Pfeilgift
Als Pfeilgift werden Gifte bezeichnet, die von verschiedenen Wildbeutergruppen zur Jagd auf ihre Pfeilspitzen aufgetragen werden. Viele Gifte sind Lähmungsgifte, die in der Regel ohne gesundheitliche Auswirkungen mit der zubereiteten Nahrung aufgenommen werden können. Einige führen zu Herzstillstand oder inneren Blutungen.
Pflanzlich gewonnene Pfeilgifte sind beispielsweise die Curare-Arten aus Rinden und Blättern verschiedener südamerikanischer Lianen, das Antiarin aus dem Upasbaum, Strophanthin aus Strophanthusgewächsen, Protoveratrin und Germerin aus Germer sowie das Aconitin aus dem Eisenhut. In Südafrika werden Pfeilgifte hauptsächlich aus der Fächerlilie gewonnen, die eine Vielzahl von giftigen Substanzen enthält. Tierisch gewonnene Pfeilgifte stammen aus den Hautabsonderungen der Pfeilgiftfrösche (Batrachotoxin), von Schlangen oder verschiedenen Pfeilgiftkäferlarven.
Eine Übersicht zur Geschichte, Chemie, Ethnopharmakologie mit umfangreicher Literatursammlung zu Pfeilgiften tierischen und pflanzlichen Ursprungs wurde 1989 veröffentlicht.[1]
Literatur
- Louis Lewin: Die Pfeilgifte. Gerstenberg Hildesh., 1984 (Reprint der Ausgabe von 1923). ISBN 3806720215
- Hans Dieter Neuwinger: Afrikanische Arzneipflanzen und Jagdgifte. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh Stuttgart, 1994. ISBN 3-8047-1314-9
- Bernhard Witkop: Neuere Arbeiten über Pfeilgifte. Die Chemie (Angewandte Chemie, neue Folge) 55(11/12), S. 85 – 90 (1942), ISSN 1521-3757
Einzelnachweise
- ↑ Bisset NG.: Arrow and dart poisons., J Ethnopharmacol. 1989 Feb;25(1):1-41. Review. PMID 2654488
Weblinks
- Geschichte der Entdeckung von Curare (PDF-Datei; 25 kB)
- Afrikanische Ethnobotanik: Gifte und Arzneien
Siehe auch
- Strophantin
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