Windungsschluss
Als Windungsschluss (eine Zusammenfassung der Wörter Windung und Kurzschluss) wird ein Defekt bei Transformatoren und Spulen bezeichnet, bei dem die gewöhnlich durch Lackisolation voneinander getrennten Drahtwindungen einer Wicklung zueinander elektrischen Kontakt besitzen.
Ein Windungsschluss kann durch Verarbeiten fehlerhaft isolierter Wickeldrähte oder thermische Überlastung verursacht werden. Bei Schaltnetzteil- und Hochspannungs-Transformatoren kann die Isolation auch durch Teilentladungen oder dielektrische Verlustwärme beschädigt werden. Windungsschlüsse führen zu lokaler Erhitzung (es entsteht eine kurzgeschlossene Wicklung) und zum Totalausfall des Transformators.
Bei der Fehleranalyse an ausgefallenen Transformatoren ist der Nachweis eines Windungsschlusses nicht einfach. Häufig kann erst ein überhitzter Bereich (dunkle Verfärbung der Isolierstoffe, im Extremfall verkohltes Gießharz) und manchmal eine geschmolzene Windung (unterbrochener Leiter und Kupferperlen) entdeckt werden. Der Rückschluss, dass dieses Fehlerbild ein Windungsschluss war, ist schwierig, und noch schwieriger ist die Frage nach dem „Warum“ zu beantworten.
Zur Qualitätskontrolle oder zur Fehlerdiagnose werden Windungsschluss-Prüfgeräte verwendet. Diese bestimmen anhand der Güte der Induktivität der Wicklung, ob ein Windungsschluss vorliegt.
Siehe auch
Wicklungsschluss
Literatur
- A. Senner: Fachkunde Elektrotechnik. 4.Auflage. Verlag - Europa Lehrmittel, 1965
- Rudolf Huttary: Haushaltselektrik und Elektronik erfolgreich selbst reparieren. 3. Auflage, Franzis Verlag GmbH, Poing, 2001, ISBN 3-7723-4803-3
- Josef Eiselt: Fehlersuche in elektrischen Anlagen und Geräten. 2. Auflage, Richard Pflaum Verlag KG, München, 1976, ISBN 3-7905-0243-X