Sesam
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Sesam | ||||||||||||
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Sesam (Sesamum indicum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sesamum indicum | ||||||||||||
L. |
Sesam (Sesamum indicum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae). Sie ist eine weit verbreitete Kulturpflanze und vermutlich eine der ältesten Ölpflanzen der Welt.
Beschreibung
Sesam ist eine einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 120, selten bis 180 Zentimeter erreicht und verzweigt oder unverzweigt vorkommt. Die Stängel sind stumpf viereckig, gefurcht und kahl bis fein behaart und häufig besetzt mit Drüsen.
Die sehr variablen, drüsenbesetzten und fein behaarten Blätter sind gegen- oder wechselständig angeordnet. Die unteren Blätter sind eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, dreiteilig gefiedert oder gelappt, 4 bis 20 Zentimeter lang, 2 bis 10 Zentimeter breit, am Ansatz gerundet bis stumpf, spitz zulaufend und am Rand gezähnt. Die Blattstiele sind 3 bis 11 Zentimeter lang. Die oberen Blätter sind kurzgestielt mit 0,5 bis 3 Zentimeter Länge. Die oberen Blätter sind mit 0,5 bis 2,5 Zentimeter Breite schlanker, ganzrandig und länglich-lanzettlich bis linealisch-lanzettlich.
Die Blüten sind weiß, rosa oder rosa mit dunkler Zeichnung. Der Kelch ist bleibend, die behaarten Kelchzipfel sind länglich und 2 bis 5 Millimeter lang. Die Krone ist 1,5 bis 3,3 Zentimeter lang, die Staubfäden unbehaart. Die Staubbeutel sind 2 bis 3 Millimeter lang. Der Fruchtknoten ist 1 bis 1,5 Millimeter lang und behaart, die Frucht eine länglich-quadratische, fein behaarte und mit Drüsen besetzte, an Ansatz wie Spitze abgerundete, 1,5 bis 3,2 Zentimeter lange und 6 bis 7 Millimeter breite Kapsel. Die Samen sind 2,5 bis 3 Millimeter lang und 1,5 Millimeter breit, schwarz, braun oder weiß.
Verbreitung
Sesam ist ursprünglich in Teilen Indiens und Afrikas heimisch. Angebaut wird er heute in tropischen und subtropischen Gebieten weltweit.
Geschichte
Der kultivierte Sesam stammt von Wildpflanzen aus Südasien ab, besonders von der Malabarküste, dem nordwestlichen Indien und dem pakistanischen Punjab. Diese ursprünglichen Wildsorten werden Sesamum malabaricum oder S. mulayanum genannt. An Fundstätten der Indus-Kultur wurde Sesam in Schichten des 3. Jahrtausends v. Chr. archäologisch nachgewiesen. Funde in Mesopotamien erbrachten den Nachweis von Sesam vor 2000 v. Chr. Im Laufe des 2. Jahrtausends hatte sich Sesam in weiten Teilen Indiens ausgebreitet. Vermutungen, dass es bereits früh Sesam in Afrika gab, haben sich nicht bestätigt. Altägyptische Funde sind zweifelhaft, Sesam in Ägypten während der griechischen Zeit (4.–1. Jahrhundert v. Chr.) gilt als wahrscheinlich. Die frühesten Spuren von Sesam weiter südlich in Afrika fanden sich im nubischen Ort Qasr Ibrim zwischen 300 und 500 n. Chr. Ansonsten scheint die Pflanze erst seit der jüngsten Zeit in Afrika vorzukommen.[1]
Verwendung
Die Samen, das Öl und die Wurzel des Sesam werden für therapeutische und kulinarische Zwecke verwendet. Die ölreichen Samen des Sesam werden zu Sesamöl verarbeitet, das vor allem zum Kochen verwendet wird – aus gerösteten Samen gepresst auch als würzende Zutat (z.B. Gomasio, jap. ごま塩/korean. Kkaesogeum, 깨소금). Die ganzen Samen dienen – oft geröstet – zur Verfeinerung von Backwaren und zum Würzen von Speisen. Sesam gehört zu den selenreichsten Lebensmitteln (800µg/100g). Sesam ist ein starkes Allergen und muss als deklarationspflichtiges Allergen bei verarbeiteten Lebensmitteln auch bei geringsten Mengen in der Zutatenliste angegeben werden.
In der koreanischen Küche werden Sesamblätter teilweise verwendet, um Bulgogi, Galbi oder Samgyeopsal vor dem Verzehr darin einzuwickeln.
Weitere Gerichte:
- Halva, eine Süßware, in der Sesam als Zutat verwendet wird
- Tahina, eine Paste aus gemahlenen Sesamsamen in der arabischen Küche und wichtiger Bestandteil von Hummus.
Wirtschaftliche Bedeutung
Sesamsamen-Weltproduktion | Tonnen (2006) [2] |
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Angola | 1.646 |
Bangladesch | 50.000 |
Benin | 5.101 |
Brasilien | 16.000 |
Burkina Faso | 25.100 |
Kambodscha | 10.406 |
Kamerun | 3.000 |
Zentralafrikanische Republik | 43.000 |
Tschad | 35.000 |
China | 665.500 |
Kolumbien | 3.000 |
DR Kongo | 4.940 |
Republik Kongo | 300 |
Costa Rica | 135 |
Côte d'Ivoire | 3.000 |
Zypern | 1 |
Ecuador | 26 |
Ägypten | 37.000 |
El Salvador | 1.964 |
Äthiopien | 159.881 |
Gambia | 2.100 |
Griechenland | 57 |
Guatemala | 23.000 |
Guinea | 400 |
Haiti | 3.960 |
Honduras | 950 |
Indien | 628.000 |
Iran | 28.000 |
Irak | 23.000 |
Israel | 43 |
Italien | 1.200 |
Japan | 9 |
Jordanien | 24 |
Kenia | 10.000 |
Republik Korea | 15.489 |
Laos | 7.500 |
Libanon | 159 |
Mazedonien (FYROM) | 16 |
Mali | 7.000 |
Mexiko | 21.404 |
Marokko | 1.354 |
Mosambik | 8.251 |
Myanmar | 580.000 |
Nicaragua | 6.507 |
Niger | 44.341 |
Nigeria | 100.000 |
Pakistan | 29.500 |
Panama | 205 |
Paraguay | 50.000 |
Peru | 60 |
Saudi-Arabien | 4.964 |
Senegal | 25.563 |
Sierra Leone | 1.837 |
Sri Lanka | 5.970 |
Sudan | 200.000 |
Syrien | 4.625 |
Tansania | 48.000 |
Thailand | 41.054 |
Togo | 1.300 |
Türkei | 26.545 |
Uganda | 166.000 |
Usbekistan | 20.000 |
Venezuela | 25.874 |
Vietnam | 22.000 |
Jemen | 21.992 |
Quellen
- E. A. Bruce: Pedaliaceae. In: Flora of Tropical East Africa, 1953.
- Sesam auf Gernot Katzers Gewürzseiten
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ D. Q. Fuller: Further Evidence of the Prehistory of Sesame. Asian Agri-History, Bd. 7, Nr. 2, 2003, S. 127–137
- ↑ Nach FAOSTAT, FAO Statistics Division 2008, Online, Zugriff 1. Mai 2008