Thermosit ist geschäumte Hochofenschlacke, ähnlich einem künstlichen Bimsstein. Die Korngröße beträgt 2–5 mm im Durchmesser. Die Zusammensetzung dieses meist als Zuschlagsstoff für Beton oder in Schüttungen genutzten Materials kann variieren. Dank der geringen Dichte von ca. 300–400 kg/m³ können Leichtbeton-Formteile gegossen werden, die eine bessere Wärmedämmung (Wärmeleitfähigkeit des Zuschlagsstoffes: 0,16–0,21 W/(K·m) ) ermöglichen als ein konventioneller Beton und entsprechend leichter sind.
Das Material ist heute nicht mehr auf dem Markt. Es wurde vor dem Zweiten Weltkrieg beispielsweise für Dächer von Industriebauten genutzt. Heute trifft man es meist bei Gebäudesanierungen an.
Der gewichtigste Nachteil des Materials ist seine geringe Druckfestigkeit und die Notwendigkeit der Vorfabrikation. Thermosit lässt sich heute am ehesten mit geschäumtem Recycling-Glasschotter vergleichen, welcher chemisch inert und mechanisch robuster ist, über bessere Wärmedämmeigenschaften verfügt und darüber hinaus sogar im Ortbeton verwendet werden kann. Die Verwendung von Recycling-Glasschotter als Betonzuschlagstoff im Hochbau anstelle von Kies ist erst seit Ende der 1990er Jahre möglich.
