pradel in etwa einem einstündigen persönlichen Gespräch die Arbeitsweise der Gaswagen und übte Kritik, weil die Delinquenten nicht vergast, sondern durch die verkehrte Einstellung der Bedienungsmannschaften erstickt worden sind. Ich habe ihm erzählt, daß dabei die Menschen erbrochen und unter sich gemacht hätten. Pradel hörte sich die Sache an, ohne ein Wort zu sagen.“

Nach seiner Verwendung als Gaswagenspezialist wurde Becker bei der Zentralhandelsgesellschaft Ost, einer Monopolgesellschaft für den landwirtschaftlichen Einkauf und Absatz in den besetzten Ostgebieten, und danach in der Auslandsabwehr des Reichssicherheitshauptamtes eingesetzt. 1943 erfolgte seine Beförderung zum SS-Obersturmführer.

Nach dem Krieg

Aufgrund seiner SS-Angehörigkeit wurde Becker nach Kriegsende zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt.[14] Danach war er als Vertreter für Futtermittel tätig, um ab 1954 zunächst in einer Feinmechanikerwerkstatt und dann im Betonbau seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1959 erlitt er einen Schlaganfall und war danach in einem Pflegeheim im oberhessischen Laubach untergebracht.

1959 leitete die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Ermittlungsverfahren wegen NS-Gewaltverbrechen neben Albert Widmann und Paul Werner auch gegen August Becker ein.[15] Er wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes aber bereits am 15. Juli 1960 aus der Haft entlassen und fand Aufnahme im Altenheim Butzbach. Als sich das Landgericht Stuttgart 1967 an Becker wenden wollte, stellte sich heraus, dass dieser von einem namentlich nicht bekannten Angehörigen am 3. Januar 1966 aus dem Altenheim abgeholt worden und sein neuer Aufenthaltsort nicht bekannt war. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg schrieb Becker daher am 16. Juni 1967 zur Fahndung aus. Becker war jedoch wieder in das Pflegeheim Laubach zurückgebracht worden, wo er in nahezu geistiger Umnachtung und körperlich verfallen verblieb.[16]

August Becker verstarb am 31. Dezember 1967.

Literatur

  • Beer, Mathias: Die Entwicklung der Gaswagen beim Mord an den Juden. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 35, 1987, S. 403-417.
  • Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat. 11. Auflage. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-24326-2
  • Ernst Klee: Dokumente zur „Euthanasie“. Frankfurt a.M. 1985, Fischer Taschenbuchverlag, ISBN 3-596-24327-0
  • Ernst Klee: „Was sie taten – Was sie wurden“, Frankfurt/M. 1986, ISBN 3-596-24364-5
  • Ernst Klee: „August Becker“ Eintrag in ders.: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Aktualisierte Ausgabe. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0
  • Eugen Kogon, Hermann Langbein, Adalbert Rückerl u.a. (Hrsg.): Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas. Fischer Taschenbuch, Frankfurt 1986, ISBN 3-596-24353-X.
  • Ernst Klee, Willi Dreßen, Volker Rieß (Hrsg.): „Schöne Zeiten“. S.Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 1988, ISBN 3-10-039304-X.
  • Volker Rieß: Die Anfänge der Vernichtung ‚lebensunwerten Lebens’ in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen 1939/40. Frankfurt am Main 1995
  • Henry Friedlander: Der Weg zum NS-Genozid. Von der Euthanasie zur Endlösung. Berlin Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-8270-0265-6.
  •  Trauriges Bild. In: Der Spiegel. Nr. 50, 1967 (online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vernehmungsprotokoll der Sonderkommission des Hessischen Landeskriminalamtes Wiesbaden, V/1, vom 4. April 1960, siehe "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“.
  2. Volker Rieß: Die Anfänge der Vernichtung ‚lebensunwerten Lebens‘ in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen und Wartheland 1939/40. Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-631-47784-8, S. 304, stellt die Anwesenheit Beckers im Fort VII als sicher dar. Bei Astrid Ley: Der Beginn des NS-Krankenmords in Brandenburg an der Havel. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 58(2010), S. 327, heißt es: „möglicherweise unter Beteiligung“ Beckers.
  3. Astrid Ley: Der Beginn des NS-Krankenmords in Brandenburg an der Havel. Zur Bedeutung der 'Brandenburger Probetötung' für die 'Aktion T4'. In: Zeitschrift für Geschichtsforschung 58(2010), S. 321-331 sowie deathcamps: NS-Tötungsanstalt Brandenburg
  4. Heyde-Akte Seiten 293 ff., Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt a.M. Ks 2/63, zitiert nach Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat, Seiten 110/111.
  5. Dieser bestritt allerdings seine aktive Teilnahme, siehe Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat, Seite 110.
  6. Heilanstalt Owinska und Poznan Fort VII
  7. Vernehmungsprotokoll Seite 8 der Sonderkommission des Hessischen Landeskriminalamtes Wiesbaden, V/1, vom 4. April 1960, siehe "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“
  8. Urteil vom 15. September 1967 Ks 19/62, zitiert nach Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat, Seite 85.
  9. Ernst Klee: „Was sie taten – was sie wurden“ Seite 327, Anmerkung 18.
  10. Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff, zitiert nach Klee, Dressen, Rieß: „Schöne Zeiten“, Seiten 71 ff.
  11. Nürnberger Dokument PS-501, zitiert nach Klee: „Dokumente zur ‚Euthanasie’“ Seiten 272 ff, kompletter Brief online http://www.deathcamps.org/gas_chambers/rauff_de.html
  12. Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff, zitiert nach Klee, Dreßen, Rieß: „Schöne Zeiten“, Seite 72.
  13. Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff, zitiert nach Klee, Dreßen, Rieß: „Schöne Zeiten“ Seite 72.
  14. Klee „Was sie taten – was sie wurden“, Seite 152.
  15. 13 Js 328/60, siehe "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“
  16.  Trauriges Bild. In: Der Spiegel. Nr. 50, 1967 (online).

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