Zylon
Zylon ist eine Marke für eine synthetische Faser des Herstellers Toyobo mit Sitz in Ōsaka, Japan.[1]
IUPAC-Name: Poly(p-phenylen-2,6-benzobisoxazol)
Die Faser ist Bestandteil verschiedenster Produkte wie Schutzausrüstungen (Schutzwesten), Hochspannungsleitungen, Motorrad-Helmen, schnittsicheren Handschuhen, Sportausrüstungen und anderem mehr.
Das Material hat eine hohe Reißfestigkeit bei ebenfalls großem Elastizitätsmodul (270 GPa). Die Werte der Faser liegen in diesen Punkten jeweils um den Faktor 2 über denen von Fasern aus Aramid. Zylon brennt nur, wenn die Umgebung einen künstlich erzeugten Sauerstoffgehalt von über 68 % aufweist. Die Schmelztemperatur wird bei ca. 650 °C erreicht.
Der Stoff ist in Verruf geraten, da die Schutzleistung einer Schutzweste mit Zylon nach einigen Jahren ebenso wie beim Feuchtwerden des Stoffes stärker abnimmt als bei Schutzausrüstungen aus anderen Materialien. Aus diesem Grunde sollen die von der Polizei in Nordrhein-Westfalen eingesetzten, besonders leichten Schutzwesten des Hersteller Second Chance seit 2004 ausgetauscht werden.
Seit der Saison 2007 werden von der FIA in der Formel 1 zehn Millimeter starke Platten aus Zylon als seitlicher Eindringungsschutz vorgeschrieben. Seit der Saison 2008 sind ähnliche, sieben Millimeter starke Platten auch in der IndyCar Series vorgeschrieben. Vor der Formel 1 Saison 2011 wurden die Sicherheitsbedingungen der Autos noch einmal verschärft, Zylon schützt jetzt auch die Beine des Fahrers und nicht nur den Oberkörper. Erzielt wird das ganze durch die seitliche Aufbringung von Zylonplatten auf das Monocoque.
Eine weitere Anwendung finden PBO-Kabel auf Segelyachten. Dort werden sie unter anderem für Stage und Wanten verwendet. Vorteile gegenüber traditionellem Draht-Tauwerk sind geringeres Gewicht (Gewichtsvorteil 80 bis 90 %), ein erheblich steiferes Rigg und ein geringerer Windwiderstand. Nachteil ist die Empfindlichkeit auf äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit und Ultraviolettstrahlung.