Aldosereduktase
Aldosereduktase | ||
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Bändermodell der humanen Aldosereduktase, mit NADP, Citrat und einem Inhibitor als Stäbchen, nach PDB 1US0 | ||
Vorhandene Strukturdaten: s. UniProt | ||
Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 315 Aminosäuren | |
Sekundär- bis Quartärstruktur | Monomer | |
Bezeichner | ||
Gen-Name | AKR1B1 | |
Externe IDs | OMIM: 103880 UniProt: P15121 | |
Enzymklassifikation | ||
EC, Kategorie | 1.1.1.21 Oxidoreduktase | |
Reaktionsart | Redoxreaktion | |
Substrat | Alditol + NAD(P)+ | |
Produkte | Aldose + NAD(P)H/H+ | |
Vorkommen | ||
Homologie-Familie | Aldoketoreduktase | |
Übergeordnetes Taxon | Lebewesen |
Aldosereduktase (AR) (Gen: AKR1B1) ist der Name für Enzyme, die Glukose zu Sorbit umwandeln. Dies ist der erste Schritt im Polyolweg, der von Zellen benutzt wird, um ohne ATP-Verbrauch Fructose aus Glucose herzustellen. Die wichtigste Aufgabe von AR ist wahrscheinlich, giftige Aldehyde zu reduzieren, die im Stoffwechsel entstehen. Jedes Lebewesen benutzt AR. Die Nebennieren des Menschen produzieren am meisten AR, es ist jedoch in allen Gewebetypen aktiv.[1][2]
Bei Diabetes mellitus oder Galactosämie entsteht durch die AR viel Sorbit, das sich aufgrund der Langsamkeit der Sorbitdehydrogenase in den Zellen ansammelt und insbesondere in den Nieren, Augen und Nerven Schäden durch den hohen osmotischen Druck verursacht. Um Folgeschäden von Diabetes zu lindern, versucht man daher, Arzneistoffe zu finden, die die AR hemmen. Ein erster Vermarktungsversuch mit Tolrestat musste 1997 wegen schwerer Lebertoxizität wieder zurückgenommen werden. Die bestuntersuchten möglichen Arzneistoffe sind momentan Epalrestat und Ranirestat. Epalrestat hat in Japan die Zulassung erhalten.[2][3][4][5]
Neben der Funktion im Zuckermetabolismus und bei der Entgiftung von Aldehyden spielt AR noch eine Rolle bei der Signaltransduktion während entzündlicher Prozesse.[6]
Einzelnachweise
- ↑ UniProt P15121.
- ↑ 2,0 2,1 Aldosereduktase bei Online Mendelian Inheritance in Man.
- ↑ Ramirez MA, Borja NL: Epalrestat: an aldose reductase inhibitor for the treatment of diabetic neuropathy. In: Pharmacotherapy. 28, Nr. 5, Mai 2008, S. 646–655. doi:10.1592/phco.28.5.646. PMID 18447661.
- ↑ Giannoukakis N: Ranirestat as a therapeutic aldose reductase inhibitor for diabetic complications. In: Expert Opin Investig Drugs. 17, Nr. 4, April 2008, S. 575–581. doi:10.1517/13543784.17.4.575. PMID 18363521.
- ↑ El-Kabbani O, Podjarny A: Selectivity determinants of the aldose and aldehyde reductase inhibitor-binding sites. In: Cell. Mol. Life Sci.. 64, Nr. 15, August 2007, S. 1970–1978. doi:10.1007/s00018-007-6514-3. PMID 17497245.
- ↑ Del Corso A, Cappiello M, Mura U: From a dull enzyme to something else: facts and perspectives regarding aldose reductase. In: Curr. Med. Chem.. 15, Nr. 15, 2008, S. 1452–1461. PMID 18537622.