Sauerstoffflasche
Die Sauerstoffflasche ist eine Gasflasche, welche mit Sauerstoff befüllt wurde. Der Sauerstoff wird üblicherweise mit einem Druck von 200 bar in eine solche Gasflasche gefüllt. Sie ist in unterschiedlichen Größen erhältlich, die im Rettungsdienst gebräuchlichsten sind die 2-Liter- und 10-Liter-Flaschen.
Die Flaschenschulter ist sowohl für den technischen als auch für den medizinischen (auch im Gemisch z.B. mit Helium oder Kohlendioxid) Einsatzbereich weiß zu gestalten, veraltet bzw. übergangsweise auch blau. Zusätzlich sind Gefahrguthinweise anzubringen.
Die Menge des Gases in der Flasche lässt sich über das Ideales Gas-Gesetz überschläglich berechnen. Demnach ergäbe sich zum Beispiel für eine Sauerstoffflasche mit 2 Litern Füllvolumen bei einem Fülldruck von 200 bar einen Inhalt, der 400 Litern Sauerstoff bei einem Umgebungsdruck von 1 bar entspricht.
Eine Sauerstoffflasche kann entweder transportabel sein (in der Regel sind dies Gefäße bis zu einem Raumvolumen von 2 Litern) oder (vorübergehend) ortsfest installiert sein und beispielsweise über Wandanschlüsse verwendet werden.
Sauerstoff aus Flaschen wird in der Medizin zur Erleichterung des Atmens bei Patienten mit Respirationsproblemen eingesetzt oder nach einem Rettungseinsatz zur Stabilisierung der Lungen- und Kreislauffunktionen. In diesem Sinne gilt Sauerstoff als Arzneimittel, dessen Einsatz grundsätzlich durch einen Arzt angeordnet werden muss. Eine weitere medizinische Anwendung ist die Akutbehandlung von Cluster-Kopfschmerz. Beim Bergsteigen in extremen Höhen dienen Sauerstoffflaschen den Expeditionsteilnehmern als Atmungshilfe durch Anreicherung der verdünnten Höhenluft mit Sauerstoff. Zum Atmen unter Wasser ist komprimierter Sauerstoff wegen seiner Toxizität nicht geeignet, hier verwendet man entweder Pressluft oder Helium-Sauerstoff-Mischungen.
Sicherheit
Gefahr geht vom hohen Gasdruck (200 bar) aus, der bei unsachgemäßer Behandlung zur Explosion der Flasche führen kann. Reiner Sauerstoff wirkt extrem brandbeschleunigend (absolutes Rauchverbot). In einer reinen Sauerstoffatmosphäre können sogar einige sonst unbrennbare Materialien brennen (z. B. Stahl beim Schneidbrennen). Fette können sich in reiner Sauerstoffatmosphäre spontan selbst entzünden, daher ist darauf zu achten, dass die Gewinde des Druckminderers absolut fettfrei gehalten werden.
Weitere Verwendung
Oft wird fälschlicherweise im Zusammenhang mit dem Gerätetauchen von Sauerstoffflaschen gesprochen. Taucher verwenden aber meist Druckluftflaschen, die nur zu 21% mit Sauerstoff gefüllt sind. Die Atmung von reinem Sauerstoff wäre ab einer Tauch-Tiefe von mehr als 7 Meter toxisch, da ab dieser Tiefe der Partialdruck von Sauerstoff über der kritischen Grenze von 1,7 bar liegen würde. Die Folge wäre eine Sauerstoffvergiftung.
Weitere Ausführung
Ferner existiert eine nach L. S. Winkler benannte Winklerflasche aus Glas. Sie dient der Bestimmung des im Wasser gelösten Sauerstoffs. Hauptartikel: Oxymetrie