-mer
Das Suffix -mer (griech. µέρος meros ‚Teil‘) findet vor allem in Chemie und Biochemie zur allgemeinen Benennung von Molekülen Verwendung.
Bei Molekülen, die sich aus einer definierten Anzahl von Einheiten (in Betrachtung des Ganzen auch Untereinheiten genannt) zusammensetzen, wird ein Zahlwort wie Mono, Di, Tri, Oligo oder Poly vorangestellt, welches angibt, aus wie vielen Teilen das Molekül besteht. Ein Tetramer besteht also beispielsweise aus vier Untereinheiten. Im weitesten Sinne kann es sich dabei um ein Protein, um DNA, RNA oder um Kohlenhydrate handeln. Durch Voranstellen der Präfixe „Homo-“ oder „Hetero-“ wird angegeben, ob es sich um identische Untereinheiten handelt oder nicht. In der Biologie werden auch Proteine mit mehreren Untereinheiten, welche selbst schon aus hunderten von Aminosäuren bestehen, als Di- oder Trimere bezeichnet. Zum Beispiel wird Hämoglobin als tetrameres Protein bezeichnet, da es aus vier Untereinheiten besteht. Es wäre sinnlos, alle Proteine als „Heteropolymere“ zu bezeichnen, obwohl sie es bezüglich ihrer Zusammensetzung aus verschiedenen Aminosäuren sind.
Polymere bezeichnen auch eine Klasse von Kunststoffen, deren Moleküle aus vielen identischen Untereinheiten bestehen. Setzen sich Polymere aus verschiedenen Untereinheiten zusammen, spricht man von Heteropolymeren.
Beispiele
- Monomer
- Dimer
- Saccharose, (Haushalts-)Zucker, bestehend aus Glukose und Fructose, ist ein Heterodimer.
- Trimer
- AMP-aktivierte Proteinkinase, ein aus 3 Untereinheiten bestehendes Enzym
- Tetramer
- Hämoglobin, das Protein, das im Blut Sauerstoff transportiert, besteht aus vier globulären, hämhaltigen Untereinheiten und ist ein Homotetramer
- Polymer
- Biopolymer
- Stärke und Zellulose bestehen aus Glukosemonomeren, sind also Homobiopolymere.
- Haare bestehen aus Keratinfilamenten (ein Heterobiopolymer).
- Seide
- synthetische Polymere
- PP – Polypropylen
- PVC – Polyvinylchlorid
- Biopolymer