Salbaum
Sal | ||||||||||||
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Sal (Shorea robusta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Shorea robusta | ||||||||||||
Gaertn. f. |
Der Sal (Shorea robusta) gehört zur Familie der Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae). Lokale Namen in Indien sind unter anderem: Ral, Salwa, Sakhu, Sakher, Shal, Kandar und Sakwa.
Beschreibung
Der Salbaum wächst aufrecht und wird bis zu 35 m hoch. Er gilt als langsam bis mittelschnell wachsend (wird etwa 100 Jahre alt) und besitzt ein hartes Holz. Der Stamm erreicht einen Durchmesser von bis zu 2 m. Das frischgeschlagene Kernholz ist hell, dunkelt später jedoch nach. Es ist reich an Harz und langlebig. Das Splintholz ist weißlich und verrottet recht schnell. Die Rinde der jungen Bäume ist 2 bis 5 cm dick, weich und mit wenigen tiefen Furchen durchsetzt. Die Rinde älterer Bäume ist rötlich-braun oder grau. Junge Zweige sind behaart.
In feuchten Gebieten ist der Salbaum immergrün, in trockeneren Gebieten verliert er zwischen Februar und April einen Großteil seines Laubs. Im April/Mai kommen dann neue länglich-ovale Blätter, die 5 bis 24 cm breit und 10 bis 40 cm lang werden und 2 bis 2,5 cm lange, behaarte Stiele besitzen. Die zweizeilig angeordneten Blätter sind ledrig und glänzen auf der Oberseite wenn sie älter sind, die Blattunterseite ist hingegen blassgrün. Dort treten die Mittelrippe und je circa 12 Seitennerven hervor. Die Spreitenspitze ist spitz zulaufend, der Spreitengrund ist herzförmig bis abgerundet.
Die Nebenblätter sind länglich und fallen sehr früh ab.
Die Blütezeit ist von Februar bis Mai. Die Blüten stehen in bis zu 25 cm langen racemösen Rispen. Die Kronblätter sind cremefarben bis gelblich und können manchmal einen pinkfarbenen Mittelstreifen besitzen. Sie sind circa 0,5 x 1 bis 1,5cm lang und verdreht (contort). Die Kelchblätter sind jung oval und dicht lederfarben behaart. Bei der Fruchtreife wachsen drei der fünf Kelchblätter zu langen (1,5 x 8 cm) Flügeln aus, die anderen beiden sind kleiner (0,5 x 3 cm). Die Blüte besitzt viele Staubblätter, deren Konnektive kleine Fortsätze ausbilden. Es wird nur ein Griffel ausgebildet.
Die Frucht ist eine bis 1,2cm lange Nuss und hat einen 1,2 cm langen Griffelrest an der Spitze. Sie ist umgeben von den fünf Kelchblättern, von denen drei zu Flügeln auswachsen und zur Windausbreitung (Anemochorie) dienen. Ende Mai bis Juli sind die 0,5 bis 1,2 cm großen Früchte reif. Die Samen keimen oftmals schon an der Mutterpflanze (Viviparie) und wachsen auf dem durch den Frühjahrs-Monsun gewässerten Boden sehr schnell an.
Verbreitung
Es ist eine bedeutende Baumart im Norden des indischen Subkontinents. Dort ist er waldbildend (Salwald) und somit eine Form der Monsunwälder.
Sal wächst südlich vom Himalaya, von Myanmar im Osten über Arunachal Pradesh, Assam, Bangladesch, Sikkim bis Nepal. In Zentral-Indien findet man ihn in den nördlichen Bundesstaaten bis in die Shivalik Hills östlich des Flusses Yamuna im Staat Haryana. Die Verbreitung geht nach Süden weiter bis in das östliche Vindhyagebirge, das Satpuragebirge und in die Ostghats.
Ökologie und Gefährdung
Salbäume wachsen vor allem auf sandigen Lehmböden (50 % Sand, 30 % Silt, 20 % Tonmineral). Er bevorzugt eher trockenere Standorte, längere Überschwemmungen schaden ihm. Dennoch unterscheidet man die feuchten Küsten-Salwäldern von den trockeneren Sal-Binnenwäldern.
Der Sal benötigt viel Licht und verträgt keine Beschattung. Er bildet ein lockeres Kronendach aus, sodass der Unterwuchs gut belichtet wird.
In Salwäldern kommt es (wahrscheinlich durch den Menschen) des Öfteren zu Bränden gegen die ausgewachsene Bäume widerstandsfähig sind. Jüngere Bäume können, je nach Brandstärke Schäden davontragen, vor allem durch Wundinfektionen durch Pilze. Insofern ist fraglich, ob Feuer eher nutzt oder schadet, da Feuer in anderen Ökosystemen, wie den südafrikanischen Fynbos, bedeutend für die Nährstofffreisetzung ist. Das verstärkte Wachstum der Krautschicht nach Bränden scheint indes den Verbiss an Jungpflanzen durch höhere Pflanzenfresserdichten zu fördern.
Neben Bränden ist ein Käfer, der Sal-Kernholzbohrer Hoplocerambyx spinicornis eine bedeutende Gefährdung des Salbaums. Da die Art vegetationsbestimmend ist (allerdings nicht als Monokultur), ist das Gefährdungspotential durch Schädlinge sehr groß.
Da der Sal auch viele Anwendungsmöglichkeiten für den Menschen hat (siehe Abschnitt unten), besteht auch die Gefahr der Übernutzung, sodass ein Waldmanagement vonnöten ist.
Nutzung
Das Holz des Salbaumes ist durch das Harz und die faserige Struktur schwierig zu bearbeiten und wird vor allem für den Hausbau, für Brücken, Paletten, Waggons, Telefon- und Strommasten und als Gleisunterlage verwendet. Von daher besitzt es einen bedeutenden wirtschaftlichen Wert. Das weißliche, opalisierende Harz wird zum Abdichten von Planken benutzt und bei hinduistischen Zeremonien als Räucherwerk verbrannt.
Die Blätter dienen als Teller oder Körbe für Speisen. Die gefalteten Blätter mit etwas Kurkuma oder einigen Reiskörnern gelten auch als Einladung zu einer Hochzeit. Das aus der Destillation gewonnene Öl der Blätter wird für die Parfümherstellung benutzt oder um Kau- oder Rauchtabak zu parfümieren.
Auch die ölreichen Samen werden vielfältig verwertet. Das Öl, oder Sal-Butter, enthält vor allem Stearinsäure und Ölsäure und wird unter anderem für die Seifen- und Kosmetikproduktion verwendet und dient als Lampenöl. Es ist auch als Zusatz bei der Schokoladeherstellung erlaubt. Salbutter wird gehärtet als pflanzliches Vanapastighee verkauft oder illegal zum Strecken von echtem Ghee (geklärte Butter) verwendet.[1]
Der Ölkuchen der ausgepressten Samen ist reich an Tanninen (6-8 %) und wird Rindern mit bis zu 20 %igem Anteil ins Viehfutter gemischt, bei Schweinen und Geflügel sind 10 % Zumischung problemlos möglich.
Sal in der Sage
Die weite Verbreitung des Sal und dessen Bedeutung hat sich auch in der Kultur niedergeschlagen. So gebar einer Sage nach die Königin Maya ihren Sohn Siddhartha Gautama, der später mit seiner Erleuchtung zum Buddha wurde, unter einem Salbaum. Eine andere Sage besagt, sie hätte unter einem Salbaum von einem Elefanten mit 6 Stoßzähnen geträumt, der in ihren Körper eindringt. Dieser, Airavata genannte Elefant wird von vielen Hindus als Reinkarnation des Gottes Vishnu angesehen. Auch wird erzählt, Buddha sei unter einem Salbaum gestorben.
Literatur
- Tewari DN: A Monograph on Sal (Shorea robusta Gaertn.f). International Book Distributors; 1995; ISBN 81-7089-217-1
Einzelnachweise
Weblinks
- Gautam KH, Devoe NN: "Ecological and anthropogenic niches of sal (Shorea robusta Gaertn. f.) forest and prospects for multiple-product forest management - a review" Forestry Advance Access 2005
- Shorea robusta in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Ashton, 1998. Abgerufen am 12. Mai 2006