Amontonssche Gesetze

Amontonssche Gesetze

Die zwei Amontonsschen Gesetze bilden die Grundlage des empirischen Verständnisses der Tribologie (Reibungslehre). Sie sind nach Guillaume Amontons (1663–1705) benannt und wurden von ihm wiederentdeckt und 1699 der Académie Royale in Paris vorgestellt. Der eigentliche Entdecker war, etwa zweihundert Jahre früher, Leonardo da Vinci (1452–1519).

Gesetze

1. Gesetz: Die Reibungskraft F ist von der Ausdehnung der Reibfläche unabhängig.

2. Gesetz: Die Reibungskraft ist der Normal- oder Anpresskraft N zwischen den Reibflächen (Presskraft) direkt proportional.

$ F=\mu \cdot N $

Den von der Materialpaarung und dem Zwischenstoff (z. B. Schmiermittel) abhängigen Proportionalitätsfaktor $ \mu $ nennt man Reibungskoeffizient. Zu beachten ist, dass das zweite Gesetz das Verhalten der meisten Metalle, ungeschmiert und geschmiert, beschreibt, jedoch nicht das Verhalten der Mehrheit der Polymere.


Unter folgenden Voraussetzungen lassen sich die zwei Gesetze erklären:

  1. Dass während des Gleitens die Reibungskraft zur wirklichen Kontaktfläche A proportional ist wobei s die Reibungskraft pro Einheitsfläche ist, unabhängig von N.
    $ F=A\cdot s $
  2. Dass die wirkliche Kontaktfläche A zur Normalkraft proportional ist, wobei q die Konstante der Proportionalität ist.
    $ A=q\cdot N $

Zusammengefasst ergibt sich Folgendes:

$ F=A\cdot s=q\cdot N\cdot s $
$ q\cdot s=\mu $
$ F=\mu \cdot N $