Rupert Timpl
Rupert Timpl (* 4. März 1936 in Iglau; † 20. Oktober 2003 in München) war ein österreichisch-deutscher Biochemiker, der von 1992 bis zu seiner Emeritierung Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie war. Er befasste sich vor allem mit der Biologie und Chemie des Bindegewebes, das fachlich "Matrix" genannt wird.
Leben
Timpl promovierte im Jahr 1966 an der Universität Graz, 1967 wurde er Assistent am Department für Immunologie der Universität Wien. Im Jahr 1969 ging er an die Abteilung von Klaus Kühn am Münchener MPI für Biochemie, wo er für den Rest seines Lebens forschte. Im Jahr 1992 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft berufen. Er leitete am Institut für Abteilung für Proteinchemie.
Als seine "wohl größte Entdeckung" bezeichnet sein Kollege und Schüler Jürgen Engel das Basalmembranprotein Laminin, das Timpl gemeinsamt mit George Martin von den National Institutes of Health fand. Die erste Veröffentlichung darüber im Jahr 1979 war der Auftakt zu einer heute fast unübersehbaren Literatur zum Laminin. Das Laborjournal nannte ihn in einer Zitationsanalyse den "Patron der deutschen Matrixbiologie" [1]. Timpl war in der Datenbank "Highly Cited Researcher" des Institute of Scientific Information (ISI) als einer der 250 meistzitierten Wissenschaftler in den beiden Kategorien "Molecular Biology and Genetics" und "Biology and Biochemistry" eingetragen.
Timpl war Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften. Die "International Society for Matrix Biology" verleiht heute einen Rupert-Timpl-Preis.[2]
Auszeichnungen und Preise (Auswahl)
- Max-Planck-Forschungspreis 1991
Monografien
- Rupert Timpl, Peter Ekblom: The Laminins (Cell Adhesion and Communication Series), London: Taylor & Francis Ltd 1996, ISBN 3718658070.
- Rupert Timpl, David H. Rohrbach: Molecular and Cellular Aspects of Basement Membranes, Academic Press Inc 1993, ISBN 0125931654.
- Morphogenesis: Cellular Interactions: Papers Presented at a Conference Entitled "Morphogenesis: Cellular Interactions" Held by the New York Academy of ... (Annals of the New York Academy of Sciences) von Raul Fleischmajer, Rupert Timpl, und Zena Werb von New York Academy of Sciences (Gebundene Ausgabe - August 1998)
- Morphogenesis: Cellular Interactions (Annals of the New York Academy of Sciences, V. 857) von Raul Fleischmajer, Rupert Timpl, und Zena Werb
Weblinks
- Classic Article ober Laminin von Timpl aus dem Jahr 1979, Journal of Biological Chemistry (JBC)
- Seite nicht mehr abrufbar, Suche im Webarchiv: Seite über Timpl in der Datenbank Highly Cited des ISI mit umfangreichen Daten zu Mitgliedschaften und Lebenslauf
- Seite der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften über Timpl
Einzelnachweise
Literatur
- Jürgen Engel: Rupert Timpl: 4. März 1936-20. Oktober 2003, in: Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft 2004, ISBN 3-927579-18-1
- Georg Wick: Rupert Timpl - A Personal Account, in: Int Arch Allergy Immunol, Vol. 134 (2004), S. 89-92.
Personendaten | |
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NAME | Timpl, Rupert |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutscher Biochemiker |
GEBURTSDATUM | 4. März 1936 |
GEBURTSORT | Iglau |
STERBEDATUM | 20. Oktober 2003 |
STERBEORT | München |