Aldehyd-Dehydrogenase 2

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Aldehyd-Dehydrogenase 2

Aldehyd-Dehydrogenase 2

Oktamer nach PDB 1CW3
Vorhandene Strukturdaten: 1a4z, 1ag8, 1cw3, 1nzw, 1nzx, 1nzz, 1o00, 1o01, 1o02, 1o04, 1o05, 1of7, 1zum, 2onm, 2onn, 2ono, 2onp
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 500 Aminosäuren; 54,4 kDa
Sekundär- bis Quartärstruktur Homotetramer
Isoformen ALDH1
Bezeichner
Gen-Namen ALDH2; ALDH-E2; ALDHI; ALDM; MGC1806
Externe IDs OMIM: 100650   MGI: 99600
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 1.2.1.3  Oxidoreduktasen
Substrat Aldehyd + NAD+ + H2O
Produkte Carbonsäure + NADH
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Lebewesen
Orthologe
Mensch Maus
Entrez 217 11669
Ensembl ENSG00000111275 ENSMUSG00000029455
UniProt P05091 Q3TVM2
Refseq (mRNA) NM_000690 NM_009656
Refseq (Protein) NP_000681 NP_033786
Genlocus Chr 12: 110.69 - 110.73 Mb Chr 5: 121.83 - 121.85 Mb
PubMed-Suche 217 11669

Aldehyddehydrogenase 2 (ALDH-2) ist ein zur Gruppe der Aldehyddehydrogenasen gehörendes Enzym, welches im menschlichen Körper zum Abbau von Alkohol (Ethanol) benötigt wird. ALDH-2 wandelt den, durch ADH aus Alkohol erzeugten, toxischen Acetaldehyd (Ethanal) in Acetat um.

Aldehyde dehydrogenase mechanism.png

46 Prozent der Japaner und 56 Prozent der Chinesen sind von einem Polymorphismus der Acetaldehyddehydrogenase 2 betroffen. Sie sind Träger eines dominanten Allels des ALDH2-Gens, bei dem an Position 487 der Aminosäuresequenz das Glutamat gegen Lysin ausgetauscht ist. Das mutierte ALDH2 kann Acetaldehyd weniger effektiv verarbeiten als das Wildtyp-Protein und wird selbst schneller abgebaut. [1] Dadurch kommt es leichter zu einer Anhäufung des Acetaldehyds im Körper und damit zu den mit übertriebenem Alkoholkonsum verbundenen Vergiftungserscheinungen (Flush-Syndrom). Die betroffenen Personen sind somit empfindlicher gegenüber den negativen Auswirkungen des Alkoholgenusses.

Einige Milchsäurebakterien beschreiten mit der Aldehyddehydrogenase 2 auch den entgegengesetzten Weg: Unter guten Bedingungen bauen sie das gesamte aus der Glykolyse stammende Pyruvat zu Lactat ab. Herrscht allerdings Glucosemangel, spalten verschiedene homofermentative Stämme das Pyruvat mittels Pyruvat-Formiat-Lyase außerdem in Formiat und Acetyl-Coenzym A. Die Hälfte des Acetyl-CoA kann nun von der Aldehyddehydrogenase in Acetaldehyd umgesetzt werden, das die Alkoholdehydrogenase in Ethanol umwandelt. Aus der anderen Hälfte des Acetyl-CoA wird Acetat hergestellt, das zur ATP-Synthese genutzt werden kann.

Einzelnachweise

Siehe auch

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