Alfred Rieche
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Leipzig)
- Hochschullehrer (Universität Jena)
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- NSDAP-Mitglied
- Träger des Nationalpreises der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik
- Mitglied der Leopoldina
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
- Deutscher
- Geboren 1902
- Gestorben 2001
- Mann
Friedrich Robert Alfred Rieche (* 28. April 1902 in Dortmund; † 6. November 2001 in Berlin) war ein deutscher Chemiker.
Leben und Werk
Rieche kam als Sohn des Chemikers Karl Louis Berthold Alfred Rieche und dessen Ehefrau Margarete Julie Fanny, geb. Baum, in Dortmund zur Welt. Bald darauf zog die Familie nach Bernburg in Sachsen-Anhalt um, wo der Vater eine kleine pharmazeutische Fabrik gründete. Auf Wunsch seines Vaters besuchte er nach dreijähriger Vorschule das Bernburger humanistische Gymnasium Carolinum, wechselte dann aber zum Karls-Realgymsasium. Er studierte ab 1921 an der Universität Greifswald Chemie und wurde 1925 als akademischer Schüler von Rudolf Pummerer an der Universität Erlangen mit einer Arbeit „Über einwertigen Sauerstoff“ zum Dr. phil. promoviert. 1933 wechselte er in die chemische Großindustrie zur I.G. Farben in Wolfen. 1937 trat er der NSDAP bei.[1] Im selben Jahr wurde er zusätzlich apl. Professor an der Universität Leipzig. 1938 wurde er zum wissenschaftlichen Leiter der I.G. Farben-Fabrik in Wolfen ernannt.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst einige Zeit in der UdSSR, kehrte dann aber nach Wolfen zurück.
1952 übernahm er einen Lehrstuhl für Technische Chemie an der Universität Jena, später auch an der Humboldt-Universität Berlin, wohin er 1960 überwechselte.
Sein Arbeitsfeld waren zunächst besonders die Chemie der Peroxide[2] und Radikale, später auch die Technische Chemie im Bereich der natürlichen Rohstoffe im Rahmen der Autarkiebestrebungen der nationalsozialistischen Machthaber. Dieses Forschungsgebiet konnte er unter den Bedingungen der DDR erfolgreich und international anerkannt fortführen.
Ehrungen
- Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker 1957
- Nationalpreis der DDR II. Klasse 1959
- August-Kekulé-Medaille der Chemischen Gesellschaft der DDR 1962
Literatur
- Horst Kant: Rieche, Alfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Ausführliche Biografie (Humboldt-Universität)
- Biografische Notiz (Universität Jena, archivierte Fassung)
- Biografischer Abriss (Universität Erlangen)
- Alfred Rieche im Professorenkatalog der Universität Leipzig
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 496.
- ↑ Louis Fieser, Mary Fieser: Organische Chemie, Verlag Chemie Weinheim, 2. Auflage, 1972, S. 507, ISBN 3-527-25075-1.
Personendaten | |
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NAME | Rieche, Alfred |
ALTERNATIVNAMEN | Rieche, Friedrich Robert Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 28. April 1902 |
GEBURTSORT | Dortmund |
STERBEDATUM | 6. November 2001 |
STERBEORT | Berlin |