Neapelgelb

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Neapelgelb oder Antimongelb war ursprünglich ein Bleiantimonat, dessen Zusammensetzung noch nicht eindeutig geklärt ist. Es könnte sich um $ Pb(SbO_{3})_{2} $ oder $ Pb_{3}(SbO_{4})_{2} $ gehandelt haben.

Historisches

Neapelgelb wurde als keramisches Pigment schon 2500 vor unserer Zeitrechnung auf babylonischen Ziegeln gefunden. Historische Namen wie Luteolum neapolitanum oder Giallorino[1] bezeichnen den italienisch-neapolitanischen Ursprung. Es wurde in der Tafelmalerei seit dem 17.–18. Jahrhundert verwendet und löste vermutlich das bis dahin typische Bleizinngelb ab. Die Herstellung erfolgte durch Erhitzen von Blei- und Antimonoxiden.

Heutige Handelsfarbe

Die heutigen Herstellerfirmen für Künstlerfarben verzichten ganz auf den Zusatz von Blei. Im Handel erhältlich sind drei Varianten:

Neapelgelb rötlich
C.I.: PBr 24 / PO 20

(Farbcode: #FF8833)


Neapelgelb dunkel
C.I.: PBr 24

(Farbcode: #EEBB22)


Neapelgelb hell
C.I.: PBr 24 / PY 53

(Farbcode: #FFCC44)



Ausgangspigment für alle drei ist Chrom-Antimon-Titangelb. Die rötliche Variante enthält zusätzlich Cadmium-Sulfoselenid, die helle Rutil, Nickel- und Zinnanteile.

Ähnlich wie Siena, Umbra und Ocker erweitert Neapelgelb als Tertiärfarbe die Palette der Kunstmaler in Richtung Erdfarben.

Neapelgelb hat ein gutes Deckvermögen und eine sehr gute Lichtbeständigkeit. Es ist mit den meisten Pigmenten und mit allen Bindemitteln verträglich.

Einzelnachweise

  1. So nannte Cennini das früher häufig verwendete Bleizinngelb (auch als Bleistannat bezeichnet) in Il libro dell'Arte o Trattato Della Pittui, BiblioBazaar, Charleston 2009, ISBN 978-1-103-39026-7 (engl.).

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