Pelzarten

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Pelzhändler 1890 in der kanadischen Provinz Alberta
„Alfölder Bauernhaus“ aus Pelz: Ausstellungsobjekt der Millenniumsausstellung in Budapest 1896 (Fa. Katzer, Budapest). Sockel aus Seehundfellen; Unterbau Suslik; Grundmauern und Fensterverschläge Maulwurf; Hauptwände und Pfosten Bisamwamme; auf den Pfosten Igel, die Fehschweifboas im Maul halten; Fenster und Türvorsprünge Fehwamme (russisches Eichhörnchen; Giebelwände aus Seehundfellen. An den vier Ecken verschiedene Fuchsarten; Dachziegel aus Opossumschweifen; Schornstein Grebesfelle (Haubentaucher) und darauf ein Storch, der seine Jungen füttert. Steinadler und Bär schmücken das Dach. Im Giebel der Schädel eines Elches.[1]

Als Pelz wird das Fell von Säugetieren mit dicht stehenden Haaren sowie das daraus gearbeitete Kleidungsstück bezeichnet. Rauchwaren, österreichisch auch Rauwaren, sind zugerichtete, das heißt zu Pelzen veredelte Tierfelle. Pelztiere sind Wildtiere, die ein für Bekleidung verwendbares Fell haben. Diese Auflistung behandelt die Felle und die daraus hergestellten Produkte, nicht den Pelz als tierisches Organ.

Soweit die Felle nicht aus anderen Gründen anfallen (z. B. bei der Fleischgewinnung) werden Pelztiere dafür gezüchtet oder gejagt. Entsprechend der Tierart werden die verschiedenen Fell- bzw. Pelzarten und die daraus gearbeiteten Kleidungsstücke bezeichnet (Nerzjacke, Bisammantel). Die Zucht geschieht in der Regel in Pelztierfarmen. Das Töten von Tieren für die Gewinnung von Pelzen, gewisse Haltungsbedingungen oder Fangmethoden von Pelztieren sowie mangelnde Verbraucherinformation darüber werden von Teilen der Bevölkerung und zahlreichen Tierschutz-Organisationen kritisiert und immer wieder in den Medien thematisiert.

Eine Auflistung der nach den in Deutschland geltenden Artenschutzregelungen geschützten Tierarten mit den Daten der Inschutzstellung nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen, der EG-Verordnungen, der Bundesartenschutzverordnung und des Bundesnaturschutzgesetzes findet sich auf der Artenschutzdatenbank „WISIA“ des Bundesamts für Naturschutz in Bonn.[2]

Otto Feistle schreibt 1931 in Rauchwarenmarkt und Rauchwarenhandel: „Bei der Mannigfaltigkeit der heute zur Verwendung gelangenden Fellsorten, es sind längst über 500, sind fast alle Länder der Erde, selbst Afrika, an der Pelzproduktion beteiligt“.

Im Folgenden werden die verschiedenen Pelztierarten unter dem Aspekt der Fellnutzung (Herkunft und Aussehen der Felle, Fellqualitäten, geschichtlicher Rückblick auf Jagd, Zucht und Handel usw.) aufgelistet.

Allgemein

Bezeichnung der Fellteile

Eine Definition besagt, dass als Pelze Haardichten über 400 Haare pro cm² bezeichnet werden, als Felle 50 bis 400 Haare/cm², alle darunter liegenden Behaarungsdichten sind haararme Haut.[3] S.17

Die Qualität eines Felles hängt von vielen Faktoren ab. Mit Einschränkungen lässt sich verallgemeinern: Pelztierarten, die ganz oder zeitweilig im Wasser leben, haben ein besonders dichtes und strapazierfähiges Fell. Je kälter der Lebensraum, desto dichter und seidiger das Haar. Marderartige haben zumeist ein besonders haltbares Fell. Winterfelle sind qualitativ besser als Sommerfelle, Übergangsfelle (aus der Zeit des Fellwechsels) neigen unter Umständen zum Haarausfall („Mildhaarigkeit“) und weisen störende Nachwuchsstellen auf. Felle von Kleinraubtieren haben ein zügigeres und damit stabileres Leder als die von Pflanzenfressern.

Unsymmetrische Fleckenzeichnungen kommen bei Pelztieren, bis auf ganz wenige Sorten von Haarseehunden, nur bei Haustieren vor, nicht in der freien Natur. Leopard, Tiger, Giraffe, Ozelot oder Perwitzky haben Flecken, die rechte Seite ist stets annähernd der linken Seite gleich oder zumindest ähnlich.[4]

Im Rauchwarenhandel und in der Kürschnerei weichen einige Begriffe von den zoologischen oder jägersprachlichen Bezeichnungen ab. Bei den meisten Fellarten wird der Bauch als Wamme bezeichnet, die Extremitäten komplett als Pfoten, außer beim Lamm (= Klauen, z. B. Persianerklauen). Jeder dicht behaarte Fellschwanz heißt in der Pelzbranche Schweif, das Lamm oder Schaf wieder ausgenommen. Der Fellrücken ist der Grotzen, der hintere Teil des Felles der Pumpf. Die dunkelsten, blaustichigen Winterfelle werden in der Fachsprache „blau“ genannt, im Gegensatz zu „rot“, den eher helleren und deshalb meist weniger geschätzten Farbvarianten der gleichen Fellart. Ein Fell mit dichtem, nicht straff anliegendem Haar wird als „rauch“ bezeichnet.

1965 heißt es, dass zu der Zeit aus 168 Tierarten Pelze gewonnen wurden. Davon entfielen auf Europa 43 Arten, auf Asien 53, auf Nordamerika 35, auf Südamerika 16, auf Australien 10 und auf Afrika 9 Arten.[5]

Insektenfresser

Maulwurffelle (zusammengenäht) und Farbmusterkarte

Aus der Tierordnung der Insektenfresser sind für die Pelzverarbeitung nur zwei Arten aus der Familie der Maulwürfe, der Europäische Maulwurf (Talpa europaea) und der Russische Desman (Desmana moschata), von Interesse.

Felle der Amerikanisch-Asiatischen Maulwürfe wurden kaum gehandelt.

Das Fell der pyrenäischen Bisamspitzmaus, auch pyrenäische Rüsselmaus, das mit 10 bis 15 cm Länge noch kleiner ist als das des Desmans, wird 1937 mit „hat nur lokales Interesse“ erwähnt. Mayers Konversationslexikon von 1888 sagt unter dem Stichwort „Bisamrüssler“: „Sein feinwolliges Fell wird zur Verbrämung von Mützen und Hauskleidern benutzt.[6]

Das Fell ist auf dem Rücken kastanienbraun, an den Seiten graubraun und auf der Wammenseite silbergrau gefärbt.[7]

Europäischer Maulwurf

Maulwurfsjacke
(2004, historisches Modell)
 Commons: Maulwurffelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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 Commons: Bekleidung aus Maulwurffellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Die Fellfarbe ist variierend, dunkel bläulich-schwärzlich. Die Unterseite mit grünlich irisierendem, unscharfen Längsstreifen, der besonders bei alten Tieren stark ausgeprägt ist. Mitunter scheint das Fell fast schwarz zu sein, es gibt jedoch keine reinschwarzen Felle. Das Sommerfell ist grau und matter. Das Haarkleid ist äußerst kurz und dicht.

Neben den aus Russland kommenden Fellen wurden vor allem mitteleuropäische Sorten gehandelt, daneben auch englische (beste Distrikt Fenland)[8], schottische, die neben den holländischen als die besten gelten, italienische und solche aus Serbien/Montenegro.

Nach dem Zeitpunkt des Anfalls werden Sommer-, Herbst- und Winterfelle unterschieden. Das Winterfell ist sehr dicht und gleichmäßig voll entwickelt. Das Leder ist fleckenlos und wird als weißledrig bezeichnet, tatsächlich ist es jedoch grünlich-grau.

Das Fell ist nicht sehr reibungsbeständig; an stärker beanspruchten Stellen verfilzt es schnell.

Haltbarkeitskoeffizient: 5 % bis 10 %[9][Anmerkung 1]

Das Maulwurffell kam erst nach 1910 in Mode. Zum einen erschien es dem Handel nicht sehr strapazierfähig, hinzu kommt das durch die Wirbelbildung vom Haar aus sichtbare weiße Leder. Erst als es der Firma Rödiger & Quarch, Inhaber Märkle gelang, das Fell von der Lederseite durchdringend zu „blenden“ und in der Tönung des Naturfells noch einmal zu färben, erfreute sich das Fell, insbesondere in den Zwanziger/Dreißiger Jahren, einiger Beliebtheit.[10] Zu der Zeit war der Anfall jedoch offenbar so groß, dass der Preis bereits für die Saison 1925/26 noch unter den von Kanin gesunken war.[11] So plötzlich wie die Mode das Maulwurffell begünstigt hatte, so schlagartig hörte diese Mode in Mitteleuropa wieder auf.

Für 1968 heißt es in einem Bericht über die Pelztiere in der Mongolischen Volksrepublik: „Im Bestreben, die Pelztierskala zu erweitern, wurden die Felle mongolischer Maulwürfe auf Brauchbarkeit untersucht und zu Mützen, Kragen und Kindermänteln verarbeitet (CHOTELCHU, 1968). Die Versuche sollen positiv ausgefallen sein. Mongolische Maulwürfe besitzen ein dichtes, elastisches Fell mit einer von grau bis schwarz variierenden Färbung.[12]

Die Felle kommen als Tafeln zusammengesetzt in den Handel. Bis 1988 wurden etwas vermehrt jährlich wieder etwa 500.000 Felle verarbeitet[13], inzwischen dürfte die Zahl erneut erheblich zurückgegangen sein. Maulwurffelle kommen nur noch sporadisch in kleinen Mengen auf den europäischen Markt, in Deutschland werden sie kaum verwendet (Stand 2012).

In Deutschland ist der Europäische Maulwurf seit 31. August 1980 nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) besonders geschützt.[14] Weltweit betrachtet ist diese Art weit verbreitet und gilt nicht als bedroht; die IUCN listet sie als nicht gefährdet (least concern).

Russischer Desman

 Commons: Desmanfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Desman

Der Russische Desman, auch Wychuchol oder Vychuchol ist mit 20 bis 25 cm und einer Schwanzlänge von 16 bis 19 cm etwa hamstergroß und damit wesentlich kleiner als die Bisamratte. Sein Fell wird auch als „Silberbisam“ bezeichnet.

Die kurze, feine bis seidige, sehr glänzende und dichte Behaarung ist bräunlich-rötlich, dunkelbraun bis kastanienbraun mit metallisch schimmernden dunkelvioletten Tönen, die nach den Seiten zu immer lichter werden um in der Wamme eine glänzende silberweiße Farbe zu zeigen.

Haltbarkeitskoeffizient: 40 % bis 50 % [9][Anmerkung 1]

Die Wirkung der „Hochglanzwamme“ führte am Leipziger Rauchwarenmarkt zu der Bezeichnung Silberbisam. Wegen der wertvollen Wamme wurden die Felle (anders als abgebildet) unüblicherweise im Rücken aufgeschnitten.

Über den fast unbehaarten Schwanz heißt es 1841 in einem Lexikon: „Der Schwanz wird wegen seines Moschusgeruchs gegen die Motten zu Pelzwerk gelegt und schützt dieses bis zwei Jahre lang, weil er so lange seinen Geruch behält.[15]

Die Felle wurden ehemals zu Pelzfuttern verarbeitet, selten auch zu Großkonfektion.

Der Russische Desman wird von der IUCN als gefährdet (vulnerable) gelistet und darf heute nicht mehr bejagt werden. 1973 wurden auf einer russischen Auktion 1.500 Felle versteigert, die aber wohl aus mehrjährigen Fängen stammten.[13]

Kleinbären

Bassarisk oder Katzenfrett

Die beiden Arten, das Nordamerikanische und das Mittelamerikanische Katzenfrett, zur Familie der Kleinbären gehörend, werden auch American ringtail (cat), Bassarisk oder Raccoonfox, von der spanischsprechenden Bevölkerung Cacomixtle („Katzeneichhörnchen“) genannt. Bassariskfelle werden im Zwischenhandel als Ringtailcat gehandelt (nicht zu verwechseln mit dem Ringtail-Opossum bzw. Ringtail-Possum, siehe dazu Possumfell), der Pelz im deutschsprachigen Einzelhandel traditionell meist als Bassarisk.[13] In Mittelamerika wird auch das Fleisch genutzt.

Das Nordamerikanische Katzenfrett lebt in den Vereinigten Staaten über Niederkalifornien bis Veracruz und Oaxaca in Mexiko, im 20. Jahrhundert hat sich das Verbreitungsgebiet ausgedehnt, es reicht heute bis Kansas und Alabama. Die mittelamerikanische Spezies ist in Südmexiko bis hinab bis in das westliche Panama beheimatet.

Waschbär

Im Fellhandel hatte sich noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg die alte Bezeichnung für den Waschbären, Schupp, Plural Schuppen erhalten, als Fellbezeichnung daher gelegentlich noch Schuppenfell bzw. kurz Schuppen.

Das Waschbärfell ist als Besatzmaterial und besonders in Zeiten, in der die Pelzmode langhaarige Felle bevorzugt, ein wichtiger Artikel der Rauchwarenbranche. Es gehört es zu den dauerhaftesten Langhaarpelzen.

Die als „Finnraccoon“, „Russischer“, auch „Chinesischer Waschbär“ („Russian“ oder „Chinese Raccoon“) im Handel befindlichen Felle stammen nicht vom Waschbären. Es sind Felle vom Marderhund, die auch als „Tanuki“ oder, infolge der größeren Ähnlichkeit mit dem Fuchsfell, als „Seefuchs“ gehandelt werden. Die Verwendung des Zusatzes „Raccoon“ (engl. Waschbär) für eine völlig andere Fellart dürfte zu Verwechslungen führen, nur der Name Raccoon allein bezeichnet stets den Waschbären.[13]

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Waschbären ist der Westen und Süden Kanadas über die USA bis nach Mexiko. Mehrere kleinwüchsige Formen leben auf den Inseln vor Mexiko und Florida. In den Zwanziger Jahren wurde neben der Zucht anderer Pelztiere in Deutschland auch die Zucht des Waschbären aufgenommen. Sie erwies sich als unrentabel. Felle dieser freigelassenen oder entkommenen Tiere sind gegenüber denen aus Nordamerika von geringerer Haarqualität.[13]

Nasenbär

Das Fell des in Südamerika beheimateten Nasenbären wurde in sehr geringer Menge für Pelzzwecke genutzt. Es ist etwa 70 cm lang, der Schweif 40 bis 50 cm. Das Unterhaar ist kurz und rau und zeigt eine blaugraue Nuance. Die Grannen sind lang und straff, sehr glänzend und graubraunrötlich geringelt. Der Schweif ist abwechselnd gelb und schwarzbraun geringelt.[16]

Von den Fellen heißt es 1939, dass sie sich zwar für Pelzwerk eignen, aber nur wenig im Handel vorgekommen sind, man bezeichnet sie dann wohl auch mit dem Ausdruck „Südamerikanische Schuppen“ (= Waschbären), obwohl sie selbstverständlich keine eigentlichen Schuppen darstellen.[17]

Großbären

Mitglied der Bruderschaft der Medizinmänner, in sein heiliges Bärenfell gehüllt“ (Arikaree-Indianer, 1908)
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 Commons: Bekleidung aus Bärenfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Für Bekleidungszwecke wird nur das Fell des Baribals verwendet. Ansonsten verarbeitet man die vielfach zu schweren und zotteligen Bärenfelle fast nur zu Decken, Fuß- und Wandteppichen (teils naturalisiert, mit ausgearbeiteten Köpfen). Das Haar wird auch in der Pinselindustrie genutzt (Pinselbären).

Braunbär

Der Braunbär hat die weiteste Verbreitung unter den Bären, ist aber fast überall durch Bejagung und Zerstörung des Lebensraums stark dezimiert oder zurückgedrängt, in Europa kommt er fast nur noch in Spanien, den Balkanländern sowie in Nordskandinavien und Russland vor. Die einzelnen Unterarten und Herkommen sind unterschiedlich stark geschützt.

Die Felllänge kann bis zu über 2 m betragen. Die verschiedenen Formen variieren beträchtlich in Größe und Färbung. Das Fell des Kodiakbären ist mit über 3 m die größte Unterart, es ist größer als das des Kamtschatkabären und dieses größer als das des Uralbären.

Berg-Grizzlyfell (Alaska)

Die Färbung reicht von rotgelb über verschiedene Brautönungen bis zu schwarz. Fahl isabellfarben sind die Felle der Isabell-Braunbären aus dem Himalaya und den Syrischen Braunbären, silbergrau in verschiedensten Färbungen der nordamerikanische Grizzlybär. Grizzlys erreichen eine Gesamtlänge von 2,50 m.

Der russische Standard unterscheidet

  • nach Herkommen: Sibirier, Nördliche, Russische, Kaukasische
  • Sorten: I = vollhaarig, II = weniger vollhaarig, III = halbhaarig, IV = dünn
  • Farben: a) dunkel b) braun
  • Größen: größte = 177 cm und länger, mittelgroße = 142 bis 177 cm, kleine = 106 bis 142 cm, Jungtiere = 71 bis 106 cm, Bärenjunge = bis 71 cm

1974 wurden allerdings auf der 67. Leningrader Auktion nur noch 25 Bärenfelle angeboten.

Im selben Jahr bot die Hudson's Bay Company in der Märzauktion 37 Felle ohne Angabe des Herkommens in den Farben braun und schwarz an. Der Fellanfall ist seitdem unerheblich geblieben und für den Handel ohne Bedeutung. Die Felle werden offen angeliefert.[13]

Baribal

Bärenfellmütze (2007)
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Das Fell des „Baribal“, auch Schwarzer Bär oder Amerikanischer Bär ist 1,5 m bis 2 m lang. Meist ist es schwarz, häufig auch zimtfarben, selten rotgrau bis blaugrau und silbergrau. Das Haar ist relativ kurz bis länger (Oberhaar bis zu 10 cm, Unterwolle etwa 4 bis 5 cm), rauch, feinhaariger als andere Bärenarten, glänzend und dicht, die Unterwolle ist fein und dicht. Teilweise hat das Fell eine Nackenmähne. Das Leder ist fein.

Schwarzbärfell (Alaska)

Für Pelzbekleidung und Besätze (früher besonders zu Kutscherkragen) werden die besonders feinhaarigen und geschmeidigen Felle von bis zu einem Jahr alten Tieren bevorzugt („Cubbären“). Allgemein für Pelzzwecke geeignete Felle wurden auch Pelzbären („Furriers“) genannt. Die Felle älterer Tiere wurden zu Decken verarbeitet („Deckenbären“).

Die von den englischen Garde-Infanteristen getragene Mütze wird als „bearskin“ (Bärenfellmütze) bezeichnet. Die erste Erwähnung ihres Gebrauchs ist aus dem Jahr 1768 überliefert. Eine weitere militärische Verwendung fanden die für Kopfbedeckungen geeigneten Felle („Armeebären“) als Beiwerk zu Grenadiermützen.

Um 1915 wurden jährlich etwa 5000 Schwarzbärfelle aus den USA und etwa 3000 aus Kanada nach Europa exportiert.[18] Die Fellanlieferung wurde 1967 noch als „beachtlich“ angegeben. Die Preise auf den Londoner Auktionen stiegen immer dann an, wenn die Heeresverwaltung Aufträge auf Bärenmützen erteilte.[19]

Eisbär, auch Polarbär

Eisbärfell (Grönland 2007)

Das Fell des Eisbären, bei dem heute höchstens noch als Jagdtrophäe der Kopf naturalisiert wird, wurde um 1910 noch zu Decken, Stiefeln und Handschuhen verarbeitet.[20] Die Verwendung der Polarbärhaare für Fliegen zum Flugangeln erwähnt eine Fachkunde der Hudson's Bay Company etwa in den 1970er Jahren, wozu sie sich besonders eignen.[21]

Männliche Felle erreichen eine Gesamtlänge von 2,40 m, weibliche von 1,80 bis 2,10 m. Der größere Körper ist mehr in die Länge gestreckt als beim eng verwandten Braunbären, der Hals lang und verhältnismäßig dünn und der Kopf ziemlich schmal. Das gelblichweiße Fell hat einen deutlichen Glanz, das Sommerfell ist gelblicher als das Winterfell. Das Haar ist stark borstig und glasig. Die kleineren und mittelgroßen Felle sind meist weicher als die großen. Am längsten sind die Haare am Hinterfell, an der Wamme und den Beinen, am kürzesten an Kopf, Rücken und Hals.

Die Felle werden aufgeschnitten, nicht rund, angeliefert. Die Art ist geschützt, der Eisbär steht im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Um 1904 kamen etwa 1000 Stück in den Handel,[20] 1953 jährlich nur noch 100 Stück, 1988 nach Schutzmaßnahmen wieder 500 Felle, 300 davon aus Kanada.[13]

Hunde (Familie)

Füchse

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Fuchsfell bei einem Kürschner, 2012
Verschiedene Edelfuchsarten als Musterstreifen (2009)

Die Füchse gehören zu den Tierarten mit den verschiedensten Haarvariationen, sowohl in Farbe, Haarlänge und Haarstruktur.

Der Rauchwarenhandel unterscheidet zwischen Edelfüchsen, den Silber-, Kreuz-, Blau- und Weißfüchsen, Platinfuchs (Mutationsfüchsen) und edelsten Sorten von Rotfüchsen. Und allen weiteren Arten von Rotfüchsen, soweit sie nicht unter ihrem Artnamen gehandelt werden (Kitfuchs, Grisfuchs, Korsak usw.).

Haltbarkeitskoeffizient für Edelfüchse: 40 % bis 50 % [9][Anmerkung 1]
Fuchsmantel des britischen Sängers Elton John, aus gefärbten Fellen verschiedener Fuchsarten (Mitte 1980er)

Die Welt-Farmproduktion an Edelfüchsen betrug für das Jahr 2007 7.054.500 Felle (Quelle: Oslo Fur Auctions). Durch den Rückgang der Anlieferung aus China (2006: 8 Millionen, 2009: 1,7 Millionen Felle) ist seit 2009 wieder Finnland führend in der Fuchszucht (Anlieferung 1,7 Millionen, davon 1,2 Millionen Blaufuchsfelle). Die Angaben aus China werden in Ermangelung einer genauen Erfassung jedoch als sehr unzuverlässig eingeschätzt.[22]

Weißfuchs oder Eisfuchs

Der Polarfuchs oder Eisfuchs, auch Arktischer Fuchs und Steinfuchs genannt, spaltet sich zoologisch in zwei Farbschläge auf, den Blaufuchs und den Weißfuchs.

Der Weißfuchs, die Farbvarietät des Eis- oder Polarfuchses lebt in der gesamten nördlichen Polarzone. Der Einzelhandel differenziert selten zwischen dem Polarfuchsfell und der Weißlingsform des Blaufuchses, meist werden die ungleichen Fellarten als Weißfuchs angeboten, selbst ein skandinavisches Auktionshaus bezeichnet reinweiße Blaufüchse als Weißfuchs. Tatsächliche Polarfuchsfelle sind jedoch verhältnismäßig nur noch wenig im Handel.

  • Die wildlebenden europäischen Populationen des Polar- oder Eisfuchses sind nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.

Blaufuchs

Der Polarfuchs spaltet sich zoologisch in zwei Farbschläge auf, den Blaufuchs und den Weißfuchs. Für das Fell des als Polarfuchs gehandelten Fuchses, auch Eisfuchs, Arktischer Fuchs oder Steinfuchs genannt, siehe → Polarfuchsfell.

Der Blaufuchs, ein Weißfuchs-Farbschlag, gilt als wertvoller als das verfilztere und kleinere Fell des Weißfuchses. Fast weiße Blaufüchse mit nur leicht angedeuteter dunklerer Fellmitte werden als Shadowfuchs gehandelt; reinweiße Felle gegenüber dem Endverbraucher meist, wie das des Polarfuchses, als Weißfuchs.

In der Fachsprache der Rauchwarenbranche werden die dunklen, blaustichigen Winterfelle aller Fellarten als „blau“ bezeichnet, nicht nur die der „Blau“füchse, im Gegensatz zu „rot“, den eher helleren und deshalb meist weniger geschätzten Farbvarianten der gleichen Fellart.

  • Die wildlebenden europäischen Populationen des Blau- und des Polarfuchses sind nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.

Korsak (-Fuchs)

Die Heimat des Korsakfuchses (gelegentlich auch Korsuk), Steppenfuchses oder Sandfuchses sind die Steppen Sibiriens, Zentralasiens vom Kaspischen Meer bis zur Mongolei, Mandschurei und Korea. Der Artikel behandelt das Korsakfell als Handelsware, ehemals häufig auch Asiatisches oder Mongolisches Kitfuchsfuchsfell genannt, sowie die daraus hergestellten Produkte.

Schon in frühgeschichtlichen Epochen wurde der Steppenfuchs bejagt. In späterer Zeit gaben Nomadenvölker ihre an die Mongolen abzuliefernden Tribute in Form von Korsakfellen ab.

Rotfuchs

Rotfüchse kommen auf allen Kontinenten vor, mit Ausnahme der Antarktis. Entsprechend groß ist die Vielfalt der Rassen und die Unterschiedlichkeit der Felle.

Kreuzfuchs

Der Kreuzfuchs, auch Fleckfuchs genannt, ist eine Farbvarietät des Rotfuchses. Charakteristisches Kennzeichen des Kreuzfuchsfells ist die schwarze beziehungsweise dunkle kreuzähnliche Zeichnung über den Nacken und die Schultern, der Rücken und die Seiten sind blass- oder braungelb, rötlich oder dunkelbraun, oft stark gesilbert.

Der Pelzhandel zählt das Kreuzfuchsfell zu den so genannten Edelfuchsfellen, wie auch das Silberfuchsfell, das Blaufuchsfell und das Polarfuchsfell.

Verbreitet ist der Kreuzfuchs fast nur in Ländern, in denen es auch Silberfüchse gibt, in Alaska, Kanada, Ostsibirien und Kamtschatka, weitere Felle kommen heute aus der Zucht. Der Anfall von Wildfellen hatte, schon wegen des kleineren Vorkommens im Vergleich zu anderen Fuchsarten, immer einen geringen Umfang.

Silberfuchs

Der Silberfuchs, zoologisch auch Schwarzsilberfuchs, ist eigentlich eine Farbvariante des Rotfuchses (Schwärzling), er galt um 1900 als „König der Pelztiere“. Als die wertvollsten wurden damals rein schwarze Felle angesehen. Für ein besonders schönes Fell wurden 1910 auf einer Londoner Auktion 10.000 Goldmark bezahlt. Mit dem Silberfuchs begann in den 1890er Jahren die planmäßige Zucht von Pelztieren. Heute werden eher die sehr langhaarigen helleren Felle bevorzugt, die mehr Silber aufweisen. Beine, Schweif und Schnauze sollen möglichst schwarz sein und einen starken Kontrast zum übrigen Fell bilden.

Platinfuchs

Der Platinfuchs ist eine der auffälligsten Farbmutationen des Silber und Rotfuchses. Er gehört in der Pelzbranche zu den als Edelfüchsen bezeichneten Sorten. Mit dieser ersten Farbmutation in der Pelztierzucht begann eine Entwicklung, die sich später auch in der Nerzzucht mit vielen Farben und Farbtönen in großem Umfang fortsetzte. Platinfüchse können alle Farben des Vulpes Vulpes Farbspektrums ausweisen, jedoch bezieht sich das Merkmal hier besonders auf die weißen Farbabzeichen die bei allen Platinfüchsen das gleiche Schema haben.

Golden Island Fuchs

Galonierter Golden Island Fuchskragen (2009)

Am 1. Februar 1982 wurde der Golden Island Fuchsmit einem interessanten silberrötlich Effekt“ als neue Mutationsfarbe auf einer Kopenhagener Auktion das erste Mal angeboten.[23] Diese Fuchsrasse ist eine Kreuzung von zwei genetisch nicht identischen Arten. Hier werden die Fähen des Blaufuchses mit den männlichen Tieren des Rotfuchses verpaart. Das Zuchtergebnis ist ein Fuchs, dessen Gesicht dem des Blaufuchses gleicht. Die Ohren sind mittelgroß, die Schweifspitze weiß; das Rückenhaar ist dicht wie beim Blaufuchs und fast so lang und so silbrig wie beim Rot- und Silberfuchs. Auf der Auktion der Hudson's Bay Company 1985/89 in London erzielten Farmfelle einen Spitzenpreis von 575 englischen Pfund pro Stück. Eine ähnliche Farbvariante ist der Arctic-Golden-Island-Fuchs, bei der ein Rüde eines Rotfuchses mit der Fähe eines Shadowfuchses verpaart wird.[24]

Bluefrost-Fuchs

Eine weitere Farbvariante mit der gleichen Genetik wie beim Golden Island Fuchs ist der Bluefrost Fuchs, der aus einem Blaufuchs und einem Silberfuchs herausgezüchtet wird. Auch hier ist ein Silberfuchs der Rüde und ein Blaufuchs die Fähe. Das Fell hat die gleiche mittlere Haarlänge, das Fell eine sehr blau anmutende Färbung mit einem leichten, gleichmäßigen Silbercharakter. Der Schweif hat eine weiße Spitze, die ähnlich dem Blaufuchs meist leicht abgerundet ist.

Eine weitere Sorte ist der Platinum-Bluefrost-Fuchs, ein Bluefrost-Fuchs, der wie der Platinfuchs weiße Farbabzeichen am Körper trägt. Hier werden die Silberfuchsrüden mit weiblichen Shadowfüchsen verpaart.

Weitere, in den letzten Jahren hinzugekommene Fuchs-Mutationsfarben

Fawn Light, mit mittlerer Haarlänge; dunklem Rücken und sehr hellen Seiten.[25]
Verschiedene Arctic Marble Fuchsfelle
Arctic Marble, ein neuer Langhaartyp; weiß mit, besonders in der Rückenmitte, eingestreuten schwarzen Grannen.[26]
Arctic Marble Frost, eine meist von Saga gezüchtete Variante des Arctic Marble Fuchses mit mittlerer Haarlänge. Anders als der Arctic Marble Fuchs hat dieser sehr blau schimmernde Farbmarkierungen.
Arctic Marble Blue
Arctic Marble Cross
Sun Glo, eine Farbvariante des Marblefuchses. Weiß mit einer markanten rot-orangen Linie auf dem Rücken, an den Flanken eingestreute einzelne Haare, die den Marble-Effekt (marmoriert) verursachen.
Arctic Golden Island, eine neue Kreuzung aus Shadowfuchs und Rotfuchs herausgezüchtet mit mittlerer Haarlänge. An den Flanken weiß, auf dem Rücken ab Nacken bis über den Schweif liegt ein leicht orange anmutender, aber doch braungrau dominierender Schleier.
Red Amber, ein Silberfuchs dessen Pigmente im Haar nicht schwarz sondern creme-braun sind. Dadurch wirkt er wie ein hellbrauner Silberfuchs.
Amber Frost, eine braungraue Farbvariante des Frostfuchses. Hierfür werden männliche Amberfüchse mit Blaufuchsfähen verpaart. - Der Bluefrost Fuchs ist die bekanntere Farbvariante des Amber Frost Fuchses.
Red Platina, oder auch Red Platinum, ein Platinfuchs, der nicht grau-weiß ist, sondern orange-weiß.
Golden Island Shadow, eine Variante die, anders als der Golden Island Fuchs, deutliche weiße Zeichnungen im Gesicht und Nacken trägt. Die Beine und der Schweif sind sehr hell bis gänzlich weiß.
Golden Island Shadow Fuchsfell
Smokey

Im Laufe der Jahre haben die Fuchszüchter die Mutationsfarben in vier Gruppen aufgeteilt:[27]

  • Rezessiv mutante („nicht in Erscheinung tretende“ Mutation)
Silver, Pearl, Burgundy, Amber, Fawn Glow, Sapphire, Pearl Amber und eventuell Dawn Glow.
  • Dominant mutante
White face (weißgesichtig), Georgian White, Platinum und Arctic Marble (Rot ist ebenfalls eine dominante Farbe, aber keine Mutation)
  • Kombinationen rezessiv und dominant mutante (bei mischerbigem Vorkommen setzt sich der dominante Erbfaktor gegenüber dem rezessiven in der Merkmalsausprägung jeweils durch)
Smokey Red, Gold Fox, Dakota Gold, Autumn Gold, Platinum Red, Glacier, Red White Face, Sun Glow, Burgundy Marble und weitere
  • Fire-Typen, die durch eine Kombination von rezessiven Farben entstanden sind und ein rezessives Gen für Silber und ein rezessives Gen für Colicott-Braun haben
Wild Fire, Fire & Ice, Snow Glow, Moon Glow und weitere

Kitfuchs und Swiftfuchs

Die traditionell in der Pelzbranche als Kitfuchsfelle gehandelten Felle stammen von zwei nahe verwandten nordamerikanischen Arten, dem Swiftfuchs beziehungsweise Steppenfuchs und dem Kitfuchs (früher häufig auch Kittfuchs), auch Großohr-Kitfuchs (nicht zu verwechseln mit den afrikanischen Großohrfüchen). Kitfuchsfelle ähneln in vieler Hinsicht den Rotfüchsen, der Unterschied besteht hauptsächlich in der Größe und der Farbe.

Auch die in den Auktionskatalogen der Hudson's Bay und Annings Ltd. angebotenen Mongolischen Kitfüchse sind keine Felle von Kitfüchsen, sondern Korsakfuchsfelle.

Die IUCN schätzt den Kitfuchs als nicht gefährdet (Least Concern), in Mexiko als gefährdet (Vulnerable) ein. Der Swiftfuchs gilt als nicht gefährdet.

Grisfuchs oder Graufuchs

Im Groß- und Einzelhandel wird das Fell des nordamerikanischen Graufuchses oder Grisfuchses meist als Grisfuchsfell angeboten, die Bezeichnung Graufuchs wurde in der Vergangenheit häufig für graufarbige Füchse anderer Provenienzen, insbesondere für südamerikanische Füchse, verwendet.

Für die Felle des südamerikanischen Kampfuchses siehe bei → Rotfuchsfell, für Felle des nordamerikanischen Kitfuchses und des Swiftfuchses siehe → Kitfuchsfell.

Tibetfuchs

Das Fell des Tibetfuchses wird in geringem Umfang für Pelzzwecke genutzt. Es ist ockergelb mit einem weiß gesprenkelten Rücken, die Seiten sind blass rostgelb, der Schweif grau. Die Halsseiten sind eisengrau, mit weiß und schwarz gemischt. Die Schweifspitze ist weiß; die Ohren sind kurz.[28]

Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes und der derzeit fehlenden ernsthaften Gefährdungen stuft die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) den Tibetfuchs als „nicht gefährdet“ (Least concern) ein.

Seefuchs, Tanuki, Marderhund oder Enok

Im Pelzhandel wird das Fell des Marderhunds schon immer unter vielen Namen gehandelt, nur nicht als Marderhundfell. Die gebräuchlichen Bezeichnungen sind eigentlich Seefuchs oder Tanuki. Nicht nur auf den Rauchwarenauktionen, sondern auch im Groß- und Einzelhandel, wird das Seefuchsfell wegen seines in Teilen waschbärähnlichen Aussehens weiterhin mit den irreführenden Namen Finnraccoon (aus Finnland), Russisch Raccoon oder Chinesisch Raccoon angeboten (raccoon = engl. Waschbär).[23] Diese Bezeichnungen beruhen mit darauf, dass der Marderhund auch Waschbärhund genannt wird.

Der ursprünglich nur im östlichen Sibirien, nordöstlichen China und Japan beheimatete Marderhund ist durch Ausbürgerung im Jahr 1934 in die Ukraine heute bis nach Finnland und auch nach Deutschland (1962 erster erlegter Marderhund in der Bundesrepublik) vorgedrungen. Durch die Ausbürgerungen hatte sich bis 1986 das Fellaufkommen um das vier- bis sechsfache erhöht.[3] Die IUCN schätzt entsprechend den Marderhund als nicht gefährdet ein (Least Concern).

Wildhund

Australische Dingos können zwar für die Gewinnung von Pelzen genutzt werden, sie haben aber meist nur einen geringen Wert, in einigen Staaten sind Dingos geschützt. Die Färbung ist häufig gelbrot, dunkelbraun bis schwarz, teils gescheckt. Im eigentlichen Rauchwarenhandel kommen die Felle nicht vor.[13]

Haushund

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Asiatische Hundefelle (1978)

An den Weltmarkt kamen seit jeher fast ausschließlich asiatische Felle, meist aus China, der Mongolei und Korea. Schon Brass schreibt 1925: „Im großen Publikum wird mit einer gewissen Verächtlichkeit davon gesprochen, dass von den Kürschnern auch ‚Hundefelle‘ zu Pelzwerk verarbeitet würden. Das ist nun sehr übertrieben. Hauptsächlich werden im großen und ganzen nur die chinesischen Hundefelle verwendet und diese hauptsächlich zu Decken“. Brass schreibt dort auch: „Von armen Chinesen werden Hunde gegessen, und man sieht mitunter auch die Tiere auf chinesischen Märkten ausgeschlachtet hängen, aber vorzugsweise in Südchina. Dass sie aber eine chinesische Delikatesse seien und besonders gemästet werden, wie verschiedene Reiseschriftsteller behaupten, gehört in das Gebiet der Märchen, an denen die Literatur so reich ist“.[28] Trotzdem ist es noch immer ein Thema, siehe Hundefleisch.

Während auch das Hundefell meist gering geschätzt war, fertigten die alten Bewohner der Halbinsel Kamtschatka, die Itelmenen, jedoch daraus ihre Festkleider, es galt ihnen wertvoller als Zobel. Als besondere Demütigung galt die Nachfrage: „Wo warst denn du, als ich und meine Vorfahren bereits Hundepelze trugen? Was hattest du denn damals an?“ Die übrigen sibirischen Völker verwendeten Hundefelle jedoch nur als Besätze oder Verbrämungen.[29]

Brockhaus schrieb 1841, dass ungeachtet der großen Verbreitung der Haushunde die Felle kaum brauchbar seien: „Am meisten kommen noch Pudel- und Spitzfelle vor, erstere namentlich aus Dänemark. Am theuersten sind die vom sibirischen Spitz (var. sibiricus Gm.), vorzüglich die schwarzen; die Haare sind sehr lang.“[15] Eine spätere Erwähnung der Verarbeitung von Fellen europäischer Haushunderassen scheint nicht bekannt.

1931 wird erwähnt, dass Hundefelle und hauptsächlich in den chinesischen Provinzen Newchang und Kalgan gefertigte Hundefelldecken meist nach Amerika exportiert wurden, im europäischen Handel war dafür wenig Interesse. Die besten Felle kamen aus Korea und der Mandschurei, die beste mandschurische Sorte war Ho-Lung-Kiang von der Amur-Grenze kommend. Nächste Sorten waren die Kirin, Fengtin, Tientsin und Honan, „die schön flach und spießig sind“. Koreanische Felle gingen meist nach Japan, wo sie zugerichtet wurden. Ein Teil wurde für den inländischen Bedarf als Handschuhbesatz gearbeitet, der Rest wurde hauptsächlich nach Amerika weiter exportiert. Als die beste chinesische Zurichtung für das Material galt die aus Chinchow.[30]

Als in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts Langhaarpelze verstärkt in Mode waren, kamen Pelze aus asiatischen Hundefellen unter anderem unter der Bezeichnung Gaewolf oder Sobaki auch in der Bundesrepublik einige Jahre lang in den Handel.

Der Luftsack des böhmischen Dudelsacks wird traditionell auch aus Hundefell hergestellt. Die Stigmatisierung von Hundefell hat in den letzten Jahrzehnten vermehrt zu einer Hinwendung zu Ziegenfell geführt, dennoch werden weiterhin Instrumente mit Luftbehältern aus Hundefell gearbeitet. Es wird dazu angemerkt, dass dafür keine Zuchttiere geschlachtet werden, sondern die Felle ausnahmslos von verstorbenen Tieren mit dem Einverständnis der Besitzer verwendet werden.

Im Jahr 2002 haben die deutschen Pelzfachverbände für ihre Mitglieder mit Rücksicht auf die anhaltende Diskussion in den westlichen Ländern eine freiwillige Verzichtserklärung auf den Handel mit Hundefellen und von Hauskatzenfellen unterzeichnet (zusammen mit dem Welt-Pelzdachverband IFTF – International Fur Trade Federation). Seit dem 31. Dezember 2008 dürfen Hundefelle sowie Produkte, die solche Felle enthalten, in der Europäischen Union weder in Verkehr gebracht noch in die Gemeinschaft ein- beziehungsweise aus ihr ausgeführt werden. Eine Ausnahme sind Einfuhren ohne kommerziellen Charakter.[31] In Deutschland regelt dies das Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetz.

Kojote (Coyote)

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Coyotenfell

Der in großen Teilen Nordamerikas von Alaska bis Costa Rica lebende Heulwolf ist die hauptsächlich für Pelze verwendete Wolfsart, sie wurde bis in die 70er Jahre im Einzelhandel meist einfach als Wolf angeboten. Das mexikanische Wort Coyote bedeutet so viel wie Mischling.

Das Fell ist etwa 95 bis 125 cm lang einschließlich des Schweifs, damit ist er kleiner als der eigentliche Wolf. Das struppige, gelblich-graue Fell mit einem Ansatz von schwarzen Haaren auf dem Rücken ist dick und recht langhaarig.

Haltbarkeitskoeffizient: 60 % bis 70 % [9][Anmerkung 1]

Um 1988 fielen jährlich etwa 600.000 Felle an, davon etwa 60.000 aus Kanada.[13]

Der Kojote wird zu Decken, gute Qualitäten werden auch zu Jacken und zu (Herren-)Mänteln verarbeitet.

Schakal

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Zu den Schakalen gehören drei Wildhundarten, der Goldschakal, der Schabrackenschakal und der Streifenschakal.

  • Der Goldschakal lebt von Südosteuropa, Vorder- und Mittel- und Südasien bis zum Norden Hinterindiens, außerdem im Norden und Osten Afrikas.

Die Färbung ist rost- bis goldfarben, überlagert von schwärzlichen Grannenspitzen, über den Augen befinden sich schwärzliche Streifen. Die Pfoten sind ockerfarben mit heller Innenseite. Das Fell ist etwa 70 bis 85 cm lang, der buschige Schweif 22 bis 28 cm.

  • Der Schabrackenschakal lebt in den etwas offeneren Gebieten von Nubien, dem Sudan, Somaliland bis Kapland.

Er ist durch seine auffallende Färbung mit den anderen Schakalarten nicht zu verwechseln. Der wie eine Schabracke wirkende Rücken hebt sich scharf gegen die helle, rostrote Wamme ab. Das Fell ist 70 bis 85 cm lang, der Schweif ist grau mit einer grauen bis gelbroten Schwanzwurzel und 30 bis 35 cm lang.

  • Der Streifenschakal kommt von Abessinien bis zum nördlichen Südafrika vor, vornehmlich in den Waldgebieten.

Er hat längere Beine als die erstgenannten und einen dichter behaarten, dunkleren Schweif, der meist eine weiße Spitze hat. Die Färbung des Fells ist bräunlichgrau mit rötlich fahlem Rücken, seitlich hat es je einen mehr oder weniger scharf abgesetzten hellen Streifen, der unten schwarz gesäumt ist. Das Fell ist etwa 80 bis 90 cm lang, der Schweif 30 bis 35 cm.

  • Die Haare aller drei Arten sind grob und hart und etwas schütter, auch die Unterwolle ist nicht sehr weich.

Der Fellanfall ist gering, meist kommt nur der Goldschakal in den Handel. Die besseren, aus Gebirgsgegenden stammenden Felle werden zu Besätzen und Mützen verarbeitet (teils auch gefärbt), gelegentlich auch zu Konfektion, ansonsten zu Decken.

Wolf

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Timberwolf-Herrenjacke (ca. 2003)

Wölfe wurden als „Schädlinge“ verfolgt. Ihr Vorkommen ist heute nur noch in den asiatischen Teilen der Sowjetunion, in der Mongolei, in Alaska, Kanada und Mexiko, noch vereinzelt in den Gebirgen Südwesteuropas, in Skandinavien, Finnland und Osteuropa. Einige kleinere Populationen bauen sich in Deutschland wieder auf.

Infolge des weiten Verbreitungsgebiets zeigen die Felle in der Färbung und Haarbeschaffenheit große Unterschiede. Meist sind sie mehr oder weniger gelbbraun, doch gibt es auch dunklere bis fast schwarze wie auch ganz helle Exemplare. Der Rücken zeigt oft eine durch die schwarzen Grannenspitzen hervorgerufene sattelartige Zeichnung. Bis auf einige amerikanische Rassen sind die Haare grob und steif, teils unterschiedlich lang. Das Fell ist 1,00 m bis 1,40 m lang, der Schweif 30 cm bis 48 cm.

Haltbarkeitskoeffizient für Wolf und Timberwolf: 60 % bis 70 % [9][Anmerkung 1]
Polarforscher Roald Amundsen (1872–1928)

In der Rauchwarenbranche sind unter anderem folgende Begriffe üblich:

  • Grauwolf: Der Rücken, der Schweif und die Flanken sind grau (eine Mischung aus schwarzen, weißen und braunen Grannenhaaren). die Wamme und die Kehle sind heller, gelegentlich fast weiß. Die Pfoten, die Schnauze und die Ohren sind hellbraun bis zimtfarbig.
  • Timber- oder Waldwolf, auch Grauwolf: Die nördlichen Provenienzen haben ein dichtes, weiches langes Haar, häufig gibt es schwarze Exemplare.
  • Weißer- oder Polarwolf: Felle aus den nördlichen Gebieten Nordamerikas sind langhaarig und sehr weich, hell bis fast weiß mit vereinzelten grauen und schwarzen Haaren. Die aus den südlichen Gegenden stammenden Felle sind gräulich oder gelblich, teils blau mit deutlicher schwarzer Zeichnung, die Wamme ist weiß.

Der russische Standard unterscheidet zwischen:

  • Polarwölfen (Tundra- und Waldtundra-Zonen, Kamtschatka): Sehr dichtes, üppiges und weiches Haar, am Widerrist 11 cm bis 13 cm lang. Die dunklen Grannenhaare am Widerrist bilden einen Aalstrich. Die dicht behaarte Wamme und die Pfoten sind weißlich, fast weiß; die restliche Grundfarbe ist hell- oder dunkelgrau, leicht bläulich
  • und zwischen Waldwölfen und Steppenwölfen

von denen jeweils folgende Provenienzen unterschieden werden: Sibirier, Kasachstaner, Mittelasiatische, Zentrale, Kaukasische.

Über den grauen Wolf heißt es 1762, dass man ihn nur zu den Dekken für die Stubenthüren, um die Schue daran vom Kote zu reinigen, oder zum Schwarzfärben gebrauchen kann.[32]

Als wertvollste Felle gelten die des Polarwolfs, die besten der übrigen die des sibirischen Wolfs. Schon nach Meinung der Polarforscher Nansen und Svertup geben die Felle von kanadischen und sibirischen Wölfen den besten Kälteschutz ab.[33] Niedriger bewertet werden die zentralen und kasachischen Wölfe, noch niedriger die mittelasiatischen und am geringsten die kaukasischen (detaillierte Beschreibung der Provenienzen in „Jury Fränkel`s Rauchwarenhandbuch“).[13].

1987 waren über den Weltanfall keine genauen Zahlen bekannt. Aus Nordamerika kamen zu der Zeit etwa 7.000 Felle in den Handel, etwa die Hälfte aus Kanada. Das russische Auktionsangebot betrug 1987 3.700 Felle.[13]

Einige amerikanische und asiatische Wolfspopulationen wurden in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen, alle übrigen in Anhang II. Die europäischen Populationen sind streng geschützt nach BNatSchG seit 31. August 1980, Höchstschutz seit 1. Juni 1997.[14]

Als die Wölfe in Mitteleuropa noch sehr häufig waren, wurden die Felle als Unterlagen in Betten und als Innenfutter benutzt. „Die Wolfshaut wird insgeheim zu den Beltz- und Futterzweck unter die Kleider gebrauchet / und kommen nicht so leichtlich Maden / Flöh oder Läuse darein“ (Fürstlich-Adlige neuersonnene Jagdlust, 1711)[33]. Heute nur gelegentlich für (Herren-)Jacken und Mäntel, für Besätze und Decken.

Skunk (Stinktier)

Das Fell des amerikanischen Stinktiers beziehungsweise des Skunks gehörte bis in die 1940er Jahre zu den wesentlichen Materialien der Pelzmode. In Deutschland ist das Skunkfell seit etwa um 1860 im Handel.

Der Handel unterscheidet zwischen Streifenskunks oder Kanadaskunks, den Fleckenskunks und den Zorrino oder Südamerikanischen Skunks, die zu den Ferkelskunks gehören. Die Skunks bewohnen den amerikanischen Kontinent vom Norden bis zum äußersten Süden in verschiedenen Arten.

Der Pelz wird in der Regel auch in der Einzahl als Skunks bezeichnet (der Skunks, gelegentlich deshalb auch das „Skunksfell“).

Marderartige

Charsa (marder)

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Zwei Charsamarderfelle, das untere gefärbt

Der im östlichen Asien verbreitete Charsa oder Buntmarder hat ein besonders hübsches Fell. Der vordere Teil des Rückens ist hell goldgelb gefärbt, zum Schwanz hin wird die Färbung allmählich dunkler. Kopf, Beine, Genick und Schwanz sind schwarzbraun, die Halsunterseite ist weißlich mit goldgelbem Kehlfleck. Die Fellseiten sind gelblichbraun, Das Unterhaar ist wollig, die Behaarung mittellang, fein und glänzend, weich und dicht; südliche Qualitäten sind etwas flach. Die Felllänge beträgt 60 bis 70 cm, hinzu kommt der Schweif mit 45 cm.

In der Sowjetunion steht der Charsamarder unter Schutz, allerdings wurden 1987 einmal 200 Felle angeboten. Das Fell kommt in sehr geringer Stückzahl hauptsächlich aus China unter dem Begriff Huang yao in den Handel, genaue Zahlen waren 1988 nicht bekannt.

Dachs

Dachsfelle
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Das Fell des Silberdachses, auch Amerikanischer Dachs und Präriedachs, ist seidenweich und dicht (im Gegensatz zum groben Fell des europäischen Dachses, das für Pelzzwecke nicht nutzbar ist). Auf dem Rücken erreicht es eine Haarlänge von 10 cm. Die Färbung ist weiß bis gelblichweiß mit feinen, grauschwarz geringelten Grannen. Kopf und Gesicht sind graubraun mit lebhafter weißer Zeichnung und einem weißen Streifen längs jeder Backe sowie über den Scheitel bis fast zur Schwanzwurzel. Der Bauch ist weiß bis gelblichweiß. Das Fell ist 42 bis 72 cm lang, der Schweif 10 bis 15,5 cm.

Haltbarkeitskoeffizient für die Provenienzen Europa, China, Korea und Japan sowie für den Honigdachs: 60 % bis 70 % [9][Anmerkung 1]

Das Verbreitungsgebiet reicht vom nördlichen Alberta in Kanada bis nach Mexiko. Die besten Felle mit seidigem Haar kommen aus Kanada und dem Nordwesten der USA.

Felle vom Honigdachs, auch Ratel genannt – aus Afrika und Vorderasien – werden kaum angeboten.

Der Amerikanische Dachs kann zu Mänteln und Jacken verarbeitet werden, derzeit wird er hauptsächlich für Besätze verwendet.

Sonnendachs siehe unten

Fichtenmarder (amerikanischer „Zobel“)

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Jacke aus „Kanadischem Goldzobel“ (2008)

Das Fell des Fichtenmarders wird meist als „Amerikanischer Zobel“ gehandelt. Der Amerikanische Zobel gehört zwar auch zur Gruppe der Echten Marder, wie der Zobel, und sieht ihm auch ähnlich. Doch gleicht er in Gestalt, Färbung und Lebensweise mehr dem europäischen Baummarder. Das Fell ist 40 bis 60 cm lang, der dicht behaarte Schweif bis 15 bis 20 cm. Nachdem der Bestand um 1910 stark dezimiert war (Jahresanfall 8.000 Felle), kamen dank umfangreicher Schutzmaßnahmen und strenger Regelung 1985/86 allein aus Kanada 180 000 Felle auf den Markt.[13]

Das dichte, seidigweiche, mittellange Haar übertrifft noch das des Baummarders, so dass das Fell höher als der Baummarder aber niedriger als der Russische Zobel bewertet wird. Die Braunfärbung des Haares zeigt je nach Herkommen hellere, dunklere, gelblichbraune bis tiefdunkelbraune Schattierungen, mitunter erscheint es fast schwarz. Der Kehlfleck ist oft tieforangefarben, mitunter sind es auch nur angedeutete kleine weißgraue Flecken. Die besten Felle kommen aus dem Gebiet der Hudson Bay, Fort George und East Maine.

Haltbarkeitskoeffizient: 40 % bis 50 % [9][Anmerkung 1]

Die Verwendung ist die gleiche wie die des Russischen Zobels.

Fischermarder, „Virginischer Iltis“ oder Pekan

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„Virginischer Iltis“, gefärbt (2009)

Das Fell des Fischermarders ist als „Virginischer Iltis“ im Handel, obgleich es weder ein Iltis ist noch in Virginia vorkommt. Der Name Fisher stammt von den Indianern, die dem Tier nachsagten, es würde die Fischfallen berauben ohne selbst hineinzugeraten. Das Fell ist 50 bis 70 cm lang, der Schweif 30 bis 40 cm. Er ist ein typischer Waldbewohner, seine Nahrung sind kleine bis mittelgroße Säugetiere, vor allem Baumstachler, die er auf den Rücken dreht um ihnen den Bauch aufzureißen. Aber auch Fische, Vögel, Eier, Beeren und Obst zählen zu seiner Nahrung.

Die Bestände werden, nachdem er in vielen Gebieten ausgestorben war, inzwischen genau überwacht. 1985/86 kamen laut Jury Fränkel`s Rauchwarenhandbuch allein aus Kanada wieder 15.000 Felle auf den Markt. Zuchtversuche hatten kaum Erfolg, da sie selten mehr als zwei oder drei Junge bekommen.

Das Haar des „Virginischen Iltisses“ ist sehr lang, weich und dicht. Das Fell ist dunkelbraun bis schwarz, teils sehr hell (gelblich-weiß) und kastanienbraun. Kopf, Nacken, Ohren und Schultern sind heller, mitunter in grau übergehend. Die Unterwolle ist gelblich bis bläulichgrau. Das Leder ist verhältnismäßig dick. Die besten Sorten „blaugraue“ sind tiefschwarzbraun bläulich schimmernd, etwa wie die besten Waschbären.

Haltbarkeitskoeffizient: 90 % bis 100 % [9][Anmerkung 1]

Der Fischermarder, Pekan oder Virginische Iltis wird hauptsächlich zu Besätzen, auch zu Jacken und Mänteln verarbeitet.

Hermelin, Wiesel (Mauswiesel), Langschwanzwiesel

Hermelinfell wurde seit dem frühesten Mittelalter als Bestandteil einer dem ritterlichen Stand und den Doktoren vorbehaltene Kleidung verwendet. Das auch im übertragenen Sinn „reine Weiß“ des Hermelin-Winterfells hat dazu geführt, dass es durch Jahrhunderte als Symbol der Reinheit und Makellosigkeit ein Kennzeichen fürstlicher oder richterlicher Gewalt war. Bis heute ist der weiße Pelz mit den charakteristischen schwarzen Schwanztupfen Bestandteil manchen Krönungsornats.[34]

In der Heraldik spielt das Hermelin eine wesentliche Rolle, siehe Hermelin (Heraldik).

Iltisse

Das Iltisfell wurde in früheren Zeiten angeblich nur vom „allergemeinsten“ Volk verwendet, alte Gemälde scheinen das jedoch zu widerlegen. Der Iltis, als Stinkmarder, „Stänker“, „Ratz“ bezeichnet, war oft mit einem unangenehmen Geruch behaftet, „Sie stinken gleich dem Iltis übel und stark“ heißt es in einem alten Jagdbuch. Der heutigen Zurichtung ist es gelungen, diesen Geruch aus dem Fell völlig verschwinden zu lassen.

Der Pelzhandel nutzt das Fell des Europäischen Iltis, des Steppeniltis und des Tigeriltis. Das Frettchen hat nur in der verwilderten Form Neuseelands eine gewisse Bedeutung, es ähnelt dem Europäischen Iltis. Daneben kennt der Handel das Virginische Iltisfell, den Pelz des hier nicht behandelten amerikanischen Fichtenmarders. Der skunksähnliche Zorilla oder Bandiltis ist eine in Afrika lebende Raubtierart aus der Familie der Marder und rechnet ebenfalls nicht zu den hier behandelten Fellarten. Der wohl schon immer recht seltene, nur noch in sehr geringer Zahl vorkommende, nordamerikanische Schwarzfußiltis ist völlig geschützt, Felle dieser Art wurden vom Handel auch früher nicht erfasst.

Europäischer Iltis

Der Schwarze Iltis, Europäische Iltis, Waldiltis oder Landiltis ist über ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme Irlands, des nördlichen Skandinaviens und Russlands. In Neuseeland wurde die Art eingeführt. Die besten Landiltisfelle kommen oder kamen aus dem östlichen Europa, des Weiteren aus Norddeutschland, Bayern, Österreich (Steiermark), der Schweiz, Holland und Dänemark.

Der weiße oder Steppeniltis

Das Fell des Steppeniltis- oder Eversmann-Iltis ist als Russischer oder Weißer Iltis im Handel. Der Steppeniltis bewohnt große Teile Asiens. Die Heimat des Steppeniltisses reicht vom Nord-Ural durch Sibirien bis zum Amur, südlich durch die Mandschurei bis zum Oberlauf des Jangtsekiang und westwärts über dem Himalaja, Kaschmir und das Altai-Tal bis zum Kaspischen Meer. Die besten, seidigsten, fast weißen Felle kommen aus Sibirien.

Der Perwitzky (Fellbezeichnung) oder Tigeriltis

Die Verbreitung des Tigeriltisses erstreckt sich über Südosteuropa und Polen und die Länder an den Küsten des Kaspischen und Schwarzen Meeres bis zur Mongolei und nach Nordchina, das heißt über Kleinasien, Kasachstan, Iran, Afghanistan, Turkmenien und Tadschikistan. Als Perwitzky im Rauchwarenhandel, wäre er anstelle als Tigeriltis wegen seiner Fleckung treffender als „Fleckeniltis“ oder „Pantheriltis“ bezeichnet. Das Fell hat keine Tigerstreifen sondern ist eher leopardenähnlich scheckig gefleckt.

Kolinsky oder Kolonok, Feuerwiesel und Altaiwiesel

Als Kolinskyfell werden Fellprodukte des Kolinsky (Kolinski) oder Kolonok und des Solongoi oder Altaiwiesels bezeichnet. Seit dem 15. April 1967 sind nach den RAL-Bestimmungen im Handel, neben Kolinsky, nur noch die Namen Chinesisches Wiesel und Japanisches Wiesel zulässig.[13]

Eigentliche Marder

Baum- oder Edelmarder

Links Baummarder-, rechts Steinmarderfell
(der Kehlfleck des Baummarders ist rötlicher als es das farbveränderte Foto zeigt)

Der Baum- oder Edelmarder unterscheidet sich unter anderem durch sein auffallend feines und seidiges, dem Zobel vergleichbares Haar vom Steinmarder. Die Grundfarbe ist ein schönes glänzendes Braun mit Übergängen von gelblichbraun, fast beigefarben bis tiefdunkelnussbraun oder kastanienbraun. Die Wamme ist oft heller, der Kehlfleck gelblichbraun, mitunter auch dottergelb. Das Fell ist 48 bis 53 cm lang, der Schweif 23 bis 28 cm. Im Gegensatz zum Steinmarder sind die Fußsohlen stark behaart.

Haltbarkeitskoeffizient: 40 % bis 50 % [9][Anmerkung 1]

Außer in Europa ist er vom Weißen Meer bis zum Kaukasus und östlich bis zum Ob und Irtysch verbreitet, ferner in Kleinasien und im Iran. Der größte Baummarder ist der kaukasische. Die besten Felle kommen aus Skandinavien, mit sehr langem und dichten Haar. Nordrussische, kaukasische und Ural-Felle sind mitunter etwas gröber im Haar, haben aber einen hohen Glanz und gute Farben. Sehr gute Felle kommen auch aus dem Alpengebiet. Nach „Jury Fränkel`s Rauchwaren-Handbuch“ kamen um 1988 insgesamt jährlich höchstens 50.000 Felle in den Handel.[13] Die Felle werden zu Jacken, Mänteln und Besätzen verarbeitet.

Steinmarder

Der Steinmarder hat etwa die gleiche Größe wie der Baummarder.

Die Farbe ist rötlich graubraun bis bläulich grau oder -braun, ähnlich wie Milchschokolade. Sie ist nicht so rein wie beim Baummarder, der Bauch ist gegenüber dem Rücken vielfach heller. Der Kehlfleck ist weiß, oft gegabelt oder gezackt. Die Pfoten und der Schweif sind dunkelbraun, die Fußsohlen nackt. Wie beim Iltis deckt das Oberhaar die sehr kurze, aber dichte weiße Unterwolle nicht ab. Die Grannenhaare sind etwas gröber und starrer als beim Baummarder.

Haltbarkeitskoeffizient: 50 % bis 60 % [9][Anmerkung 1]

Die besten Felle kommen aus Bulgarien, Russland (hier besonders aus dem Kaukasus, „Kubaner“) und aus Armenien (Erzerum- und Ararat-Gebiet). Russische Steinmarder sind besonders groß, oft sehr dunkel, häufig jedoch gröber im Haar. Auch aus den Wäldern Deutschlands, Österreichs, Ungarn, des Balkans, Italiens, Frankreichs, Spaniens und Belgiens kommen teilweise dunkle Felle. Nach „Jury Fränkel`s Rauchwaren-Handbuch“ kamen um 1988 gleich dem Baummarder insgesamt jährlich höchstens 50.000 Felle in den Handel.[13]

Die Verwendung erfolgt wie beim Baummarder für Mäntel, Jacken und Besätze.

Nerz, Mink

Als Nerzfell wird im Rauchwarenhandel heute das Fell des Nachkommen des Amerikanischen Minks gehandelt, die Nachkommen des europäischen Nerzes sind durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Aus der Natur entnommene Tiere dürfen für den Handel nicht mehr eingeführt werden. In Deutschland gehandelte Wildnerzfelle kommen in der Regel weiterhin aus Nordamerika, obwohl der Mink, auch in Europa, insbesondere in Osteuropa, eingebürgert wurde.

Otter

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Otterfellmütze der Tonkawa-Indianer, Oklahoma (ca. 1880)

Bei den Ottern findet man mit circa 1 m und 22 bis 45 kg die größten Vertreter der Marder (Riesenotter und Seeotter). Wie bei allen Mardern sind die Männchen etwa ein Viertel größer als die Weibchen. Ihr Fell ist entweder gleichmäßig braun-grau, manchmal leicht gesprenkelt und häufig etwas heller am „Kragen“ und/oder am Bauch. Sie besitzen mit mehr als 1.000 Haaren pro mm² eines der dichtesten Felle im Tierreich. Durch den Aufbau des Fells – lange Fellhaare schützen das dichte, weiche Unterfell – können sie auch bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolierende Luftschicht um den Körper halten. Wegen dieses dichten, stabilen Haarkleids wird dem Fell seit altersher die größte Haltbarkeit aller Pelzarten nachgesagt.

Otter wurden hauptsächlich für Mäntel und Jacken und für Besätze auf feinen Herren-„Gehpelzen“ verwendet. D'Annunzio beschreibt in der seriösen römischen Zeitschrift La Tribuna bereits im Jahr 1884 geradezu überschwänglich die ersten langen, mit Biber besetzten Ottermäntel, offenbar einige der frühesten modernen, mit dem Haar nach außen getragenen Pelzmäntel überhaupt.[35] Abgesehen davon, dass alle Arten bis auf Lutra canadiensis inzwischen durch Handelsverbote des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens geschützt sind (Höchstschutz für südamerikanische Ottern seit 20. Juni 1976), finden die ehemals so begehrten Felle durch die Begünstigung der jetzigen Mode von leichten Materialien zumindest in den wärmeren Ländern kaum Beachtung. Laut der Statistik der IPA (= Internationale Pelz- und Jagdausstellung in Leipzig) fielen 1930 noch weltweit 160.000 Felle an; 1988 wurde der Anfall auf weit unter 100.000 geschätzt. (Stand 1988)[13]

Fischotter

Kanadische Fischotterfelle

Als Fischotter werden verschiedene Arten auf der ganzen Welt bezeichnet, die oft beträchtliche Unterschiede in Bezug auf Größe, Farbe und Haarstruktur aufweisen. In den meisten Gebieten sind sie selten geworden: Nicht nur, dass die Fischer ihnen nachstellten – auch die Felle waren überall begehrt. Bis zum Ersten Weltkrieg war Otterfell das am höchsten bewertete Fell. Entscheidend war jedoch die zunehmende Verdrängung durch die Kultivierung. Hinzu kam die mit der Verschmutzung der Flüsse und Seen einhergehende Abnahme des Fischbestands.

Haltbarkeitskoeffizient, insbesondere für den Virginischen Otter: 90 % bis 100 % [9][Anmerkung 1]

Die Körperlänge ist bis über 110 cm, der behaarte Schwanz 30 bis 55 cm.

Die besten Eurasischen Fischotter kamen aus Norwegen und Schweden, Felle mit dichter, dunkelgrauer Unterwolle und feinen weichen, dunkelbraunen Oberhaaren.

Alle Fischotter stehen in Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens, einige Arten, wie beispielsweise der Eurasische Fischotter, der Südamerikanische Fischotter unter anderem sogar in Anhang I. Für letztere gilt ein absolutes Handelsverbot.

Der Nordamerikanische Fischotter, auch Kanadischer Otter, Virginischer Otter lebt von Alaska und Labrador bis zu den Südstaaten der USA. Die besten Sorten kommen aus dem Nordosten Kanadas (besonders seidig und dicht). Einzelne dunkle Sorten sind bemerkenswert durch hell- und weißgrundige Unterwolle. Westliche Provenienzen sind qualitativ und farblich schwächer sowie gröber und schütterer in der Unterwolle. Nur Alaskaotter sind feiner (mittelseidig). Im Süden ist die Qualität meist noch geringer.

Arianha-Otter, ca. 30 Jahre altes Fell

Südamerikanische Otter sind, bis auf den Riesenotter, wesentlich kleiner als nordamerikanische; Länge, Stärke und Dichte des Haares sind den nordamerikanischen Provenienzen nicht gleichwertig. Die Behaarung ist wesentlich flacher, meist glatt anliegend und gröber. Auch fehlt die feine Unterwolle. Diese ist wesentlich kürzer und flacher. Daneben sind der Küstenotter („Meerotter“), der Südamerikanische Fischotter, der Südliche Flussotter und der Riesenotter bekannt. Als beste, besonders rauche Sorten gelten die aus Feuerland, dem südlichen Chile, Patagonien, Uruguay und Süd-Brasilien. Das besonders flache, kurzggrannige und seidige Fell des Riesenotters wurde als Lontra oder Arianha gehandelt.

Alle Otter Südamerikas stehen unter dem vollen Schutz des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens.

In Afrika lebt der Fleckenhalsotter, von dem vor Jahrzehnten nur der im Kongo lebende Kongo-Otter und der Rhodesia-Otter in Europa gehandelt wurden. Der Kapotter lebt im ganzen Afrika südlich der Sahara. Als dritte Art ist der Kleinkrallenotter bekannt, von dem einige Populationen in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens stehen (absolutes Handelsverbot).

In Asien leben, neben dem Eurasischen Fischotter, der Indische Fischotter und der Haarnasenotter.

Seeotter

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Seeotterfelle; Unalaska (1892)

Der Seeotter, Meerotter, Kalan, Kamtschatkabiber oder Seebiber erreicht eine Körperlänge von 1,20 m bis 1,50 m, selten jedoch über 1,30 m. Die Behaarung ist von gleichmäßiger Länge, beim Hineinblasen legt sich das Haar nach allen Seiten gleichmäßig auseinander, ohne dass der Haargrund sichtbar wird. Das Haar ist mittellang, feinseidig, sehr weich und sehr dicht. Das Oberhaar überragt das Unterhaar nur um wenige Millimeter. Die Färbung ist hellbraun bis tief-bläulichschwarz, samtartig, glänzend. Das Grannenhaar ist oft weißlich, wodurch das Fell mit silbrigem Schleier reifartig überzogen scheint. Das Seeotterfell gehörte einmal zu den kostbarsten Fellarten, es galt als fast unbegrenzt haltbar (leider zerfallen die alten Felle jedoch nach einigen Jahrzehnten im Leder und werden deshalb zu ihrer Erhaltung auf einen Textiluntergrund aufgebracht). Den chinesischen Mandarinpelzen aus Seeotter wurde eine Haltbarkeit von einhundert Jahren nachgesagt (es handelt sich hierbei wohl eigentlich um sowie Verbrämungen und Gürtel der Mandarin-Seidenroben sowie Capes[36]).[37]

Haltbarkeitskoeffizient: 90 % bis 100 %[9][Anmerkung 1]

Der Seeotter ist nach dem Arianha- oder Riesenotter die zweitgrößte Otterart, liefert jedoch die größten Felle. Das ausgespannte Fell des Seeotters ist äußerst beeindruckend, da es etwa doppelt so groß ist als das ohnehin schon große Tier, infolge der sonderbar lockeren faltigen Umhüllung des Körpers mit der Haut.[18]

Das Wohngebiet des Seeotters reicht im Norden bis an die Arktis, im Süden bis an die Tropen. Infolge schonungslos ausgeübter Jagd wurden die Tiere außerordentlich dezimiert, an einigen Stellen sind sie ausgestorben. Die 1911 geschlossene „Convention for the Protection of Seals“ bezieht auch den Seeotter ein, um die Gefahr des völligen Aussterbens zu bannen. In den Schutzgebieten haben sich die Herden beträchtlich vermehrt, zumal die genannte Convention in der Zwischenzeit wiederholt verlängert und ergänzt wurde. 1977 wurde die Unterart Enhydra lutris nereis (die Population der USA) in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens aufgenommen (absolutes Handelsverbot), die übrigen Populationen stehen in Anhang II.

Vor Erlass der Seal-Convention fiel einem Leipziger Rauchwarenhändler auf, dass fast alle seine Felle unter der rechten bzw. linken Vorderflosse eine beriebene Stelle aufwiesen. Dies scheint darauf zurückzuführen zu sein, dass das Tier dort mit einem Stein die Muscheln aufklopft (siehe Artikel Seeotter).

Erstmals nach 57 Jahren wurde der Fang von 1000 Seeottern erlaubt, wohl um den Klagen der Küstenfischer gegen die Nahrungskonkurrenz zu entsprechen. Sie kamen 1968 in Seattle zur Versteigerung. Die Felle erzielten auf Grund ihrer Seltenheit auf der Versteigerung der Seattle Fur Exchange zwar noch Preise von durchschnittlich DM 250 bis 600 bei einem Höchstpreis von DM 2.300.[13] Einige Felle waren zuvor auf der Leningrader Pelzauktion angeboten worden. Ersteigerer des teuersten Fells in Leningrad war die Firma Marco, Fürth.[38] Das Interesse am Weltmarkt ist seitdem praktisch erloschen, das Fell ist für die heutige Mode zu schwer, soweit bekannt, sind bisher keine weiteren Felle auf den Markt gekommen. Um 1969 erregte dann auch einmal und letztmals ein auf der Frankfurter Pelzmesse gezeigtes Seeotterfell, vielleicht das der Firma Marco, ob seiner beeindruckenden Ausmaße und seiner Seltenheit große Aufmerksamkeit.

Verwendung bis 1911 hauptsächlich für Besätze auf Herren-„Gehpelzen“, ein Fell reichte für fünf Kragen. Im Russland der Zarenzeit wurden die Paradeuniformen der Husarenoffiziere einschließlich der Tschakos mit Seeotter besetzt, wozu ein großes Fell benötigt wurde. Großes Interesse bestand auch in China an diesen Fellen für die Gewänder chinesischer Würdenträger.

Sonnendachs oder Pahmi

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Pahmidecke (Wiesbaden, gearbeitet ca. 1990)

Die Pahmis oder Sonnendachse sind schlanker als der Dachs und werden 33 bis 43 cm groß, dazu der Schweif von 15 bis 23 cm. Ein besonderes Merkmal ist die Gesichtsmaske, die aus schwarzen und weißen oder gelblichen Mustern gebildet ist und durch helle Mittelstreifen über den braunen Rücken fortgesetzt wird.

Haltbarkeitskoeffizient: 50 % bis 60 % [9][Anmerkung 1]

Es werden drei bis vier Arten unterschieden, siehe Artikel Sonnendachse.

Die ersten Felle kamen um 1900 in den Handel, zum Preis von 70 Pfennig pro Stück fanden sich anfangs nur wenige Käufer, später stieg die Nachfrage und damit auch der Preis. Das Fell kommt heute nur noch sporadisch in kleinen Mengen auf den Markt und wird, naturell oder gefärbt, zu Innenfuttern, Besätzen und gelegentlich auch zu Jacken und Mänteln verarbeitet.

Tayra oder Hyrare

Die im Süden Mexikos bis nach Paraguay und das nördliche Argentinien lebende Raubtierart der Tayra oder Hyrare war kaum im Handel.[13] Tayras erinnern in ihrem Körperbau an Wiesel, werden aber deutlich größer. Der Rumpf ist langgestreckt und schlank, die Gliedmaßen sind relativ kurz. Das kurze und dichte Fell ist dunkelbraun; der Kopf ist etwas heller als der übrige Körper, und auf der Kehle befindet sich meistens ein gelber oder weißer Fleck. Daneben gibt es auch eine helle Morphe, bei dieser ist das Fell gräulich gefärbt und der Kopf ist dunkler. Der Schwanz ist lang und buschig. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 56 bis 68 Zentimeter, wozu noch 38 bis 47 Zentimeter Schweiflänge kommen.

Vielfraß

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 Commons: Bekleidung aus Vielfraßfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Vielfraßfelle

Weil der Name „Vielfraß“ unpassend scheint, wird das Tier oft auch mit seinem skandinavischen Namen Järv betitelt oder als „Bärenmarder“ bezeichnet. Auf englisch heißt das Tier Wolverine (irrtümlich eine Verwandtschaft zum Wolf andeutend) oder Glutton.

Mit einer Körpergröße von 85 cm bis 100 cm und einem Gewicht von 15 bis 20 kg ist er nach dem Seeotter der größte Vertreter der Marder. Er hat einen stark buschigen, aber nur etwa 15 cm langen Schwanz. Das Fell ist braun bis nahezu schwarz, langhaarig und dicht, mitunter auch hellbraun. Besonderes Kennzeichen ist die unterschiedlich stark ausgeprägte Winkelzeichnung an den Seiten und das davon eingeschlossenen Mittelstück auf dem Rücken, der „Sattel“ oder „Medaillon“. Kehle und Brust mit mehreren kleinen, unregelmäßigen gelblichweißen Flecken. Das Haar ist an den Seiten länger als am Sattel. Die langen, glänzenden Oberhaare sind grob und straff, die Unterwolle fein.

Haltbarkeitskoeffizient: 90 % bis 100 % [9][Anmerkung 1]

Da das Fell bei der Atmung in strengem Frost keinen Reif ansetzt, wird es von den Inuit gerne als Verbrämung von Mützen und Kapuzen verwendet.

Nach Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch lag der Fellanfall in der Saison 1985/86 in Kanada und den USA bei 2.000 Fellen, 1987 waren es in der damaligen Sowjetunion 750 Felle. Als Verwendung wird genannt, „hauptsächlich für Sportpelze“.[13]

Der Vielfraß ist nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt, seine Felle dürfen für den Handel nicht in die Bundesrepublik eingeführt werden.

Zobel

Seit über tausend Jahren wird das Zobelfell als Kostbarkeit gehandelt. Wie die Erschließung des amerikanischen Kontinents zum großen Teil wegen der Begehrlichkeit nach dem damals für die Hutfilzherstellung geschätzten Biberfells erfolgte, so wurde Sibirien durch die Jagd auf den Zobel und andere pelztragende Tiere für Bekleidungszwecke erobert. Besonders schöne Zobelfelle mussten von den Anwohnern als Tribut an die russische Krone abgeliefert werden. Diese Kronenzobel waren über Jahrhunderte ein beliebtes Geschenk der Zaren an ausländische Würdenträger. Noch heute ist der Zobel der am höchsten bewertete Pelz.

Katzenartige

Katzenfelle lassen sich der Regel am kammartig abstehenden Grotzen (der Fellmitte) erkennen, indem man das Fell quer zur Haarrichtung knickt.

Hauskatze

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Zyperkatzen-Pelzfutter (oben ein Scheckenkatzenfell), 1931 in der Pelzkammer einer Berliner Pfandleihe

Bis in die Nachkriegszeit waren Pelze aus Hauskatzenfellen relativ häufig. 1970 heißt es, „Im Gegensatz zu den Hunden sind unsere Katzen, die Pussis und Peters und wie sie sonst heißen mögen, recht angesehene Pelztiere“.[33] - Im Jahr 2002 haben die deutschen Pelzfachverbände für ihre Mitglieder mit Rücksicht auf die aufgekommene Diskussion in den westlichen Ländern eine freiwillige Verzichtserklärung auf den Handel mit Hundefellen und von Hauskatzenfellen unterzeichnet (zusammen mit dem Welt-Pelzdachverband IFTF – International Fur Trade Federation). Nach der Verordnung (EG) Nr. 1523/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2007 wurde ein Verbot des Inverkehrbringens sowie der Ein- und Ausfuhr von Katzen- und Hundefellen sowie von Produkten, die solche Felle enthalten, in die bzw. aus der Gemeinschaft erlassen. Eine Ausnahme sind Einfuhren ohne kommerziellen Charakter. Die Verordnung trat am 31. Dezember 2008 in Kraft.[31]

Haltbarkeitskoeffizient: 50 % bis 60 % [9][Anmerkung 1]

Nach Fellfarbe wurden die Felle wie folgt unterschieden (siehe auch Fellfarben der Katze)

  • Schwarze Katzen (Genottenkatzen, früher auch Janotte).[39], einfarbig schwarzbraun bis fast schwarz.
  • Blaue Katze (Kartäuserkatze), sehr selten. Einfarbig dunkelblau.
  • Zyperkatze (auch Cyperkatze), häufig. Gelblichgrau bis blaugrau mit regelmäßigen schwarzbraunen bis schwarzen Querstreifen und Flecken.
  • Räder- oder Marmorkatze, wildgrau bis blaugrau mit regelmäßigen schwarzbraunen bis schwarzen Querstreifen und Flecken.
  • Feuerkatze, rotgelb mit Flecken und Streifen wie die Zyper- und Räderkatze.
  • Donner- und Blitzkatze, auf schwärzlichem Grund, rot, gelb, auch grau, rot und gelb gefleckt.
  • Scheckenkatze (Bunte Katze), die Grundfarbe ist weiß mit unregelmäßigen größeren schwarzen, roten, grauen Flecken, mitunter auch dreifarbige Flecken.
  • Müllerkatze, hellblauer Grund durchsetzt mit schwarzen Tupfen.
  • die übrigen Rassekatzen spielten für die Pelzverarbeitung keine nennenswerte Rolle, Langhaarrassen galten als nicht für Pelzzwecke verwendbar.

Bis zum Ersten Weltkrieg wurden Katzenfelle, neben der Verwendung bei Rheumaerkrankungen (siehe auch Leibwärmer), fast ausschließlich für Innenfutter in so genannten „Gehpelzen“ verarbeitet, erst später erfolgte die Verwendung zu Außenpelzen. Bis zum Einfuhrverbot von Katzenfellen zum Beginn des Jahres 2010 verwendete man die Felle zum Nachweis elektrischer Aufladung, von Kunststoffen und anderem, beispielsweise bei den Technischen Überwachungsvereinen und an Schulen.

Die Felle wurden immer nach der Farbe und Musterung und nicht nach Herkommen unterschieden. Die letzten Anlieferungen erfolgten, zu Platten vorkonfektioniert, aus China, wo sie auch heute noch verarbeitet werden (meist Zyperkatzen).

Kleinkatze („Leopardkatze“), wildlebende

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 Commons: Wildkatzenfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Da viele Arten der Kleinkatzen vom Aussterben bedroht sind, wurden alle Katzen in Anhang I oder II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen (außer der Hauskatze).

In der Pelzbranche werden die Kleinkatzen wegen der Fellzeichnung oft unter dem Begriff Leopardkatze zusammengefasst, was zoologisch nur der Bengalkatze zusteht. Auch der Begriff Tigerkatze ist von der Fellzeichnung her irreführend, weil die Felle meist keine tigerähnlichen Streifen sondern Flecken aufweisen.

Die Behaarung aller Arten ist gleichmäßig verteilt. Das Haar ist feiner bis gröber, teils hart, spröde, meist glänzend. Sie sind einfarbig und mehrfarbig bunt gescheckt.

Haltbarkeitskoeffizient: 50 % bis 60 % [9][Anmerkung 1]

  1. Asien:
    1. Bengalkatze, Fellname meist Leopardkatze, auch Chinesische Wildkatze. Die Leopardenkatzenplatten aus China werden im Großhandel meist als Yunkwei-Leopardkatzenplatten oder als Lipi-Skin-Plates angeboten. Die Färbung variiert wegen der großen Verbreitung stark, von blassgelb über graugelb mit roten oder braunen Flecken, die teils in Längsreihen angeordnet sind, Kinn und Kehle sind weißlich, an den Ohren ein weißer Fleck. Bis auf Felis bengalensis (Anhang I) und mit Ausnahme der chinesischen Population stehen die übrigen Unterarten in Anhang II/C2 des Washingtoner Artenschutzübereinkommens.
    2. Borneo-Goldkatze
    3. Fischkatze, Tüpfelkatze, Hechtkatze
    4. Gobikatze, Graukatze
    5. Manul, Manulkatze, Fellname auch Manula
    6. Marmorkatze, Marmelkatze
    7. Rostkatze
    8. Asiatische Goldkatze, Temminckkatze
    9. Wüstenkatze, Steppenkatze
  2. Afrika
    1. Afrikanische Goldkatze
    2. Serval, Servalkatze
    3. Manguste. Über Mangustenfelle heißt es 1933: „Während in früheren Zeiten die Felle der Mangusten überhaupt nicht beachtet wurden, sind in den letzten Jahren auch Felle von Mangusten in den Handel gekommen. Es handelt sich vor allem um die Felle des ägyptischen Ichneumons, des Weißschwanz-Ichneumons, des Kurzschwanz-Ichneumons und der Zebramanguste.“[40]
      1. Ichneumon
      2. Zebramanguste
  3. Nord-, Mittel- und Südamerika
    1. Andenkatze, Bergkatze
    2. Kleinfleckkatze
    3. Peludo, Langschwanzkatze. Die ozelotähnlichen Felle wurden als Peludos gehandelt. Die Felle sind kleiner als vom Ozelot und haben im Gegensatz zum Ozelot nur einen anstelle zwei Wirbel im Nacken. Die Grundfärbung ist hell- bis ockergelb. Die Unterseite, Kinn und Kehle und die Innenseite der Pfoten sind weiß. Die Fellmitte hat braunschwarze bis schwarze große Tupfen. Während einige Populationen im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens stehen, werden die übrigen im Anhang II/C2 geführt.
    4. Ozelot (s. dort)
      Ozelotkatzencape mit Nerzverbrämung (1982)
    5. Ozelotkatze, Cearakatze. Geschützte Art. Grundfärbung hell- bis sandockerfarben, sehr leuchtend. Die Fellmitte zeigt in Längsrichtung schwärzliche bis schwarze Ringflecken, die hellere Fellseite schwarze Flecken in Quermusterung. Die Felle haben keinen Nackenwirbel und sind deshalb einfach vom Peludo und vom Ozelot zu unterscheiden.
    6. Pampaskatze, Bergozelot
    7. Wieselkatze, Jaguarundi
  4. Über mehrere Kontinente verbreitet
    1. Falbkatze, Stiefelluchs
    2. Rohrkatze
    3. Sandkatze
    4. Wildkatze (Waldwildkatzen und Steppenwildkatzen)

1988 heißt es „Von all diesen Kleinkatzen kommen meist nur kleine Partien in den Handel. Es dürfte wohl kaum einen Rauchwarenfachmann geben, der alle Arten entsprechend ihrer Herkunft klassifizieren kann, zumal die verhältnismäßig geringen Mengen entsprechend ihrer Fellstruktur usw. zusammen sortiert werden. Die Anlieferungen werden mehr und mehr zurückgehen, da immer weitere Arten unter Schutz gestellt wurden und werden“.[13] Derzeit werden von den Kleinkatzen in Europa nur noch vereinzelt chinesische Leopardkatzenfelle verarbeitet.

Verwendung zu Konfektion jeder Art.

Luchs

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Luchsfelle sind meist nicht unter dem Artnamen im Handel sondern nur als Luchse, je nach Herkunft kanadische, nordamerikanische, russische oder mongolische Luchse sowie Bobcats (Rotluchse).

Um die Wamme beim Abziehen nicht zu beschädigen, wird dem Luchs von den Hinterbeinen beginnend in geschlossenem Zustand „das Fell über die Ohren gezogen“. Bis etwa 1930 wurde nur der Luchsrücken verwendet, dem derzeit kaum noch ein Wert beigemessen wird. Der heute hohe Preis mancher Luchs- oder Luchskatzenpelze rührt stattdessen daher, dass nur oder fast nur die Wamme in möglichst klarer Farbe (weiß mit dunklen Tupfen) verwendet wurde. Meist werden Rücken und Wamme getrennt verarbeitet, wobei je nach Preislage und unterschiedlichem modischen Anspruch, an der Wamme mehr oder weniger vom dunkleren Rücken verbleibt.

Gemeiner Luchs oder Nordluchs

Kennzeichnend für das Luchsfell sind die langen Beine mit beeindruckend großen Pranken, der Stummelschwanz und die auffälligen, bis zu 4 cm langen Haarpinsel über den großen Ohren sowie der Backenbart. Das Fell ist etwa 1,00 bis 1,30 m lang, der Schwanz etwa 15 bis 24 cm. Die Färbung variiert entsprechend dem großen unterschiedlichen Vorkommen, die Grundfarbe ist meist ein weißlich durchsetztes rötlich grau. Die rot- und graubraune Tüpfelzeichnung wechselt stark. Die Fellseiten, die Innenseite der Beine und der Vorderhals sind weiß. Vom Schwanz ist fast die hintere Hälfte schwarz, nach der Wurzel zu mit schwarzen Binden. Die Grannenhaare sind häufiger weißgrau oder ganz dunkel, schwarz gespitzt. Die Sommerfelle sind rötlicher, die Winterfelle grauweißlicher. Neben stark gefleckten kommen auch an Rücken und Seiten fast ungemusterte Luchse vor.

Haltbarkeitskoeffizient für alle Luchsarten sowie Luchskatzen: 50 % bis 60 % [9][Anmerkung 1]

Das weiche dichte Haar ist auf dem Rücken 40 bis 45 mm lang, das stark wellige Wammenhaar bis zu 25 mm.

Felle aus dem nördlichen Europa sind rauch, vor allem in der Wamme. Sie sind rötlich grau und haben schwarze, teilweise leicht braune Tupfen.

Aus dem europäischen Russland, dem Ural, dem Kaukasus und dem südwestlichen Sibirien kommen ebenfalls rötlich graue Felle mit sehr langhaariger, weißer Wamme und schwarz getupftem Rücken.

Die Felle aus dem nördlichen Sibirien sind sehr dichthaarig, der Rücken ist hellgrau bis gelblich, tiefdunkelbraun getupft. Die Wamme ist sehr hell, schwarz getupft. Aus anderen sibirischen Gebieten kommen sehr kleine rötlich weiße Felle mit starker rötlicher Fleckung, das Sommerfell hat fast keine Zeichnung.

Die Felle aus Turkestan, Zentralasien, der Mongolei und China sind sehr klein, meist rötlich, mit mehr oder weniger deutlichen Flecken.

Der rötliche europäische Luchs wurde zumindest im 19. Jahrhundert von den Kürschnern auch Kalbluchs genannt.[15]

Der Anfall an Luchsfellen ist nicht bedeutend. 1987 wurden von der russischen Pelzhandelsgesellschaft Sojuzpushnina 2500 Felle angeboten.

Die Art als Ganzes gilt nach der IUCN als nur gering gefährdet. Der eurasische Luchs steht jedoch in Anhang A der EG-Verordnung. Das bedeutet, dass er seit dem 1. Juni 1997 einem EU-weiten Handelsverbot unterliegt, obwohl er nach dem internationalen Artenschutzrecht nach wie vor im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gelistet ist (regulierte Nutzung).

Verwendung hauptsächlich für Besätze, bei entsprechendem Anfall auch für Jacken und Mäntel.

Polarluchs

Der Polarluchs oder Kanadische Luchs lebt vor allem im borealen Nordamerika. Sein Fell ist 90 bis 115 cm lang, der Schwanz 13 cm. Die Farbe ist rötlich braun oder silbergrau mit schwach hervortretenden schwärzlich braunen Flecken an den Seiten und den Außenseiten der Läufe. Die fast fleckenlose Wamme ist schmutzigweiß bis dunkelgrau. Der Schwanz ist an der Oberseite rötlich bis gelblich weiß gebändert mit schwarzer Spitze, die Unterseite ist gleichmäßig leuchtend gelb.

Die Behaarung des Rückens ist dicht und seidenweich und etwa 3 cm lang. Das weiche Wammenhaar hat dagegen eine Länge von fast 10 cm. Der Polarluchs hat das eindrucksvollste Fell der Luchsfamilie und es wird deshalb meist am höchsten bewertet. Die feinsten Qualitäten sind Alaska und York Fort (YF) (Silberluchs). Aus Alaska, den Hudson-Bay-Territorien, Maine und dem nördlichen Minnesota kommen große, sehr seidige und dichte, silberweiße Felle. Québec, Ontario, Nova Scotia und Labrador liefern kleine, seidige bis sehr seidige, meist blaugraue Felle. Manitoba, Saskatchewan und Alberta sind größer aber gröber im Haar, hellgrau, die aus British Columbia (Coast) noch größer, grob im Haar, dunkelgrau mit dunkler Unterwolle.

Der nordamerikanische Anfall an Luchsfellen betrug 1987 etwa 25.000 Felle, davon etwa 6000 aus Kanada.

Auffallend für den Handel ist der periodisch stark wechselnde Fellanfall. In drei aufeinanderfolgenden Jahren ist das Angebot gering. In den folgenden Jahren bis zum siebenten Jahr stehen doppelt so viele Felle als im vorangegangenen Jahr zur Verfügung. Im achten Jahr bleibt die Zahl konstant. In den folgenden drei Jahren beträgt das Angebot jährlich die Hälfte der Vorjahresmenge. Die Ursache dieser Schwankungen hängt mit dem Massenwechsel des Schneehasen (White Hare) zusammen. Brechen unter ihrem Hauptwild Seuchen aus, so werfen die hungernden Luchsweibchen in dieser Zeit nicht.

Die Verarbeitung erfolgt zu Pelzkonfektion jeder Art, vor allem zu Besätzen.

Bobcat, Luchskatze oder Rotluchs

Kanadische Luchskatzenfelle

Der in den Vereinigten Staaten lebende (südlichstes Kanada bis gelegentlich Mexiko) Rotluchs ist kleiner als der Nordluchs Kanadas. Das Fell ist 65 bis 95 cm lang, der Schwanz 13 bis 19 cm. Die größten Felle sind damit so groß wie ein kleiner Luchs, das kleinste kaum größer als ein Wildkatzenfell. Die Fellbezeichnung ist meist Luchskatze oder Bobcat, auch wenn es Luchs„katzen“ im zoologischen System nicht gibt.

Im Handel hatte sich für die geringeren Sorten die Bezeichnung Bobcat, für die besseren Luchskatze, durchgesetzt. Da die Definition der warenehrlichen Bezeichnung anhand der Farbe schwierig war, beschloss eine Expertenkommission 1984: „Der Rotluchs kann ebenfalls im Handel unter der alten zoologischen Bezeichnung „Bobcat“ angeboten werden; als Luchskatze jedoch nur, wenn die Haarlänge in der Mitte des Kreuzes – gemessen zwischen Grotzen und Wamme – 2 cm oder mehr beträgt.“[41]

Der Grundfarbton ist rot oder rötlich braun, variiert aber in den Provenienzen erheblich. Auch die Flecken unterscheiden sich stark, bei Fellen aus Texas sind sie sehr deutlich, bei den Berg-Rotluchsen sind sie weniger stark abgesetzt. Der Bauch ist mehr oder weniger weißlich. Der Schwanz hat nur an der Wurzel die Körperfarbe und ist ansonsten hauptsächlich schwarz, meist mit weißer Spitze.

Die Behaarung ist wie beim Luchs, jedoch kurzhaariger, teils flach. Die Haardichte und Haarlänge variiert nach dem Herkommen.

Im Fellhandel werden folgende Provenienzen unterschieden: Östliche USA, Florida, Texas, Kalifornien, Ostkalifornien, die größten kommen aus Wyoming, Colorado, Utah und Neu-Mexiko.

1988 fielen etwa 80.000 Felle an, davon höchstens 2000 aus Kanada.[13]

Während die mexikanische Population in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens geführt wird, stehen alle übrigen Populationen in Anhang II.

Luchskatzenfelle werden häufiger zu Jacken und Mänteln als die längerhaarigen Großluchse verarbeitet, ansonsten zu Konfektion jeder Art.

1762 wird in einer Berufsbeschreibung im Kapitel „Kürschner“ zwischen der Luchskatze und dem Luchs unterschieden, ohne jedoch die Herkommen zu erwähnen. Als Verwendung wird für die Luchskatze Muffen vor die Mannspersonen angegeben.[42]

Der Streifenluchs ähnelt dem Rotluchs, er ist aber langhaariger als der Rotluchs und hat längere Ohrpinsel. Das Fell ist 80 bis 92 cm lang, der Schweif 14 bis 18,5 cm. Die Felle werden oft mit Rotluchsfellen zusammen als Bobcats gehandelt. Der Fellanfall war 1988 nicht bekannt.[13] Schutzstatus wie die Luchskatze.

Pardelluchs

Der in Südeuropa bis nach Kleinasien, etwa bis zum Kaukasus, lebende Pardelluchs ist in fast allen Ländern geschützt. Der Fellanfall wurde 1988 als außerordentlich gering bezeichnet.[13]1952 heißt es, „In Spanien wird das Fell erlegter Luchse gern von Stierkämpfern, Kutschern, Pferdeknechten und anderen mit Pferden verbundenen Menschen, auch von Zigeunern, zur Verzierung ihrer Kleidung verwendet“.[43]

Das Fell ist rötlich rehbraun gefärbt mit schwarzen Streifen- und Fleckenreihen, ähnlich dem Serval. Die Wamme ist einfarbig gelblichweiß, seitlich fahlgelb. Die Behaarung ist kürzer und härter als die nordischen Luchse und im Winter viel weniger wollig.

Wüstenluchs oder Caracal (Karakal)

Karakalfell

Der türkische Name Caracal, deutsch Schwarzohr, bezeichnet ein auffälliges Merkmal des Wüstenluchses. Als Steppenbewohner lebt er in weiten Gebieten Afrikas und großen Teilen Asiens. Das Fell ist etwa 65 bis 80 cm lang, die Schweiflänge ist 25 cm. Die Rückenfarbe ist zimtrot bis blassgelb, die Unterseite rötlich weiß. Die Oberlippe kennzeichnet ein schwarzer Fleck sowie ein vom Nasenrand bis zum Auge reichender Backenstreifen. Die Ohren und die Ohrbüschel sind schwarz. Das Jugendkleid ist erst gefleckt, später ohne Flecken. Die mittellange bis lange Behaarung ist fein bis grob, dicht und flach anliegend.

Die asiatische Population steht in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, die afrikanische in Anhang II.

Die Fellanlieferung ist unbedeutend.[13](1988)

Ozelot

Die Pelzmode interessierte sich erst recht spät für den Ozelot, nicht nur unter den Kleinkatzenarten einer der attraktivsten Pelze. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts fand er noch kaum Beachtung. Dies änderte sich zunehmend und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war er dann für Damenbekleidung derart gefragt, dass die Gefahr der Ausrottung bestand. Da eine Überwachung von Schutzgesetzen in den unübersichtlichen Wildnissen Südamerikas fast unmöglich schien, entschloss man sich zum absoluten und offenbar erfolgreichen Handelsverbot, die Bedrohung geht heute nicht mehr von der Bejagung aus. Es ist besonders geschützt nach BNatSchG seit 31. August 1980, Höchstschutz seit 18. Januar 1990.

Schleichkatzen

Felle aus der Familie der Schleichkatzen sind kaum im Handel, teils wurden sie oder werden sie vielleicht noch örtlich genutzt, teils fanden sie sich in den Sortimenten anderer Fellarten.[13]

Zibetkatze

Links Afrika-Zivethkatze, rechts Indien-Zibethkatze
 Commons: Zibetkatzenfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Die Zibetkatze wird im Pelzhandel fälschlicherweise auch als Serval oder Servalkatze bezeichnet. Von den zu den Schleichkatzen gehörenden weiteren Arten kommen nur noch die Felle der Ginsterkatzen für Pelzzwecke in den Handel. Gewerbliche Nutzung findet auch das Zibet aus den Drüsen der Katze als Grundstoff bei der Parfümherstellung.

Haltbarkeitskoeffizient: 60 % bis 70 % [9][Anmerkung 1]

Für 1988 wird der Anfall als gering bezeichnet, durchschnittlich einige 10.000 Felle im Jahr.

Zur Verwendung heißt es, meist zu Decken und Vorlegern verarbeitet, mitunter auch zu Kolliers. Teils auch zu Tafeln und Bodies, vor allem auch China, von dort gerupft.[13] Es werden wohl keine Zibetkatzen mehr auf dem westeuropäischen Markt angeboten.

Ginsterkatze oder Genette

 Commons: Genet fur-skins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Ginsterkatzen Liberias, 1907 (von links nach rechts):
   1 und 2: Liberia-Genette
   3: Westafrikanischer Linsang
   4: Königsgenette

Die Felle der unter anderem im Mittelmeerraum, im südwestlichen Asien und Teilen Afrikas vorkommenden Ginsterkatze waren als Genetten (Genotten) im Rauchwarenhandel (Genottekatze s. o. unter Hauskatze).

Im Jahr 732 erbeutete man bei dem Sieg von Karl Martell über die Sarazenen bei Tours eine Menge dieser mit diesem Fell gefütterter Kleider.[44] 1988 heißt es, Fellanfall unbedeutend. Anlieferungen noch geringer als bei der Zibetkatze, genaue Zahlen waren nicht erhältlich.[13]

Haltbarkeitskoeffizient: 20 % bis 30 % [9][Anmerkung 1]

Verwendung in der Regel zu Konfektion.

Die Kleinfleck-Ginsterkatze ist als europäische Art nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.

Palmenroller

Felle des Palmenrollers kamen neu vor 1988 aus China unter dem Namen Hsiang Yao in den Handel.[13]

Palm Civet

Felle des Palm Civet wurden neu vor 1988 aus China unter dem Namen Chin(g) Yao angeboten.[13]

Hyäne

Die Felle der heute streng geschützten Hyänenarten, der Tüpfel- oder Fleckenhyäne und der Schabrackenhyäne (beide Afrika) wurden nur wenig genutzt, ebenso der Streifenhyäne (Vorder- und Mittelasien, Indien, Arabien und Nordafrika bis Kenia). Das Haarkleid ist straff und grob, farblich wenig ansprechend, teils in der Länge ungleichmäßig. [13] 1930 wird erwähnt dass nordafrikanische Musikanten, die eine eigene Kaste bildeten, sie in fast rohem Zustand am Haupte befestigen, um so ein abenteuerliches Aussehen zu erlangen.[45]

Großkatzen

Präpariertes Tigerfell (um 1900)

Seit Inkrafttreten des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens werden Großkatzen nicht mehr für Pelzzwecke gehandelt, sie kommen noch als Jagdtrophäen aus freigegebenen Abschüssen zum persönlichen Gebrauch nach Europa.

Haltbarkeitskoeffizient für Tiger, Löwe, Jaguar, Leopard, Schneeleopard, Puma, Nebelparder und Gepard: 50 % bis 60 % [9][Anmerkung 1]

Schneeleopard oder Irbis

Schneeleopardfell
 Commons: Irbisfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Das Fell des Männchens dieser zentralasiatischen Großkatze hat eine Kopfrumpflänge von 110 bis 120 cm, eine Schwanzlänge von 90 bis 122 cm. Entsprechend dem kalten Klima ist das Fell sehr dicht, weich und langhaarig.

Die Färbung des Schneeleoparden ist zartgelblich oder rötlich grauweiß, auf dem Rücken dunkler, an den Seiten heller.

Schwarze Vollflecken verändern sich zu den Seiten bis zu den Schenkeln in schwarzgraue bis schwarze Ringflecken, die längs des Rückens vom Kopf bis zum Schwanz dichter stehen und reihenweise angeordnet sind. Die Zeichnung besteht aus einer über den Körper verteilten schwarzen Fleckung (Musterung) wechselnder Formen und Größen, unter anderem Tupfen, Bänder (Streifen); ringähnliche, halbringähnlichen Formen, Rosetten; Winkelungen. Besonders markant ist die Fleckung in einem Streifen, der sich in der Fellmitte vom Kopf über den Nacken und Rücken erstreckt und sich im Schwanz fortsetzt. Die Kehle, der Bauch und die Innenseite der Beine sind heller bis weiß. Der Schweif ist wollig und sehr dicht behaart und hat in regelmäßiger Musterung schwarze Querbinden in Form eines halben Ringes. Die Flecken variieren stark in Größe, Form und Anordnung. In den schwarzen Flecken sind die Grannenhaare völlig schwarz, sonst schwarz mit heller Binde.

Leutnant Gunji Shigetada mit Kragen aus Schneelopardfell (Japan, vor 1924)

Beim Sommerfell tritt auch die Fellzeichnung infolge des dann fehlenden Unterhaars deutlicher hervor, das Fell erscheint wesentlich dunkler. Im Sommer und bei Jungtieren können die Fleckenränder fast völlig schwarz sein, im dichten Winterfell erscheinen sie immer grauschwarz. Gegenüber dem Leopard wirkt die Fleckung, bedingt durch die dichtere und rauchere Behaarung verschwommener. Insgesamt sind Form, Größe und Verteilung der Fleckung nicht so gleichmäßig wie beim Leopard, teilweise stehen die Flecken weniger dicht zusammen.[46]

Auf der Grundlage der Fellfärbung dreier Einzelindividuen wurden bis zu drei Unterarten vorgeschlagen: Panthera uncia schneideri (Exemplar aus Sikkim), Panthera uncia uncoides (Fell aus Nepal) und Panthera uncia uncia (Fell unbekannter Herkunft). Diese Einteilung fand jedoch keine allgemeine Akzeptanz.

Häufig wurde das Fell des Schneeleoparden mit dem hellen Nordpersischen Leoparden, vor allem aber mit dem langhaarigen, großgefleckten Amurleoparden verwechselt.

1959 klassifizierte der russische Rauchwarenstandard nach

a) Größen a) über 4500 cm² b) bis 4500 cm²
b) Qualitäten: I, II, II, IV
c) Fehler: kleine, mittlere, große[46]

Der frühere russische Standard teilte die Felle nach der Herkunft in kaukasische und mittelasiatische Herkommen auf, obwohl der Schneeleopard im Kaukasus nicht beheimatet ist. Da es schwierig war, bei dem geringen Anfall passende Sortimente zusammen zu stellen, hat man die Aufteilung nach Provenienzen zum Schluss aufgegeben. Wahrscheinlich kamen in den Anlieferungen von Schneeleoparden auch ähnlich beschaffene, im russischen Raum angefallene Leopardfelle zum Angebot.[46]

Um 1959 schätzten russische Experten den jährlichen Anfall der Felle auf etwa 1000 Stück. [46]

Ursprünglich wurden die Felle nur zu Decken, Vorlegern und Wandbehängen verwendet, Anfang der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts arbeitete man auch sportliche Damenmäntel daraus. Bereits 1970 waren die Anlieferungen so gering, dass die meisten Kürschner diese Felle kaum noch in den Händen gehalten haben.[33] 1988 heißt es, „Fellanfall unbedeutend, genaue Zahlen sind nicht bekannt“.[13]

Nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen vom 3. März 1973 zählt der Schneeleopard zu den von der völligen Ausrottung bedrohten Tierarten und wird deshalb im Anhang I geführt.

Nebelparder oder Schildkrötleopard

Taiwaner mit Schildkrötleopard, um 1900
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Der Nebelparder, dessen Fell auch als Schildkrötleopard gehandelt wurde, ist eine seltene Großkatze aus dem südöstlichen Asien. Das Fell ist etwa 75 bis 105 cm lang mit einem beachtlichen Schweif von 70 bis 90 cm. Es ist aschfarbig grau in gelblich-bräunlicher, teils rötlicher Schattierung. Über den Nacken ziehen sich sechs Längslinien, die beiden äußeren sehr breit, die inneren sehr schmal. Charakteristisch sind die großen schildpattartigen schwarzgeränderten Flecken mit den verdunkelten „Höfen“, die dem Fell den Namen gaben. Die Fellzeichnung gleicht der ebenfalls in Südostasien beheimateten, wesentlich kleineren Marmorkatze.

Im Washingtoner Artenschutzübereinkommen steht der Nebelparder in Liste 1 (absolutes Handelsverbot). Bereits vor Inkrafttreten des Abkommens waren Mäntel oder Jacken aus Nebelparder sehr selten, 1971 empfahl die International Fur Trade Federation auf die Verarbeitung ganz zu verzichten.

Leopard

  • Siehe auch Pantherfell (Ägyptische Mythologie)
Chinesischer Leopard u. a.; Decke aus dem Yangtsetal, um 1900
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Beim Leopard oder Panther handelt es sich um dasselbe Tier, üblich ist die zweite Bezeichnung vor allem für den Schwarzen Panther, einen totalen Schwärzling.

Der Leopard gehört zu den gefährdeten Tierarten, er steht im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Aus einigen afrikanischen Ländern darf er als Jagdtrophäe eingeführt werden, der Handel ist jedoch verboten.

In den 1950er Jahren erlebte die Mode der gefleckten Wildkatzenfelle, insbesondere mit dem Ozelot, einen absoluten Höhepunkt. Anna Municchi empfindet als Debüt das Jahr 1911, mit einem in der Vogue veröffentlichten Foto eines prächtigen, bodenlangen Leopardenfellmantels, am Hals und den Ärmeln mit Skunks verbrämt.[47] 1933 kauft die Schauspielerin Lilian Harvey, zusammen mit einem Zobelmantel, in Berlin bei Joe Strassner einen Leopardenmantel.[48]

Das Leopardenfell ist 95 bis 150 cm lang, der Schwanz 60 bis 95 cm. Der Körperbau ist graziler als der des ähnlichen Jaguars, der etwa körperlange Schwanz bedeutend länger. Weitere Unterschiede sind beim Jaguar aufgeführt.

  • Asien
    • Das Fell des Chinesischen Leoparden ist gelblicher mit etwas kleineren Flecken.
    • Das Hinterindische Leopardenfell hat eine rötlichere Färbung; die etwas dickeren Rosetten sind etwas kleiner.
    • Das Fell des Indischen Leoparden hat eine ähnliche Färbung, doch variieren Farbe und Fleckung.
    • Das Java-Leopardenfell hat sehr kleine, eng beieinander liegende Flecken. Schwärzlinge kommen besonders häufig vor.
    • Das Fell des Sri-Lanka-Leoparden ist klein, dunkler und kleinfleckig.
    • Das Nepal-Leopardenfell ist heller und großfleckig.
    • Das Belutschistan-Leopardenfell ist gelblicher mit großen Flecken.
    • Das Fell des Nordpersischen Leoparden, der ein Gebirgsbewohner ist, ist besonders langhaarig und etwas größer.
    • Das Kaukasus-Leopardenfell ist klein und sehr hell.
    • Das Fell des Kleinasiatischen Leoparden ist dagegen mehr lohfarben, oft etwas graufarben.[13]
  • Afrika
    • Der Sinai-Leopard ist wahrscheinlich ausgestorben. Das Fell war groß, sehr hell mit großen Flecken.

Von afrikanischen Leoparden kommen

    • Das Fell des Nordafrikanischen Leoparden, es ist groß, gelblich-ockerfarben.
    • Das Eritrea-Leopardenfell ist etwas kleiner und kurzhaarig. Die beiden vorstehenden, sehr leichtledrigen Arten haben eine besonders schöne Zeichnung, sie waren als Somali-Leopard im Handel.
    • Das etwas größere Fell des Ostafrikanischen Leoparden stammt aus Kenia und Tansania.
    • Auch der Sansibar-Leopard gilt als ausgestorben; das Fell war klein, mit kleinen Flecken.
    • Das Fell des Zentralafrikanischen Leoparden hat eine hellere Färbung.
    • Das Südafrikanische Leopardenfell hat kleinere Rosetten und ist rötlicher gefärbt.
    • Das Uganda-Leopardenfell aus den Feuchtsavannen ist rötlichgelb bis lohfarben, oft sehr großfleckig.
    • Das Fell des Kamerun-Leoparden aus den Savannen des Landes ist großfleckig, es hat eine kräftige Färbung.
    • Das Fell des Westafrikanischen Waldleoparden hat eine düstere Färbung, olivgrau bis olivbraun, mit kleinen, engstehenden Rosetten.
    • Der Kongo-Leopard lebt im Ituri-Regenwald, er ist kleiner und gelblicher.[13]

Leopardenfelle wurden früher zu Teppichen, Satteldecken usw. verarbeitet. Die ungarischen Magnaten in Galatracht und die ungarische Leibgarde trugen Leopardenfelle um die Schultern.[44]Noch heute präsentieren sich in Südafrika Zulu-Herrscher und Gläubige der Nazareth Baptist Church mit Leopardenfellen.[49]

Jaguar

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Der Jaguar ist mit einer Körperlänge von 1,12 bis 1,80 m die größte Raubkatze Südamerikas. Die kleinsten Felle kamen aus Honduras, die größten aus dem brasilianischen Mato Grosso.

Der Jaguar ist zwar noch nicht vom Aussterben bedroht, aber trotzdem einer ständig wachsenden Gefährdung ausgesetzt, so dass ein Rückgang der Bestände festzustellen ist. Seit dem 3. März 1973 steht er auf der Liste des Washingtoner Artenschutzübereinkommens in Anhang I.

Er ist größer und gedrungener als der Leopard, hat jedoch einen wesentlich kürzeren Schwanz. Die Ringflecke sind größer als beim Leoparden. Die Rosetten haben in der Mitte, im Gegensatz zum Leoparden, einen oder zwei schwarze Punkte (Füllflecken). Die Grundfarbe ist oft rötlicher.

Trotzdem unterschieden sich die Jaguarfelle teilweise kaum von denen der Leoparden. Da es von beiden Arten schwierig war, ausreichende Mantelsortimente zu erhalten, wurden sie manchmal zusammensortiert und gemeinsam als Leopardenfelle angeboten.

Der Anfall an Jaguarfellen war gering, die Felle waren durch Bissstellen zudem oft stark beschädigt. Der Rohfellanfall betrug 1968 = 13.560 Felle, 1969 = 9831 Felle. Spätere Angaben lagen 1988 nicht vor, doch schätzte man die Anlieferungen als „bedeutend zurückgegangen“ ein.[13]

Tiger

Sumatra-Tigerfell
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Der Tiger, in Teilen Asiens vorkommend, ist die größte aller lebenden Katzen, er gehört ebenfalls zu den geschützten Arten.

Der allergrößte Vertreter der Gattung ist der Sibirische Tiger oder Armurtiger mit einer Felllänge von 1,40 bis 2,80 m, hinzu kommt der Schwanz mit 60 bis 95 cm. Das dichte Fell ist langhaarig, hellgelblich, das Winterfell fast ohne rote Tönung. Die Wamme ist weiß bis hoch in die Flanken.
Das Fell des Chinesischen Tigers ist kleiner, rötlich ocker, fast rostbraun.
Das Indochinesische Tigerfell ist heller als das des Chinesischen Tigers, aber dunkler als der Indische und hat zahlreiche, eng stehenden Streifen.
Der Indische Tiger, oft auch Bengal- oder Königstiger, ist zwar kleiner als der Sibirische aber besonders eindrucksvoll gezeichnet. Die stärkeren Streifen liegen enger beieinander als beim Chinesischen Tiger.
Das Sumatra-Tigerfell ist kleiner als das Indische, meist jedoch dichter gestreift.
Der Kaspische Tiger gilt als ausgestorben. Das Fell glich in der Färbung dem Königstiger. Die Streifen sind schmaler, an den Seiten bräunlich.

Die Felle dienen ausschließlich als Trophäen und werden zu Teppichen und Wandbehängen verarbeitet. Vor Inschutzstellung wurden vereinzelt auch Tigermäntel angefertigt.[13]

Gepard

Gepardfell
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Anfangs wurden Gepardfelle nur zu Decken, Vorlegern und Trophäen verarbeitet, später auch zu Pelzbekleidung. 1971 empfahl die International Fur Trade Federation ihren Mitgliedern auf den Handel zu verzichten, am 3. März 1973 wurde der Gepard in Anhang I der Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen. Es dürfen nur einzelne Jagdtrophäen aus Namibia eingeführt werden, der Handel ist verboten.[13]

Löwe

Der junge Haile Selassie, letzter Kaiser von Äthiopien, als Krieger mit Löwenmähnenpelz geschmückt (vor 1930)
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Puma

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1988 wurde der Anfall von Pumafellen mit jährlich 200 bis 300 angegeben. Sie wurden meist als Vorleger oder für Decken verwendet, in geringem Umfang auch für Bekleidung (1915).[18] Bei einem früher größeren Anfall wurden die Fell geschoren und auf Leopard gefärbt. Inzwischen wurden mehrere Unterarten des Puma in Anhang I der Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen, die übrigen Unterarten in Anhang II (Erstlistung 24. April 1977).[13]

Robben (Seehund, Blueback, Whitecoat, Lakoda, Sealskin)

Die Rauchwarenbranche unterscheidet beim Robbenfell zwischen dem Sealfell, dem Sealskin von der Pelzrobbe (veraltet: Biber-Seehund), dem Seebären mit der feinen weichen Unterwolle,

und dem (Haar-)Seehund (veraltet: Kofferseehund) mit nur Granne ohne besonderem Unterhaar.

Diese werden dann wieder unter geographischen Begriffen unterschieden, wie Neufundländer, Isländer oder sind bzw. waren unter entwicklungsbedingten Namen wie Beater, Puller, Whitecoat oder Blueback im Handel. Eine Zusammenfassung der Handelsnamen und der Stand der derzeitigen Gesetzeslage in der Europäischen Union zum Handel mit Robbenfellen befindet sich am Ende dieses Artikels.

Von der Pelzwirtschaft kaum genutzt wurden schon immer die Felle der Mönchsrobbe (geschützt), der Ross-Robbe, des Krabbenfressers, der Wedell-Robbe, des See-Leoparden, des Südlichen und Nördlichen See-Elefanten. Auch die Walrosse werden fellwirtschaftlich nicht verwendet, lediglich die Inuit jagen sie zum Lebensunterhalt.

Wiederkäuer

Bison

Indianerfrauen mit Büffelhäuten (ca. 1936)
Mandan-Häuptling Mató Tópe mit verziertem Büffelfellumhang (1833)

Die Felle des Bison werden in alten Darstellungen erkennbar hauptsächlich als nicht zugeschnittene Kleidungsstücke dargestellt. Beispielsweise in der südfranzösischen Drei-Brüder-Höhle sieht man eine Wandmalerei aus der Endzeit der letzten Eiszeit mit einem tanzenden Zauberer oder mit Fell getarntem Jäger, der ein Bisonfell mit Kopfteil trägt, dass als Maske und Mütze verwandt wurde.[50]

Büffelfell war im 18. und 19. Jahrhundert in Nordamerika als Material für Kutschen-, Bahn- und Schlittendecken sehr populär. Die Nachfrage war so groß, dass sie mit zur dramatischen Erschöpfung der vormals riesigen Bisonherden beitrug.[51]

Gazelle, Antilope

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Sessel mit Fell der Nyala-Antilope (2010)

Da das harte, steife und sehr kurze Röhrenhaar der Gazelle mangels Elastizität sehr leicht bricht hat das Fell für die Pelzverarbeitung nur eine untergeordnete Bedeutung.

Haltbarkeitskoeffizient: 5 % bis 10 % [9][Anmerkung 1]

Die artenreiche Tierfamilie aus Afrika und dem südwestlichen Asien ist im Fellhandel fast ausnahmslos als Gazelle oder Antilope im Handel, beispielsweise auch die Felle des Springbocks.

Das Fell ist nicht ganz reh- bis damhirschgroß. Ein auffälliges Merkmal ist die beim lebenden Tier nur bei stärkerer Bewegung sichtbaren, von Hautfalten bedeckten 20 bis 25 cm langen schneeweißen Haare. Die lebhafte hübsche Färbung variiert ebenso wie Größe und Körperbau. Teils sind die Felle fast einfarbig, teils, bunt gestreift. Die Färbung ist lebhaft mit hübschen Zeichnungen, teils schwarz bis silbergrau gesprenkelt. Vorherrschende Farben sind dunkel- bis hellzimtbraun, rötlich grau bis gelblich grau, reh- oder perlhuhnähnlich. Die Fellseite sowie die Innenseite der Beine sind vielfach heller als der Körper: hellrötlich oder weiß bis weißgrau. Eine artenreiche Gattung der Antilopen bilden die Gazellen mit einer Felllänge von 0,85 bis 1,70 m und einer Schwanzlänge 15 bis 30 cm.[13][52]

Der Fellanfall ist gering.

Verwendung meist zu Kleinteilen wie Taschen, Besätzen und Ähnlichem, wegen der geringen Haltbarkeit nur selten als Großkonfektion. 1930 bildete eine Fachzeitschrift die erstmalige Verarbeitung von Springböcken ab, und zwar zu einem Mantel, den der Leipziger Kürschner Paul Büttner auf besonderen Wunsch der Kundin gearbeitet hat. Bis dahin wären die Felle für die Verwendung zu Pelzwerk noch nicht gehandelt worden.[52]

Reh

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Rehfelle finden nur in verschwindend geringer Zahl Verwendung, meist nur für Dekorationszwecke.[13]

Um 1900 schreibt ein Kürschnerfachbuch noch, dass das Reh „die bekannten, zu Vorlegern benutzten“ Felle liefert. Die schönsten Felle fallen im Winter an, doch gerade dann ist das ohnehin nicht strapazierfähige Haar besonders brüchig. Rehfelle mit gutem Haar wurden zu der Zeit auch in Krankenbetten gelegt, um das Wundliegen zu verhindern: „Man legt sie zu diesem Zweck unter das Bettuch verkehrt, so daß der Kopf nach den Beinen des Kranken liegt, der Rumpf unter den Achseln desselben. Der Kranke liegt auf diese Weise gegen den Strich und die starren Haare verhindern das Rutschen und damit das Aufliegen“. Auch die Sattler verwendeten „Rehstücke“ zum Besetzen des Geschirrs, um ein Wundwerden der Pferde zu verhindern. Herbstfelle sind deutlich haltbarer als Winterfelle, haben aber ein kürzeres Haar und dickeres Leder und sind deshalb weniger schön, sie wurden jedoch wegen des besseren Leders für Gerberzwecke besser bezahlt.[44]

Elch

Elchfell (Ångermanland, Schweden, etwa 1928)

Das harte Elchfell ist zwar zur Herstellung von Pelzen verwendbar, allerdings ist die Haltbarkeit wegen der hohen Brüchigkeit des Haars begrenzt. Die besten Felle fallen nach Abschluss des Haarwechsels im Oktober an, die Sommerdecken sind meist durch Dassellarven beschädigt.

Die Fellfarbe ist kräftig schwarzbraun bis fast schwarz, die Läufe sind etwa von der Hälfte des Unterschenkels beziehungsweise Oberarms an silbrig hellgrau. Der Rossspiegel fehlt. Zwischen der Färbung des Sommerfells zum Winterfell bestehen keine wesentlichen Unterschiede. Das Sommerhaar ist jedoch dunkler, fast schwarz. Da sich die Spitzen der nachschiebenden Grannenhaare später abnutzen, wird die Färbung zum Winter hin heller (trüb bräunlich).

Die Grannenhaare sind dick, grob und leicht gewellt; sie enthalten, insbesondere die Winterhaare, große, mit Luft gefüllte Hohlräume und sind deshalb brüchig. Die längsten Haare weist der Rumpf auf (etwa 10 cm, am Rückgrat noch länger und am Widerrist sogar 16 bis 20 cm) sowie im oberen Bereich des Halses (Mähnenbildung), die kürzesten an den Beinen. Die Beinhaare weisen eine Besonderheit auf, sie sind nur bogenförmig gekrümmt und viel elastischer und stabiler als das Körperhaar.

Aus den Elchdecken wurden früher Pelze mit nach außen gekehrtem Haar, Oberpelze mit Kapuzen (Haar nach innen gewendet), Mützen, Handschuhe, Unterlagen und Vorleger gearbeitet.[3]

Hirsch

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Aufkäufer mit Hirschfellen, San Antonio, Texas (1973)

Einmal ein sehr beliebtes Fell, das bis zur Zeit der Kreuzzüge jedoch nur Fürsten tragen durften, spielt es heute keine Rolle mehr. Als Statussymbol wurde es vom Hermelin und vom Fehfell abgelöst.[20] Die heutige Nutzung ist wie die der Rehfelle.

Rentier (Nordamerika = „Karibu“) oder Pijiki

Inuit-Frau in Amautiq aus Karibufell, Iglulik (1999)
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Der Rauchwarenhandel ist nur am leichtledrigen, weichen, glänzend braunen, mitunter moirierten Fell der europäisch-asiatischen Jungtiere interessiert, die als Pijiki im Handel sind. Eine Handelsbezeichnung für Felle von gerade erst geworfenen Rentierkälbern war „Renno“.[53] Die Felle ausgewachsener Rentiere, ein beliebtes Mitbringsel von Nordlandfahrten, werden gelegentlich als Dekorationsfelle gehandelt.

Frauenparka der Inuit aus Pijiki-Sommerfellen (Anfang 1900)

Das etwa 6 cm lange Deckhaar erwachsener Rene ist sehr dicht, grob, lufthaltig und fest verfilzt. Da das Haar jedoch leicht bricht, werden die Felle anderswo kaum zu Pelzen verarbeitet sondern fast nur für den Eigenbedarf der Tierhalter (Nationaltrachten), mit dem Haar nach außen, getragen, wobei das weiße Bauchfell als Verzierung verwendet wird.

Haltbarkeitskoeffizient: 20 % bis 30 % [9][Anmerkung 1]

Die Felle werden nach dem Alter unterschieden, die von Frühgeburten (flach im Haar, 1 cm), die glänzenden seidigen, vereinzelt moirierten Felle von Milchkälbern und die von Grasfressern. Eine Besonderheit ist auch die Sortierung nach Qualitäten, die sich nach der Anzahl der Löcher richtet, die die Larve der Bremsfliege hinterlassen hat: 1. Sorte bis zu 10 Löcher, 2. Sorte bis zu 20 und 3. Sorte bis zu 40 Larvenlöcher.[13]

Pijikifelle wurden in der Vergangenheit zu Besätzen, Mützen, Mänteln und Sportjacken verarbeitet. In den letzten Jahren ist der ohnehin nie sehr häufige Artikel noch seltener geworden, der genaue, vermutlich unerhebliche Anfall ist nicht bekannt.

Kalb und Rind

Bison-Herrenjacke mit einem Gewicht von 6,2 kg
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 Commons: Bekleidung aus Kalbfellen und Rindshäuten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Rindshäute ausgewachsener Tiere sind grob und steif und haben eine schwache Unterwolle und werden deshalb kaum für Pelzzwecke verwendet. Einige Zeit lang wurden afrikanische, in Spanien veredelte Stierhäute, zu Mänteln verarbeitet.

In den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann man, aus Fellen neugeborener und sehr junger Kälber Jacken und Mänteln zu arbeiten. Mittels neuer Zurichtverfahren gelang es, das Leder dünn zu falzen ohne die Haarwurzel zu verletzen. Zu der Zeit wurde auch, allerdings erfolglos, versucht, als verkaufträchtigeren Namen für das Produkt Kalbfell den Kunstbegriff „Opoika“ im Einzelhandel einzuführen, da eine erklecklich Zahl von Fällen bekannt geworden war, in denen das Wort Kalbfell zu unliebsamen Szenen Veranlassung gegeben hatte.[54]

In der Hochzeit der Fohlenpelzmode wurden moirierte Felle als Kalbfohlen gehandelt, eine Bezeichnung die nach den RAL-Vorschriften nicht mehr zulässig ist. Etwa nach 2000 wurde Kalbfellkonfektion aus Frankreich in einer Saison sogar fälschlich als „Pony“ angeboten. Das Kalbfell ist an dem Nackenwirbel zu erkennen, das Fohlenfell (also auch das Pony) an den „Spiegeln“, den großflächigen Haarwirbeln vor den Ansätzen der Hinterbeine. Bei der Verarbeitung wird der häufig störende Kalbfellwirbel jedoch oft durch Drehen des Genickstücks entfernt.

Die Anlieferungen kommen vor allem Nord- und Mitteleuropa und aus Südafrika und Neuseeland, die letzteren beiden sind am besten für Pelzzwecke geeignet.

Insbesondere bei nicht seidigen Qualitäten neigt das Haar zum Brechen und ist deshalb nicht sehr strapazierfähig.

Haltbarkeitskoeffizient: 30 % bis 40 % [9][Anmerkung 1]

Deutsche, für Pelzzwecke zur Verfügung stehende Kalbfelle wurden entweder gesalzen oder getrocknet angeliefert. Bevorzugt wurde die gesalzene Ware, sie ergab ein qualitativ besseres Leder und hatte weniger Ausfälle an „Kahlgängern“. Es wurden die nicht zu dickledrigen Felle verwendet, sie sollten gut konserviert und nicht haarlässig sein. Kleine Schadstellen konnte man akzeptieren, jedoch sollten die Felle keinen Käferfraß haben. Weiter heißt es, die Gütebeurteilung erfolgt nach der Haarbeschaffenheit in Bezug auf Glanz und Moiré. Die besseren Qualitäten haben ein enges Moiré, seidiges, nicht zu langes Haar. Den geringsten Wert haben stark rauche, matte, wollige beziehungsweise stark flache Felle ohne Glanz und Moiré. Auch mindern im Haar eingeschnittene Herdzeichen den Wert erheblich. Einfarbige helle, beziehungsweise weiße Kalbfelle können verschieden eingefärbt werden und sind deshalb besser verwendbar als gescheckte. Bei Kalbfellen erfolgt keine Einteilung nach Qualitäten, sie werden lediglich in bunte und einfarbige Felle klassifiziert.[55]

1988 heißt es: Vom Weltanfall - über den genaue Zahlen nicht vorliegen – sind höchstens 15 % für Pelzzwecke geeignet, d. h. höchsten 30.000 bis 50.000 Stück, die entsprechend der Nachfrage aussortiert werden können. - In den 60er und 70er Jahren bestand rege Nachfrage, nach 1978 war dieses flache Fell nicht mehr gefragt.[13] Etwa seit 2000 findet der Artikel naturell (fawns), aber auch modisch gefärbt, geschoren, bedruckt und auch reversibel wieder eine geringe Nachfrage. Seitdem ist das Interesse an diesem Artikel, nach einem kurzen Aufflackern um 2003, wieder fast erloschen.

Verwendung: Ausgewachsene, vor allem südamerikanische Felle, zu Vorlegern, Wandbehängen und Sitzbezügen. Kalbfelle zu Großkonfektion, Taschen und Ähnlichem.

Eine Besonderheit sind die Pampooties, absatzlose Fell-Schnürsandalen der Iren aus ungegerbten Rindshäuten, die mit den Haaren nach außen getragen wurden. Zumindest noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Jahren wurden sie von Teilen der irischen Bauern und Fischern zugeschnitten und benutzt. Pampooties haben nur eine kurze Haltbarkeit, meist weniger als einen Monat, jedoch sollen sie vorzüglich dafür geeignet sein, sich auf dem groben Steingeröll der Inseln fortzubewegen. Da das ungegerbte Leder steif wird, wenn sie nicht getragen werden, müssen sie über Nacht eingeweicht und morgens im feuchten Zustand angezogen werden.[56][57]

Statistik

Moschusochsenfell (Alaska)
  • Januar 1930, Italienischer Marktbericht in Der Rauchwarenmarkt[58]

Es erzielten:

a) Kalbfelle
Oberitalienische Innungsware
ohne Kopf Kurzfuß 3 - 7 kg Bogen ca. 4 ½ kg Frischgewicht Lire 11,25 - 11,50
ohne Kopf Kurzfuß 3 - 8 kg Bogen ca. 5 ½ - 6 kg Frischgewicht Lire 10.00 - 10,30
ohne Kopf Langfuß 3 - 7 kg Bogen ca. 5 - 5 ½ kg Frischgewicht Lire 9,75
per Kilo Frischgewicht
Oberitalienische Händlerware:
ohne Kopf Kurzfuß 3 - 7 kg Bogen ca. 4 ½ kg falzfrei Lire 11,50 - 11,70
ohne Kopf Kurzfuß 3 - 8 kg Bogen ca. 5- 5 ½ kg falzfrei Lire 10.50 - 10,75
ohne Kopf Langfuß 3 - 8 kg Bogen ca. 4 ¾ - 5 kg falzfrei Lire 10,20- 10,50
mit Kopf Langfuß 3 - 8 kg Bogen ca. 5 kg falzfrei Lire 8,75 - 9,00
mit Kopf Langfuß 3 - 8 kg Bogen ca. 5 ½ - 6 kg falzfrei Lire 8,50 - 8,70
per Kilo Frischgewicht
b) Rindshäute
Oberitalienische Innungsware:
Ochsen 30 - 40 kg Frischgewicht Lire 5,15 - 5,25
Ochsen von 40 kg Frischgewicht Lire 5,00 - 5,20
Kühe bis 30 kg Frischgewicht Lire 5,30 - 5,40
Kühe 30 - 40 kg Frischgewicht Lire 5,10 - 5,25
Kühe von 40 kg Frischgewicht aufwärts Lire 5,10 bis 5,20
Kalbinnen bis 25 kg Frischgewicht Lire 5,75 - 6,00
Kalbinnen 25 - 40 kg Frischgewicht Lire 5,10 - 5,50
per Kilo Frischgewicht

Beste Händlerware erzielte teilweise sogar Preise wie Innungsware, mindere Provenienzen sind natürlich entsprechend billiger.

Lamm und Schaf

Seit etwa 10.000 Jahren werden Hausschafe zur Lammfleisch-, Schafsmilch- und Fellgewinnung gehalten, damit sind sie wahrscheinlich die ältesten Nutztiere. Die Nutzung der Schafswolle begann vor etwa 3000 Jahren. Mit Millionen jährlich anfallender Felle sind sie die wichtigsten domestizierten Pelzlieferanten. Der Weltbestand an Schafen wird von der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen auf etwa 1,8 Milliarden geschätzt. Die meisten Felle werden jedoch nicht für Pelzzwecke genutzt sondern gehen in die Lederindustrie. Die Felle von Wildschafen werden praktisch nicht verwendet.

Das Schaffell war immer vor allem die wärmende Bekleidung für die einfachen Bevölkerungsschichten. Bereits im frühen Mittelalter galt es, trotz oder vielleicht sogar wegen der großen Haltbarkeit des Haares, als weniger wertvoller Pelz „nur für die niedrige Geistlichkeit und den Bauernstand“. Überhaupt war der Lammpelz besonders bei der Landbevölkerung verbreitet. Wegen der großen Strapazierfähigkeit und den vielfältigen Möglichkeiten der Fellveredlung (scheren, färben, bedrucken, veloutieren, nappieren) gehören Lammfelle heute zu den begehrtesten Fellarten für Konfektion überhaupt.

Indisch Lamm und Pakistanisch Lamm

Über das Pelzhandelszentrum Leipzig kamen die ersten Indischen und Pakistanischen Lammfelle, anfangs noch als Himalaja-Felle, später fachsprachlich einfach „Inder“ genannt, erst seit Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts in den Handel. Herkunftsgebiet sind das nordwestliche Indien und der Norden Pakistans.

Die Felle sind kleiner als Persianerfelle, so groß wie Schirasfelle und größer als Syrische oder Shantafoo-Lammfelle. Das persianerähnliche Fell ist moiriert oder rundlockig, teils wellig (geflammt). Gute Felle sind seidig glänzend, andere manchmal auch drahtig (strohig).

Die Geschlossenheit der Locke erreicht zwar nicht die des Karakuls, hat aber ihre eigene Qualität. Hervorzuheben ist das geringe Gewicht, selbst die gröberen, schwereren Sorten sind in der Regel leichter als Persianer. Die Felle stammen von ein bis drei Tage alten Lämmern, die Felle ausgewachsener Tiere sind wegen der bereits aufgelösten Locke nicht für Pelzzwecke geeignet.

Ostasiatische Lammfelle

Die Anlieferungen erfolgen hauptsächlich aus dem östlichen und nordöstlichen Teil Chinas sowie der Mongolei.

Chekianglamm, Kalgan-Lamm, Mongolin, Sinkiang-Lamm, Slink, Tibet-Lamm, Tientsin-Lamm (Silklamm) u. a.

Karakul oder Persianer

  • Ergänzende Artikel: Karakulschaf und Persianer

Heute kommen die auch als Karakul bezeichneten Felle nicht nur aus der wahrscheinlichen Urheimat Buchara beziehungsweise aus Arabien, sondern vor allem aus Namibia, dem Gebiet der ehemaligen UdSSR und Afghanistan. Namibia liefert hauptsächlich die flachen moirierten, breitschwanzähnlichen Felle, Russland die klassische, gelocktere Ware und Afghanistan die meist etwas geringer bewerteten, im Haarbild etwas offeneren Karakul.

Die Felle stammen von wenige Stunden bis zu einige Tagen alten Tieren, ehe die Locken sich auflösen und Strähnen bilden. Das Felle von Früh- oder Totgeburten werden als Breitschwanz oder genauer als Persianer-Breitschwanz oder Karakul-Breitschwanz bezeichnet, ein Breitschwanzfell mit noch sehr wenig ausgebildeter Zeichnung und dünnem Leder nennt man Galjak. Die flachen Felle normal geborener namibischer Karakuls werden entweder als Swakara gehandelt, manchmal auch noch mit der alten Bezeichnung Breitschwanz-Persianer.

Merinolamm und Schmaschen

Schmaschen sind die Lämmer ein bis zwei Tage alter, auch früh- oder totgeborener Lämmer. Sie sind klein bis mittelgroß; die Behaarung je nach Rasse unterschiedlich, doch meist kurz und flach, niederlockig und dünn. Felle einiger Tage alter Tiere haben eine den Caloyos ähnliche Zeichnung, sie werden als Forsche bezeichnet.

Merinos sind die Felle von bis zu einem Jahr alten Lämmern. Sie müssen nicht unbedingt von reinrassigen Merinoschafen stammen, teilweise werden auch Felle von Kreuzungen oder von anderen Wollschafen unter dem Namen gehandelt.

Biberlamm, Borrego, Borrequito, Bueno, Lincoln u. a.

Halbpersianer und Orientlammfelle

Felle aus Kreuzungen von Karakulschafen mit einheimischen Schafen sind mehr oder weniger persianerähnlich, deshalb wurden Sie als Karakul-Metis und Halb-Karakul gehandelt.

Bagdad-Lamm, Bessaraber, Indisch Lamm, Iran-Lamm, Krimmer, Metis-Persianer, Salzfelle, Schiras u. a.

Astrachan (Lamm)

Astrachan, ein Begriff aus der Pelzbranche, ist im deutschsprachigen Raum eine andere Bezeichnung für den →Persianer, das Fell des →Karakulschafes (französisch und spanisch ebenfalls neben karakul auch astrakan bzw. astracano) und für das Fell einer sogenannten Halbpersianer-Rasse. Daneben besteht noch der Begriff Astrachan-Kid für Felle chinesischer Zickel.

Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnete Astrachan zuletzt, jedoch selten gebraucht, häufig den Persianer.

Ostasiatische Lamm-und Schaffelle

Die Anlieferungen erfolgen hauptsächlich aus dem östlichen und nordöstlichen Teil Chinas sowie der Mongolei.

Chekiang Lamm, Shantafoo-Lamm, Tsining-Moiré-Lamm, Peking-Moiré-Lammfell, Tientsin (Tianjin-)-Lamm, Silklamm), Shantung-Lamm, Kalgan-Lamm, Sinkiang-Lamm, Schwarzer Chinesischer Breitschwanz, Tibet-Lamm (die Felle des erwachsenen Chekiang-Lamms), Slink-Lammfell, Tseo-Ko (chinesisch) und Schaffell, Mongolin, Kalgan.

Zickel und Ziege

Für die Pelzverarbeitung werden vor allem die Felle junger Hausziegen verwendet, sie sind als Zickelfelle im Handel. Die Ziege wird hauptsächlich wegen des Ziegenfleischs gehalten, eine Nebennutzung sind das Fell oder Leder, die Ziegenmilch und das Haar (Angoraziege; Mohair). Die Felle von Wildziegen finden nur gelegentlich als Dekorationsfelle (Jagdtrophäen) Verwendung.

Unpaarhufer

Fohlen und Ross (Pferd)

Die schweren dickledrigen Felle ausgewachsener Pferde, sogenannte Rosshäute, wurden immer fast ausschließlich zu Leder verarbeitet. Für die Pelzverarbeitung werden vor allem die Felle junger Fohlen verwendet. Sie stammen überwiegend aus halbwilden Herden der ehemaligen Sowjetunion und Südamerikas.

Derzeit werden Fohlenfelle kaum noch für Pelzzwecke genutzt und nur noch in geringem Umfang gehandelt. Zum einen ist das auf einen Wandel innerhalb der Pelzmode zurückzuführen. Zum anderen ist vom mengenmäßigen Anfall her auch künftig nicht mit einer Rückkehr der Mode zu Fohlenpelzen zu rechnen, da die Felle ein Nebenprodukt der in der Vergangenheit ständig verringerten Fohlen-Fleischproduktion sind. Hinzu kommt eine seitdem veränderte gesellschaftliche Einstellung vom Pferd als landwirtschaftliches Nutztier hin zum Reittier für Großstädter (vergleiche Pferdefleisch, Katzenfell, Hundefell).

Alte, heute nicht mehr gebräuchliche und auch nicht mehr zulässige Handelsbezeichnungen sind Fohlon, Fohlette oder Gaulette.

Esel

Man findet mehr Fuchsfelle als Eselshäute in einem Kürschner-Laden (Holländisches Sprichwort)

Die Enzyklopädie von Krünitz von 1794 lässt zwar die mangelnde Nutzung des Eselfells erkennen, sie nennt aber doch eine unerwartete Verwendung im Rauchwarenhandel: „Die Wald-Esel-Häute, nimmt man bloß zum Schilde und Zeichen der großen Rauch-Kaufläden (Pelzhändler-Verkaufsstände) auf den Messen“.[59]

Zebra

Teilansicht eines Zebrafells. Dekoration bei einem Frankfurter Pelzhändler (2012).
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Als Zebra werden drei Arten aus der Gattung der Pferde bezeichnet: Grevyzebra, Bergzebra und das Steppenzebra.

Die Zebras sind durch ihr äußeres Erscheinungsbild, vor allem durch die charakteristischen Streifen, definiert.

Das größte der auch Tigerpferde genannten Tiere ist das Grevyzebra aus Südabessinien und Somaliland bis nach Nord-Kenia. Die Streifen des erwachsenen Tieres sind lackschwarz bis schwarzbraun und sehr schmal. Sie reichen schwanzwärts bis zum höchsten Punkt der Kruppe. Der hintere Teil der Kruppe zwischen Rumpf- und Keulenstreifung ist mit einer die Schwanzwurzel kreisrund umgebenden Zeichnung ganz schmaler Streifen, dem so genannten „Rost“, umgeben. Die Grundfarbe ist gelblich. Der Rossspiegel reicht nach vorn bis zum Widerrist und dehnt sich bis nahe zur Bauchkante und bis in die Oberschenkel aus, bei den Jungtieren mit Mähne bis über den ganzen Rücken.

Das Bergzebra aus Kapland und den Küstengebieten Südwestafrikas hat zwei Unterarten, die kleinere Art, das Kapzebra, ist bis auf geringe Reste in einem Schutzpark ausgestorben. An der Halsunterseite hat es eine deutliche Wamme. Die Streifen des erwachsenen Tieres sind schwarzbraun bis lackschwarz, auf der Vorderseite des Gesichts stets rotbraun. Die Streifen auf den Keulen sind sehr breit; die senkrechte Rückenstreifung setzt sich bis zur Schwanzwurzel fort. Die größere Form, das Hartmann-Bergzebra, lebt nur noch im Hochland Südwestafrikas. Es hat schmalere Streifen und die am geringsten ausgeprägten Spiegel.

Die unterschiedlichsten Varianten hat das Steppenzebra aus Teilen Südost- und Ostafrikas. Je nach örtlicher Rasse ändert sich die Streifenfarbe von lackschwarz bis dunkelrotbraun, die Grundfarbe von weiß bis rötlichbraun. Häufig befinden sich zwischen den breiten dunklen Streifen schmalere, weniger kräftig gefärbte Zwischen- und Schattenstreifen.

Das dunkle Fell des erwachsenen Chapmann-Zebras hat meist kräftige Schattenstreifen. Die Grundfarbe des Böhm- oder Grantzebras ist reinweiß, ohne Schattenstreifen.

Ursprünglich wurden die Felle ausschließlich für Wanddekorationen, Vorleger und Ähnliches genutzt. Als es gelang, das Leder weich und leicht zuzurichten, arbeitete man daraus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in kleinerem Umfang auch Sportmäntel, Jacken und anderes.

Die Felle erfordern vom Kürschner große Reparaturarbeiten, sie sind völlig von durch Insektenstichen entstandenen Löchern übersät. Störend bei der Fellverarbeitung ist auch der ausgedehnte Rossspiegel oberhalb der Hinterbeine, er ist noch größer als beim Pferd.

Die Felle werden offen angeliefert. 1988 war über die Anzahl der anfallenden Felle nichts bekannt, die Zahl wurde auf „kaum über einige hundert hinausgehend und damit pelzwirtschaftlich ohne Bedeutung“ eingeschätzt.[13]

Paarhufer

Wildschwein

Tasche aus Wildschweinfell

Die vom Jäger Schwarte genannte, eher dünn behaarte Haut des Wildschweins wird zumindest in der Neuzeit nicht zu Bekleidung verarbeitet. Im Winter ist das Fell dunkelgrau bis braun-schwarz mit langen borstigen Deckhaaren und kurzen feinen Wollhaaren. Frisch geborene Wildschweine haben ein hellgelbbraunes Fell, das in der Regel vier bis fünf gelbliche, von den Schulterblättern bis zu den Hinterbeinen reichende Längsstreifen aufweist. Auf der Schulterpartie sowie auf den Hinterbeinen sind die Tiere gefleckt.

Das dicke, feste Leder hat vermutlich auch in früherer Zeit eine weitergehende Bearbeitung verhindert. Als Jagdtrophäe werden die Schwarten vereinzelt als Vorleger oder Wandschmuck verwendet.

Schwielensohler

Guanako oder Guanaquito

 Commons: Guanakofelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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 Commons: Decken und Bekleidung aus Guanakofellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Das zu den höckerlosen Kamelen zählende Guanako lebt ausschließlich in den Anden Südamerikas bis zu einer Höhe von 4000 m (zu 95 % in Argentinien). Es werden fast nur die Felle der Jungtiere gehandelt, im Heimatland und gelegentlich noch im internationalen Rauchwarenhandel unter dem Namen Guanaquitos. Neben dem Fell wird auch das Fleisch genutzt, sowie von Tieren, die sich Lama- oder Alpakaherden zugesellen, die Wolle.

Von den beiden anderen Lamaarten Alpaka und Vikunja schreibt Emil Brass 1911, dass das Vicunjafell zu sehr hochwertigen Decken verarbeitet wird, aber nur verhältnismäßig selten in den Rauchwarenhandel kommt. Vom Alpaka werde nur die Wolle verwertet.

Das Guanako steht im Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens, das Fell darf nur mit der Exportgenehmigung des Ursprungslands gehandelt werden.

Alpaka

Das Alpaka (Vicugna pacos), auch Pako, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wurde. In Europa wird Alpakawolle bisher eher wenig genutzt. Aufgrund des Haus- und Begleittiercharakters der ruhigen und friedlichen Alpakas werden diese in Deutschland in der tiergestützten Therapie eingesetzt. Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser (Crimp) und einige Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung (Crimp) in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.

Vikunja

Das Vikunja (Vicugna vicugna) ist die einzige Art der Gattung Vicugna und gehört zur Familie der Kamele. Es ähnelt dem Guanako, ist aber kleiner und schlanker. Das Fell ist wesentlich feiner als das verwandter Arten und so dicht, dass es wie eine Isolierschicht gegen die Kälte wirkt.

Nagetiere

Biber

Ehemals galt der Biber wegen seines Fells im Handel als der „König der Pelztiere“. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde das Biberfell in Nordamerika sogar als Zahlungsmittel benutzt, alle Güter orientierten sich im Handel mit den Indianern am Wert eines Biberfells. Der Biber war dort das Hauptobjekt des Pelzhandels. Den hohen Wert machte viele Jahre lang nur das weiche Unterhaar des Bibers aus, aus dem die hohen breitrandigen, so genannten Kastorhüte gefertigt wurden, und weniger das Fell insgesamt. Abgesehen von der verschiedentlichen Nutzung durch die eingeborene Bevölkerung werden die Felle etwa seit 1830 für Bekleidungszwecke verwendet, wo sie Eingang in die europäische Pelzwirtschaft fanden. Aus den Drüsensäcken des Tiers wird das Bibergeil gewonnen, noch um 1850 ein häufiges und teuer bezahltes Arzneimittel, heute vor allem ein Bestandteil einiger Parfüms.

Siebenschläfer

Kragen (und Innenfutter?) aus Fellen des Siebenschläfers (etwa 1520)

Das Fell des Siebenschläfers aus der Familie der Bilche wird nicht mehr genutzt.[13]

1762 hieß es: „Bilchmäuse bekömmt man von Hamburg und von den Seeküsten her. Man füttert die Kleider [...] damit. Sie haben die Grösse und die Farbe mit den gemeinen Hausratten gemein. Weil die Bälge aber ihren häslichen Geruch nicht verlieren, so sind sie merenteils aus der Nachfrage gekommen.“[60]

Um 1840 kamen die Felle fast ausschließlich aus Krain im heutigen Slowenien in den Handel.[15] Bereits um 1900 hieß es, dass „die Felle meist in den Produktionsländern verbraucht werden“ und nur „selten und dann in kleinen Quantitäten in den Handel“ kommen.[61]

Petschanik (Gelb- oder Fahlziesel)

Der Gelb- oder Fahlziesel, auch Falbziesel, gelbes Ziesel, gelbe Zieselmaus oder Sandziesel genannt, ist der wichtigste Pelzlieferant dieser Nagetiergruppe. Diese, aus Zentralasien stammenden Felle, sind mit 25 bis 38 cm die größten ihrer Gattung. Das kurze Haar ist mittellang und fein; manchmal seidigweich. Das Oberhaar ist meist schwächer, dagegen die Unterwolle stärker ausgeprägt. In England und Deutschland werden die Felle im Handel als Petschaniki bezeichnet, gelegentlich auch als Peschaniki oder Pechaniki.

Suslik (Ziesel)

Die Felle der restlichen aus Asien stammenden Zieselarten sind als Susliki im Handel. Neben weiteren Arten sind dies:

Perlziesel, Langschwanzziesel-Felle haben die größte pelzwirtschaftliche Bedeutung nach den Gelbzieseln, Rotgelber Ziesel, Zwergziesel, Tienschan-Ziesel, Parry-Ziesel, Franklinziesel, Dreizehnstreifenziesel oder Leopardenziesel, Goldmantelziesel. Über einen Fellanfall des nach der Bundesartenschutz-Verordnung geschützten europäischen Ziesels ist nichts bekannt.

Burunduk (Streifenhörnchen)

 Commons: Burundukifelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Von links: Östlicher Chipmunk, Indisches Palmenhörnchen, Burunduk
Burundukimuff und Kleid mit Burundukfell (nach einem Original aus der Zeit um 1900)

Das asiatische Streifenhörnchen, der Burunduk, Plural Burunduki, gehört zu den kleinsten verarbeiteten Pelztieren. Das Fell ist etwa 8 bis 16 cm lang, hinzu kommt der Schweif mit 6 bis 14 cm. Die Fellmitte ist grau mit vier schmalen, schwarzbraunen und drei dazwischenlaufenden hellen gelblichweißen Streifen, wobei der mittelste auf der Mittellinie des Rückens liegt. Die Wamme ist weißgrau bis gelblichweiß. Das kurze, dichte Haar ist sehr fein.

Haltbarkeitskoeffizient: 20 % bis 30 % [9][Anmerkung 1]

Wie Brass in seiner ersten Auflage schreibt, wurden die Felle bis zum Ersten Weltkrieg nicht beachtet, „obgleich sie sehr schöne Futter abgeben würden“. 1925 berichtet er jedoch bereits, „inzwischen hat man dies aber auch in den Kreisen der Pelzindustrie erkannt und Burunduki bilden jetzt einen nicht unbedeutenden Handelsartikel“.[28] Um 1970 wurden aus der Mongolei jährlich, bei steigender Tendenz, 10.000 Felle angeboten, 1987 waren es auf russischen Auktionen 23.000 Stück.[62][13] Zusammen mit einer allgemeinen Verringerung der angebotenen bzw. nachgefragten Fellarten sind sie jedoch wieder fast ganz vom Markt verschwunden.

Verwendung zu Innenfuttern.

Das noch farbenfreudigere Fell des amerikanischen Streifenhörnchens, der Chipmunk oder Hackee, wurde von Indianerinnen als Kleiderschmuck benutzt, im Fellhandel spielte es kaum eine Rolle.

Chinchilla

Das Chinchillafell mit dem vermeintlich feinsten Haar aller Pelztiere gilt seit seiner ersten überregionalen Nutzung neben dem Zobel als einer der wertvollsten Pelze im Rauchwarenhandel. Diese Feinheit des Haares macht das Fell auch vergleichsweise empfindlich und deshalb neben der Verwendung als Besatzmaterial vor allem für Luxuspelze geeignet.

Diese außergewöhnlich große Wertschätzung des Felles des nur in einem relativ kleinen Gebiet, den Anden, vorkommenden Mitglieds aus der zoologischen Familie der Meerschweinchenverwandten führte sehr schnell fast zu seinem Aussterben, so dass nach seiner absoluten Inschutzstellung seit langem nur noch die Felle gezüchteter Tiere gehandelt werden.

Es werden die Felle der Langschwanz-Chinchillas und der Kurzschwanz-Chinchillas verarbeitet, beide gehören zur Gattung der Eigentlichen Chinchillas.

Die Rauchwarenbranche meint mit Chinchilla immer die Eigentlichen Chinchillas. Die Felle der zwei weiteren Chinchillagattungen Viscacha und Bergviscacha werden in einem eigenen Hauptartikel → Viscachafell behandelt.

Feh (asiatisches Eichhörnchen)

Feh bezeichnet das graue Winterfell mit weißer Bauchseite der östlichen (sibirischen) Unterart des Eichhörnchens. Das Grauhörnchen unterscheidet sich vom rötlichen Eichhörnchen unter anderem auch dadurch, dass die Ohren nicht die für das Eichhörnchen typischen Pinselhaare an den Ohren aufweisen.

Für einen einfachen Fehmantel werden, je nach Modell und Mode, ca. 80 Fehfelle benötigt, meist werden jedoch das Rückenfell und das Bauchfell getrennt verarbeitet. Kleidung aus Feh diente in früherer Zeit als Statussymbol, im Mittelalter war es zeitweilig nur dem Adel und hohen Würdenträgern gestattet, Feh zu tragen.

Hamster

Hamsterfelle des Europäischen Feldhamsters werden hauptsächlich zum Ausfüttern von textilen Mänteln oder Jacken benutzt. Der Feldhamster zählt zu den buntesten europäischen Pelztieren. Wildlebende Populationen sind mit Ausnahme des ungarischen Hamsters durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union seit dem 31. März 1980 streng geschützt, diese Felle dürfen nicht gehandelt werden. Zur Einfuhr aus Drittstaaten bedarf es einer Befreiung vom Besitz- und Vermarktungsverbot.

Murmel(tier)

Als Murmelfell wird das Fell der Murmeltiere bezeichnet. Außer dem Fell wurde vor allem in der Vergangenheit auch das Fett und das Fleisch genutzt.Murmeltiere sind über Europa, Nordamerika und Asien verbreitet, sie unterscheiden sich in typischen Merkmalen je nach Lebensraum.

Das Himalaya-Murmeltier sowie das Langschwanzmurmeltier sind nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen Anhang III und EG Verordnung 1332/05 Anhang C geschützt, Erstlistung seit dem 13. Oktober 1977.

Nutria oder Sumpfbiber

Das Fell des Sumpfbibers, auch Biberratte bzw. Nutria wird in der Rauchwarenbranche immer als Nutria gehandelt. Die Urheimat des Sumpfbibers ist Südamerika, über Freikommen aus Zuchten und durch bewusste Auswilderung zur Pelzgewinnung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist er heute auch in Deutschland und weiten Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas heimisch. Im Spanischen bezeichnet „nutria“ das Fell des Fischotters.

In der Regel werden Nutriafelle gerupft oder/und geschoren verarbeitet (ohne das borstige Grannenhaar).

Trugratten

Die Trugratten sind eine in Südamerika lebende Nagetierfamilie aus der Unterordnung der Stachelschweinverwandten. Zeitweilig etwas größere Bedeutung in der Pelzbranche hatte das Viscacha.

Viscacha

Viscacha und Bergviscacha, im Handel wurden beide Arten zuletzt als Viscacha angeboten. In welchem Umfang sie heute noch gehandelt werden ist unklar.

Meerschweinchen

Meerschweinchen

Eine Untersuchung des Handels mit Pelzrohfellen in der DDR erwähnt 1967 das Meerschweinchen als Pelzlieferanten.[63]

Pampashase oder Mara

Das dichte und glänzende, braungraue Fell des patagonischen Pampashasen aus der Familie der Meerschweinchen wurde „zu Satteldecken und Teppichen verwendet“, kam aber um 1900 schon „noch wenig in den Handel“.[61]

Hasenartige

Europäischer Feldhase, Schneeschuh-Hase (Polarhase), Schneehase

Felle aus der Familie der Pfeifhasen werden nicht für Pelzzwecke genutzt. Das farblich recht ansprechende Fell des südamerikanischen Pampashasen (Mara) hat eine sehr geringe Haltbarkeit, es wird fast nur von den Einwohnern zu Decken verarbeitet.

Im Rauchwarenhandel waren Hasenfelle bzw. Hasenbälge schon immer weniger gefragt als die ähnlichen Felle der verwandten Gattung der Kaninchen, speziell der Hauskaninchen. Sicherlich spielt dabei die geringe Haltbarkeit eine wesentliche Rolle, das Hasenfell neigt vergleichbar stark zum Haaren wie das des Wildkaninchens.

Neben der Verwertung des Fells war die Nutzung der Haare (Scherware) bedeutender. Aus Hasen- oder Kaninhaaren wurden u. a. feine Hutfilze und Garne hergestellt. Zusammen mit Baumwolle oder Seide versponnen ergaben sie Fäden hauptsächlich für Samtgewebe und für die Strumpfwirker. Aus den dabei abfallenden Häuten wurde Leim gekocht.

Kanin (Hauskaninchen, Wildkaninchen)

Kaninchen gehören nicht zu einer systematischen zoologischen Gruppe (Taxon), denn es werden neben dem Wild- und Hauskaninchen noch einige andere nicht nahe verwandte Arten innerhalb der Familie der Hasen als Kaninchen bezeichnet.

Der in der Pelzbranche noch gebräuchliche, mittelniederdeutsche Name Kanin ist die ursprüngliche Bezeichnung für das Kaninchen. Er stammt vom altfranzösischen conin aus dem lateinischen Wort cuniculus und ist letztlich vermutlich iberischen Ursprungs.[64]

Kaninfelle gehören als preiswerter Pelz zusammen mit den Schaffellen zu den meist verarbeiteten Rohstoffen der Kürschnerei.

Beuteltiere

Das Fell des Ringelschwanzbeutlers ist als Ringtail oder Ringtail-Opossum, das des Tüpfelmarders als Native Cat im Fellhandel. Beide siehe nachfolgend unter „Opossum“, australisch, tasmanisch und neuseeländisch. Die Felle der kleinen Känguruarten und die der eigentlichen Wallabies kommen ausschließlich als Wallabies in den Handel.[13]

Wallaby (Känguru)

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 Commons: Bekleidung aus Wallabyfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Moondyne Joe (1830–1900) im Wallabycape

Als Wallaby werden mehrere Arten aus der Familie der Kängurus bezeichnet. Der Begriff Wallaby ist allerdings nicht eindeutig. Im engeren Sinn zählen nur acht kleinere Arten der Gattung Macropus dazu, die in der Untergattung Notamacropus zusammengefasst werden. In einem weiteren Sinn (wie auch im Englischen) werden alle kleineren Gattungen der Kängurus (wie Hasenkängurus, Nagelkängurus, Buschkängurus, Filander und Felskängurus) dazugerechnet.

Kängurus sind in zahlreichen Arten über Australien, Tasmanien, Neuguinea, Aru- und Kai-Inseln und Teile des Bismarck-Archipels verbreitet. In Neuseeland wurden sie ca. 1947 eingebürgert.

Die Felle der Großkängurus wurden ausschließlich der Lederverarbeitung zugeführt, für die sie aber heute auch keine Rolle mehr spielen, teilweise unterliegen sie Exportverboten. Für die Pelzverarbeitung kommen unter anderem folgende Arten, die alle als Wallaby gehandelt werden, in Frage:

    • Peitschenschwanz-Wallaby, (Whiptail wallaby): Unter dieser Bezeichnung wurde das Hübschgesichtwallaby aus dem Osten Australiens eingeführt. Auffälligstes Kennzeichen sind die weißen Wangenstreifen, die sich von der Schnauze bis unter die Augen erstrecken.
    • Busch-Wallaby: das Rotnackenwallaby. Kopf-Rumpflänge 70 bis 90 cm, Schwanz 65 bis 90 cm.
    • Sumpfwallaby, Swamp Wallaby: Kopf-Rumpf-Länge 70 bis 90 cm, Schwanz 65 bis 90 cm.
  • Rockwallabies: Hierzu zählen das
    • Quokka oder Kurzschwanz-Känguru, das
    • das Rotbauch-Känguru, auch Rotbauchfilander genannt, das
    • Derbywallaby oder Tammar und der
    • Rothalsfilander; die Körpergrößen dieser Tiere liegen zwischen 55 und 70 cm, der Schwanz misst 25 bis 40 cm.
  • Grey-Wallabyies, Felle mitunter ebenfalls als Rockwallabies gehandelt: die Felskängurus. Hierzu gehören das
    • das Bürstenschwanz-Felskänguru und das
    • Gelbfuß-Felskänguru, Felllänge dieser Tiere 26 bis 39 cm, Schwanz 28 bis 31 cm.
  • Blaues Känguru, hier wurden nur die Felle weiblicher Tiere für Pelzzwecke genutzt. Sie sind meist hell, bläulichgrau; das Haar ist sehr weich und dicht mit bläulicher, reicher Unterwolle, auch langhaariger als andere Arten,die Unterseite ist weiß. Das Leder ist dünn und weich.[65]
  • Bergkänguru, die Felle männlicher Tiere sind dunkelbraun, nach Brass sind die der Weibchen hellbraun. Das zottelige Haar ist kurz und grob und daher wenig für Pelzzwecke geeignet.
  • Die als Silvery Lightside bezeichneten Felle stammen vom Bürstenkänguru, Felllänge 70 bis 90 ,cm, Schwanzlänge 28 bis 31 cm; und die
  • Silvery Darkside vom Rotnackenwallaby, Felllänge 70 bis 90 cm, Schwanzlänge 65 bis 75 cm.

Die Felle aller Wallabies sind meist rötlich braun, auch bläulich mit hellen Spitzen. Das Haar ist lang, etwa wie bei Waschbären, doch etwas flattrig, die Unterseite ist grauweiß. Gutfarbige Felle wurden meist naturell verarbeitet, schlechtfarbige auf andere Fellfarben, beispielsweise Nerz, eingefärbt.

Haltbarkeitskoeffizient: [9][Anmerkung 1]
Wallaby 30 % bis 40 %
Riesenkänguru 20 % bis 30 %

Im Jahr 1890 kamen jährlich etwa 400 Tausend Kängurufelle zum Rauchwarenumschlagplatz London; vor 1911 ging dann der größte Teil nach Nordamerika oder wurde in Australien selbst verarbeitet, die Gesamtzahl der jährlich gehandelten Kängurufelle betrug 20 Tausend; die der nach Europa exportierten Wallaby etwa 300 Tausend.[65] Für 1988 heißt es, „der Anfall an Wallabyfellen soll in den vergangenen Jahren bis zu 1 Million Stück betragen haben, doch liegen genauere Zahlen nicht vor“ [13]. Seitdem scheint das Fell zumindest vom europäischen Markt fast ganz verschwunden zu sein. Einige Känguruarten sind in das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen (Anhang I bzw. II) aufgenommen worden.

Die Verarbeitung erfolgt meist zu Jacken oder Mänteln, flachere Felle zu Innenfuttern.

Opossum, amerikanisch

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Muff aus Amerikanisch Opossum
(1. Drittel 20. Jh.)

Für den Pelzhandel kommen zwei Arten des Amerikanischen Opossums in Frage (das Fell des Possums: Australisch, Tasmanisch und Neuseeländisch Opossumfell, siehe anschließend):

  • das nordamerikanische Opossum (USA, vom Süden Kanadas bis zu den Staaten des Ostens und der Mitte; ausgesetzt in Kalifornien, Oregon und Washington; dann verbreitet bis zur Pazifikküste Kaliforniens bis zum Gebirgsrand und der kanadischen Grenze im Norden)
  • das südamerikanische Opossum (Mexiko bis Rio Negro); ferner Mittelamerika bis Nord-Costa-Rica.

Merkmale

  Nordopossum Südopossum
Gemeinsamkeiten Beide Arten sind gelblich-weiß in heller bis dunkler Schattierung gefärbt, gelegentlich marderfarbig mit weißem Grund (südamerikanische Arten sind teils dunkler bis fast schwarz). Die Fellseiten sind gelbbraun bis gelblichweiß, die Kehle gelblichweiß. Die Füße sind schwarz.
Unterschiede Kopf fast einfarbig hell, weißlich bis gelblich gefärbt. Das helle, weiß bis gelbe Schwanzende umfasst immer mehr als die Hälfte der gesamten Schwanzlänge. Schwärzlicher bis bräunlicher Streifen von der Nase bis über das Auge bis zum Ohr; Stirn und Scheitel zwischen den Ohren sind dunkel. Das weiße Schwanzende umfasst weniger als die Hälfte der gesamten Schwanzlänge.

Das sehr lange Haar ist seidig bis fein, grob bis hart. Im Gegensatz zu dem dichten, weichen und wolligen Haar des australischen Opossums ist es wenig dicht (schütter); die Unterwolle schimmert oft weißlich vor. Das Oberhaar ist 4 bis 5 cm lang, die Unterwolle 2 bis 3 cm.

Haltbarkeitskoeffizient: 30 % bis 40 % [9][Anmerkung 1]

Provenienzen

Nordamerika
Nördliche Gegenden sind besonders seidig und fein, südliche gröber (drahtig)
  • Northern (North-Missouri, Ohio, Illinois, Indiana) Sehr groß, seidig; silbrig und hell, Unterwolle weiß
  • Centrals (Missouri, Arkansas) Groß, seidig, mittelfarbig; Unterwolle weiß. Die Arkansas sind als leichte Centrals im Handel
  • Western (Kansas, Nebraska, Kalifornien) Groß, gröber; gelbliche Grannen, flacheres Haar und dünnere Unterwolle. Größerer Anfall von Marder-Opossums
  • Eastern (Pennsylvania, New York State) Groß, besonders seidig; silbrig und hell, Unterwolle weiß, beste Ware
  • Southern (Texas, Louisiana) Klein, grob; Unterwolle licht; dunkelfarbig
  • Southwestern (Arkansas, Oklahoma) Groß, grob und „hohl“ (lichte Unterwolle); mittel- bis dunkelfarbig; kurzes, weiches Haar
Mittelamerika
Verkümmerter Haarwuchs; für Pelzzwecke weniger geeignet
Südamerika
Die meisten kommen aus Südbrasilien, Uruguay, dem nördlichen und mittleren Argentinien

Sorten und Bedeutung

Man unterscheidet zwei Sorten:

  • a) Südbrasilien, Uruguay, Entre Ríos, Córdoba: Groß, recht gute Qualität
  • b) Paraná Delta, Montevideo: Klein bis mittelgroß

Beide Sorten sind sowohl im Oberhaar wie auch in der Unterwolle dunkler als nordamerikanische Opossum. Der qualitative Unterschied zwischen den beiden südamerikanischen Arten ist erheblich.

Außerdem werden unterschieden Unpelo, einfarbig braune Felle ohne schwarz-weiße Grannenhaare; Doblepelo mit schwarz-weißen Grannen.

Der Anfall nordamerikanischer Felle lag 1988 bei jährlich über einer Million; für Südamerika lagen keine Zahlen vor, der Anfall wurde „mit einiger Wahrscheinlichkeit niedriger“ geschätzt.[13]

Gute Felle eignen sich besonders zum Färben. Zwischen der weißen, nur mäßig dichten Unterwolle und den mehr oder weniger überstehenden silbrigen Grannen liegt eine dunkelbraune Haarschicht, die so genannte Zwischendecke, die dem Fell das charakteristische Aussehen gibt. Zu den Fellseiten hin wird die Felldecke schütter und rötlich braun. Neben der guten Rauche werden besonders die Felle geschätzt, bei denen die Grannen nur wenig über die dunkle Zone herausgehen, was eine schleierartige Wirkung ergibt.

Amerikanisches Opossum war vor dem Zweiten Weltkrieg stark in Mode, oft gefärbt. Ursprünglich nur naturfarben, braun oder schwarz gefärbt erwies es sich in der Strichbleichtechnik als ideale Grundlage für Imitationen von Steinmarder, Baummarder, Zobel und Rotfuchs. Durch entsprechende Vorbehandlung, Abdeckung der Haarspitzen mit einer Wachs-Paraffin-Kombination, und Grotzierung (Verstärkung der Farbe der Fellmitte) erhielt man dem Silberfuchs täuschend ähnliche Felle. Die nur gebleichten Felle nannte man Sonnenbrand.[66]

Als Gehpelzbesatz, Automobilistenmantel und Collegemantel machte es in der Herrenkleidung davor schon dem Waschbären Konkurrenz, siehe dort. Verwendung für Konfektion jeder Art, Besätze, Kragen und sonstige Kleinteile.

„Opossum“ (zoologisch Possum, Fuchskusu), Australisch, Tasmanisch und Neuseeländisch

 Commons: Australische, tasmanische und neuseeländische Opossumfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Plaid aus naturgrauem neuseeländischem Opossum

Das für die Pelzwirtschaft wichtigste und wertvollste Beuteltier Australiens und Neuseelands ist der Fuchskusu, dessen Fell als „Australisch Opossum“ im Handel war, dem Hauptaufkommen entsprechend jetzt richtiger als „Neuseeländisches Possum“. Für das Tier ist inzwischen die englische Bezeichnung Possum anstelle Opossum gebräuchlich, so dass es sprachlich nicht mehr mit dem Opossum Amerikas verwechselt werden kann.

Bis in die 90er Jahre wurden die naturgrauen Possums als australische Opossum, die naturbraunen als tasmanische Opossum gehandelt. Die letzten Jahre kamen aber praktisch keine australischen Opossums mehr auf den Markt, fast das gesamte Aufkommen stammte von ursprünglich aus Tasmanien eingeführten Tieren aus Neuseeland.

Dort wird das Tier inzwischen wegen seines massenhaften Auftretens und der angerichteten Schäden, zum Beispiel in der Landwirtschaft und in Gärten, als Schädling angesehen. Auf Grund der deshalb betriebenen Bejagung fallen in großer Menge Possumfelle an. Bis etwa 2005/2006 wurden deshalb ständig nach Absatzmöglichkeiten für die Felle gesucht, danach brachen die Lieferungen schlagartig ab, seit Ende 2007 wird der Artikel in geringer Menge wieder angeboten. Eine plausible Erklärung des Rauchwarengroßhandels ist, mittlerweile wird das Haar zu besonderen Garnen versponnen, der Preis hierfür sei so hoch, dass sich das Abziehen und Zurichten nicht mehr lohne; die Felle würden jetzt im Balg geschoren und nur das Haar genutzt.

  • Das Fell des gewöhnlichen Fuchskusu ist etwa 32  bis 58 cm lang, der behaarte Schwanz 24 bis 35 cm. Das Haar ist außerordentlich weich, das Oberhaar sehr fein, leicht gekräuselt, sehr dicht und nur wenig länger als die Unterwolle. Die Färbung ist blaubraun bis braun mit blassrötlichem Schimmer. Die Wamme ist hell ockergelb, die Schwanzspitze ist schwarz.
Haltbarkeitskoeffizient: 50 % bis 60 %, für die Provenienz Adelaide 30 % bis 40 % [9][Anmerkung 1]
  • Das Tasmanische Possum oder Dunkle Fuchskusu hat einen teilweise schwärzlichen Grotzen und der
  • Hundskusu oder Bobak einen grauschwarzen Grotzen und gleichfarbige Fellseiten.

Jury Fränkel’s Rauchwarenhandbuch von 1988 nennt das australische Possum als streng geschützt, bemerkt aber einschränkend, „dass kaum noch Felle aus Australien angeboten werden. Das gilt auch für die tasmanischen Opossums“.[13] Australische Possums dürfen mit einer Ausnahmegenehmigung des Parks und Wildlife Service gefangen werden, die IUCN listet 2000 einige Arten als nicht gefährdet (least concern), andere als potentiell gefährdet (near threatened).

Australien
Nach den Provenienzen wurden folgende Qualitäten Australisches Possum unterschieden. Queensland (Nördliche (schwächste Sorte), Zentrale, Südliche (Hundskusu)), New South Wales (als Sydneys im Handel), Victoria (Victorias (beste Qualität), Untersorten Reguläre, Rivers, Mountains), South Australia (Adelaide), Western Australia und Kongaroo-Island.

Tasmanien
Die Felle Tasmanischer Possums sind sehr groß und dicht und bis über 70 cm lang. Sie sind meist dunkelrötlich braun, doch auch grau und besonders dunkel. Die grauen Sorten waren als graue Tasmanische, die dunklen (oft schwarzbraun) mitunter als braune Tasmanische im Handel.

Possumfelle kamen erstmals nach 1860 zur Anlieferung. Zwischen 1860 und 1870 wurden nur einige zehntausend Felle angeboten. Das stieg bis 1906 auf 4 Millionen und ging bis 1950 auf 1,5 Millionen zurück. 1988 waren praktisch keine tasmanischen Felle mehr auf dem Markt.

Neuseeland
Um 1860 wurden tasmanische Possums in Neuseeland ausgesetzt, erst 1947 wurden sie zum Fang freigegeben. 1987 schätzte man den Bestand auf 20 Millionen Tiere mit einer Vermehrungsrate von jährlich 5 Millionen. Durch intensive Bejagung versucht man der mittlerweile als Plage angesehenen Tiere Herr zu werden.

Die Felle sind etwas kleiner und weicher im Fell als die tasmanischen, jedoch nicht so gedrungen. Unterschieden wird zwischen dem Anfall im Norden, wo die meisten Felle herkommen. Diese Felle sind grau (dunkel), mitunter fast schwarz. Felle der südlichen Inseln (Southerleys) sind schwerer als die der nördlichen Inseln. Nördliche sind seidiger, südliche etwas gröber (gedrungen).

1988 schreiben Kroll/Franke: „Zur Verbesserung der Qualität hat man das so genannte „cage finishing“ eingeführt, bei dem die gefangenen Wildtiere bis zur optimalen Pelzreife in Käfigen gehalten werden. Auch die etwa 1980 begonnene Farmzucht hat sich nach Anfangsschwierigkeiten etabliert (z. Zt. etwa 20.000 Felle)“. Beides dürfte wegen der bei Possums eingangs erwähnten Gründe und des zwischenzeitlich sehr geringen Preises für die Felle überholt sein.

Gut geeignet für Pelzzwecke sind nur die Felle aus den beiden Wintermonaten Juni und Juli. Felle die in den übrigen Monaten anfallen weisen in der Regel Nachwuchsstellen im Haar auf, die auch als dunkle Stellen auf der Lederseite sichtbar sind.

Die Verwendung erfolgt vor allem zu Decken, Innenfuttern, Konfektion jeder Art und zu Besätzen.

Kuskus

Die Kuskus (Phalanger), auf einigen der großen Sunda-Inseln lebend, haben eine Körperlänge von 27 bis 65 cm, hinzu kommt der Schwanz mit 24 bis 60 cm. Das sehr dichte, wollige Fell ist auffallend bunt. Die zahllosen Farbabweichungen sind weiß, gelb, rotbraun, teils schwarz in den verschiedensten Mustern gefleckt. Das Fleisch wird von den Papua gegessen, das Fell von ihnen zu Mützen und Umhängen verarbeitet; es ist, im Gegensatz zum #„Opossum“ (zoologisch Possum, Fuchskusu), Australisch, Tasmanisch und Neuseeländisch, der mit ihm häufig verwechselt wird, jedoch nicht im Handel.[13]

Ringtail, Ringtail-Opossum, zoologisch: Ringelschwanzbeutler

Der den Opossums nahestehende Ringelschwanzbeutler darf nicht mit dem Ringtail-Katzenfrett, im Fellhandel Bassarisk, verwechselt werden.

Der Greifschwanz ist nicht behaart, die verschiedenen, in Australien lebenden Arten sind geschützt. Das Fell ist 19 bis 45 cm lang. Die Behaarung ist kurz, fein und dicht. Die Färbung ist hellgrau, dunkelgrau oder schwarzbraun, oft haben sie einen dunklen Aalstrich, selten drei dunkle Längsstreifen. Die Wamme ist weißgraugelblich. Die besten Qualitäten sind intensiv blau. Hellblaue Felle wurden als „Sydneys“ gehandelt. Die Fellanlieferungen waren unbedeutend, meist wurden sie in die Opossumpartien einsortiert.[13]

Native Cat, zoologisch: Beutelmarder

Das weiche und dichte, ehemals als Native Cat gehandelte Fell des in Tasmanien und ehemals in Südaustralien lebenden Tüpfelbeutelmarders ist 40 bis 65 cm lang, der buschig behaarte Schwanz 20 bis 30 cm. Bei einer der beiden vorkommenden Farbvarianten ist der Fellrücken gelbbraun bis hellolivgrau, bei der zweiten dunkelschwarzbraun. Auf dem Rücken und daran angrenzend befinden sich ähnlich dem Lyraskunk bei beiden Varianten zahlreiche kleinere und größere rundliche weiße Flecken, jedoch Tupfen anstatt Streifen. Die äußeren Fellseiten, die Beine und die Schwanzspitze sind weißgrau. Die Grannen sind braun mit schwärzlichen Spitzen. Die dicht stehenden Haare sind etwa 18 mm lang.[3]

Haltbarkeitskoeffizient: 30 % bis 40 % [3][Anmerkung 1]

Aus den Fellen wurden hauptsächlich Innenfutter gearbeitet, die unter der Bezeichnung „Chickerickfutter “ verkauft wurden. Heute ist der Tüpfelbeutelmarder geschützt.

Vom ebenfalls als Native Cat bezeichneten Fell des Langschwanzigen Beutelmarders meint das Pelz-Lexikon von 1949, kämen damals jährlich 20.000 Stück in den Handel, ihr Wert war gering.[67]

Koala

Das dichtwollige Fell des Koalas ist weich und dauerhaft, der Haltbarkeitskoeffizient beträgt 30 % bis 40 %.[3][Anmerkung 1] Die Oberseite ist hell bis dunkelgrau, auf der Kruppe befindet sich manchmal ein heller Fleck, die Fellseiten sind weißlich. Die zahlreichen Leit- und Grannenhaare sind hellspitzig.

Früher war der Koala so häufig, dass er in großer Zahl für Pelzzwecke gejagt wurde. 1924 exportierte Ostaustralien über 2 Millionen Felle.

Der Koala ist heute völlig geschützt.

Wombat

Auch die Felle der Wombats spielten einmal eine bedeutende Rolle im Rauchwarenhandel. Während das Fell des Nacktnasenwombats von geringer Qualität ist und für Pelzzwecke daher schlecht geeignet, ist das filzig wirkende Fell des Haarnasenwombats für Besätze und Jackenfutter verwendet worden.[3] Der Haltbarkeitskoeffizient beträgt 30 % bis 40 %.[3][Anmerkung 1]

Das Haar ist lang und weich, die Unterwolle dicht. Die Farben variieren je nach Unterart zwischen grau und braun, wobei die Unterseiten der Gliedmaßen, Kehle und Brust fast weiß sein können. Der Schwanz ist unbehaart.

1906 wurden noch mehr als 250.000 Felle jährlich exportiert.[28] Heute zählt das Haarnasenwombat zu den bedrohten Tierarten.

Großer Kaninchennasenbeutler, Ohrenbeutler, Kaninchenbandicut

Die Felllänge beträgt 20 bis 44 cm, der Schwanz ist 12 bis 22 cm lang. Das Haar ist lang, seidig und weich, die Unterwolle schwach. Die Färbung ist hellsilbergrau, blaugrau-bräunlich, die Unterseite ist weiß. Die vordere Hälfte des Schwanzes ist schwarz und die hintere Hälfte, mit einer weißen Quaste am Ende, ist weiß gefärbt.

Laut Brass wurden um 1900 jährlich 30 Tausend bis 40 Tausend Felle nach Europa geliefert.[13]

Sonstige Pelztiere

Nachfolgend noch einige Pelztiere mit geringer Bedeutung für den Rauchwarenhandel.

Affen und Halbaffen

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 Commons: Bekleidung aus Affenfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Sämtliche Affenarten sind inzwischen unter Schutz gestellt.

Guereza oder Scheitelaffe

Zoologischer Artikel: Mantelaffe

Abessinische Guereza

bzw. Nördliche Guereza haben mit das schönste Fell.

Weißschwanzguereza

wirken noch schöner, mit einer noch stärker ausgeprägten, etwa 20 cm langen weißen Mähne.

Flughörnchen, Fellbezeichnung „Fliegender Hund“

Die Felle der Gleithörnchen beziehungsweise Flughörnchen wurden als Fliegende Hunde oder Molenda gehandelt, was zu einiger Verwirrung im Rauchwarenhandel führte. Denn diese sind Fledermäuse und tragen keinen Pelz, sie dürfen nicht gehandelt werden.[13]

Die Behaarung aller Arten ist flattrig. Die Haare sind zwar recht lang, jedoch ist die Unterwolle schütter. Zumeist wurden nur die Felle der Bantori fellwirtschaftlich genutzt, doch fast nur als Besatz, da das Leder sehr dünn ist.

Die Neuweltlichen Gleithörnchen, der Assapan oder Nordamerikanisches Zwerggleithörnchen mit einer Körperlänge von 13 bis 15 cm und einer Schwanzlänge von 8 bis 11 cm und das Nördliche Gleithörnchen mit einer Körperlänge von etwa 15 cm und gleich langem Schwanz wurden pelzwirtschaftlich kaum genutzt.[13]

Rauchwarenhändler Emil Brass schreibt 1911 über das im östlichen Sibirien bis zum Ochotskyschen Meere und auch auf Sachalin lebende, graugelbe Flugeichhorn: „Ich erinnere mich nicht, Felle dieser Art gesehen zu haben, dagegen häufig die verwandten in China vorkommenden Arten“... „Die Chinesen verwenden es zu Verbrämungen. Es kommen jährlich in Hankow, Shanghai und Tientsin kaum 1000 Stück an den Markt, doch sollen in der letzten Zeit größere Mengen geliefert werden, die auch in den Welthandel gelangen“. Zu der Zeit waren Garnierungen mit Fellschwänzen große Mode, und so schreibt Brass weiter: „In der letzten Zeit sind grössere Mengen von Schweifen unter dem Namen „fliegende Hundeschweife“ in den Handel gekommen und zu gedrehten Schweifen verarbeitet worden. Auf regelmäßige Zufuhren ist aber nicht zu rechnen.“[28]

Für das Jahr 1926 wird das Kaninfell als Imitation für den Fliegenden Hund erwähnt. Das Fell des Fliegenden Hundes in durchschnittlicher Qualität kostete 22 Mark, die Kaninnachahmung 6 Mark.[68]

Javanisches Gleithörnchen

Das Javanische Gleithörnchen erreicht eine Größe von 40 bis 45 cm mit einem gleich langen Schwanz. Die schiefergrauen, silbern überzogenen Felle werden in größerem Maße in Java selbst wirtschaftlich genutzt, Doch sind sie wegen ihrer flattrigen Haare und des dünnen Leders sehr empfindlich, so daß sie meist nur als Verbrämungen verwendet werden.[13]

Taguan

Der größte Vertreter seiner Art ist der in den Waldgebieten Indiens, Burmas und Ceylons lebende Taguan. Er wird 60 cm groß, der Schwanz ist ebenfalls so lang. Die Oberseite ist grauschwarz, Kopf und Halsseiten sind kastanienbraun, die Unterseite schmutziggrau.[13]

Gewöhnliches Gleithörnchen oder Ljutaga

Das Vorkommen des Gewöhnlichen Gleithörnchens ist Nord- und Osteuropa, Sibirien und das nördliche Ostasien. Die Körperlänge beträgt 14 bis 20 cm, der Schwanz ist 9 bis 14 cm lang. Die Behaarung ist seidenweich, der Rücken silbergrau.

Klippschliefer oder Klippdachs

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Das Vorkommen der Klipschliefer beschränkt sich auf Afrika.

Kap-Klippschliefer, Johnston-Klippschliefer, Abessinischer Klippschliefer, Sudan- oder Sahara-Klippschliefer

Das Fell dieser vier Klippschlieferarten ist langhaarig, dicht und weich und variiert je nach Vorkommen zwischen dunkelnussbraun, hellbraun oder bräunlichgrau mit hellen Grannenspitzen. Die Felllänge beträgt etwa 40 bis 55 cm. Die Felle haben zwei Kennzeichen, sie haben kein Unterhaar und die einzelnen Haare sind in 15er Gruppen angeordnet. Ein zusätzliches Merkmal ist ein Fleck auf dem Rücken nahe am Lendenwirbel. Er besteht, je nach Herkommen, aus weißlichen, hellgelben oder schwarzen Haaren. Die etwa 30 mm lange kahle Stelle in der Mitte des Flecks stammt von einer Drüse, aus der die Tiere während der Paarungszeit eine stark riechende Flüssigkeit absondern.

Erst um 1900 kam das Klippschlieferfell mit etwa 10.000 Stück jährlich in den Handel, wo es zu Pelzfuttern verarbeitet wurde.[28]

1988 wurden die Anlieferungen als unbedeutend eingeschätzt, Zahlen waren nicht zu ermitteln.[13]

Felle der Baum- oder Waldschliefer, Felllänge etwa 45 bis 55 cm, werden noch weniger als das der Klippschliefer gehandelt.[13] Über die Fellnutzung der übrigen Schlieferarten ist offenbar nichts bekannt.

(So genannte) Pelzratten

(verschiedenen zoologischen Gruppen zugehörig)

Chinchillaratten

Mit dem Ausdruck Chinchillaratten bezeichnet die Pelzwirtschaft zusammenfassend die kleinen Felle mehrerer Arten der so genannten Pelzratten, die im Naturzustand chinchillaähnlich aussehen, ihr Wert ist aber ungleich geringer. Sie gehören fast alle zu den Gattungen der Kammratten und der Seidenmäuse. Am bekanntesten unter ihnen sind die patagonische Kammratte und die Kleine Seidenmaus.[69] Nicht für alle als Pelz genutzten „Ratten“felle ist über die zoologische Herkunft Näheres bekannt.[13]

Patagonische Kammratte, der Tukotuko

Das Herkommen der Patagonischen Kammratte ist Südbrasilien bis zur Magellanstraße. Das Tier ähnelt dem halbwüchsigen Hamster; die Felllänge beträgt 15 bis 20 cm; die Ohren sind im Fell versteckt. Die Unterwolle ist kurz, dünn, hellblaugrau bis aschgrau; die Grannen bräunlichgrau bis blaugrau mit verteilten einzelnen Leithaare mit schwarzen Spitzen. Die Seiten und die Wamme sind weißlichgrau bis weiß. Der Schweif ist mit kurzem, dichtem hellgrauen Haar bedeckt. Die Färbung ähnelt der Chinchilla, jedoch mit fettigem Glanz. Das Fell hat, im Gegensatz zur Chinchilla, nur geringen Wert.[69]

Die Felle werden zu Tafeln zusammengesetzt gehandelt und wurden meist nerzfarbig oder chinchillaähnlich blau gefärbt, oder aber geblendet (vom Haar her nachgefärbt), zu Damenmänteln, -jacken, Capes und Schals verarbeitet.[69]

Laternenratte oder Lampenratte, Yapok

Yapokfell
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Die unter den Namen Yapok, Laternen- oder Lampenratte im Handel befindlichen Felle werden trotz der hübschen Zeichnung nur wenig angeboten, sie stammen von einem südamerikanischen Schwimmbeutler.

Das Fell ist etwa 40 bis 45 cm lang. Das Haar ist sehr weich, die Behaarung dicht-wollig, kurz; hellbräunlich, weiß durchsetzt. Kennzeichnend sind die vier dunkelbraunen runden Rückenflecken, die am Hals und am Rumpf mehr oval sind und das Braun bis in die Pfoten fortsetzen, im Grotzen sind sie durch eine schmale braune Linie miteinander verbunden.[13]

Lemming

Im Pelzhandel spielten die Felle der Lemminge trotz des sprichwörtlichen, zeitweise massenhaften Vorkommens keine Rolle, das Pelzlexikon schreibt 1950, „jedenfalls derzeit nicht“.[70]

Wasserratte

Das Fell der eurasischen Wasserratten war einmal ein billiges Mantelmaterial, das schwarz und braun gefärbt verarbeitet wurde. 1960 hieß es, dass „der Artikel nicht mehr – jedenfalls nicht mehr regelmäßig – auf der Exportliste zu sehen“ ist. Gleichzeitig heißt es, in der Sowjetunion wird eine Landratte zu Pelzzwecken genützt, die Scheunenratte, „die aber mehr im Inland verbraucht wird und für den Export von geringer Bedeutung ist.“[71]

Die Gelbe Wasserratte wird 1988 erwähnt: In Argentinien wurde vor einigen Jahrzehnten ein kleines kurzhaariges Fell unter obigem Namen gehandelt. Südamerikanische Rauchwarenhändler berichteten dazu, die Felle stammen von einer in größerer Zahl vorkommenden Nagetierart, die in ihrer Heimat als Schädling eingestuft wird. Verarbeitet wurden die Felle zu Mänteln und Umhängen. 1920 soll schon einmal eine Sendung nach Leipzig gekommen sein, letztmals waren sie in Argentinien etwa 1928/1929 am Markt.[13]

Maus

Hausmaus- und Weißfußmaus-Felle im Naturkundemuseum

Das Fell der Hausmaus und der daraus hervorgegangenen Farbvarianten der Farbmäuse ist, trotz des zeitweise großen Anfalls in Tierversuchsanstalten, wohl nur selten genutzt worden. 1938 berichtet eine Zeitschrift der Pelztierzüchter von einer englischen Mäusezüchterin, die als Anregung von einem Londoner Kürschner ein Cape aus Mäusefellen arbeiten ließ, das in der Londoner Gesellschaft Beachtung fand und mit Gewinn verkauft wurde.[72]

Eierleger

Schnabeltier

Bereits seit 1905 steht das Schnabeltier unter völligem Naturschutz.

Das Fell wurde davor von australischen Kürschnern für Mützen und Decken verwendet, die Ausfuhr betrug um 1900 höchsten 100 Stück jährlich, zu einem sehr geringen Preis.[65] In Europa wurden über England um 1840 „einige Schnabeltierfelle“ nur von Naturalienhändlern gehandelt.[15]

Haltbarkeitskoeffizient: 50 % bis 60 % [3][Anmerkung 1]

Vögel

Pelerine aus Kormoranfellen (ca. 1900)
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 Commons: Bekleidung aus Vogelbälgen (Vogel„fellen“) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Bis etwa Anfang des 19. Jahrhunderts wurden noch Felle (Bälge) einiger Vogelarten in verhältnismäßig geringer Zahl verarbeitet, zumeist für Garnituren und Verbrämungen. Ihr Fell bildete „ein wenig dauerhaftes Pelzwerk“. Verwendet wurden vor allem Eiderenten, Grebes, Gänse, Möwen und Schwäne.[61] 1762 sagt zwar eine Beschreibung der verschiedenen Berufe noch: Die Materialien des Kirschners kommen aus dem so weitleuftigen Thierreiche her, mit der Einschränkung, dass er allein die haarigen vierfüssigen Thiere daraus gebraucht, nennt jedoch, sich selbst widersprechend, einige Seiten später als vornehmste Felle die Schwanenfelle, aus denen man Frauensmuffen macht. Auch weitere Vogelarten werden dort noch erwähnt.[73]

Im Gegensatz zu fast allen behaarten Fellarten wurden die befederten Bälge im Rücken aufgeschnitten um die bessere Bauchseite zu schonen.[61]

Hier eine Beschreibung der Zurichtung der Vogelfelle am Beispiel für Grebes aus dem Jahr 1895:

Die Zurichtung der Grebes ist ziemlich einfach. Dieselben werden eingeweicht wie Lammfelle, dann gewaschen, gut gespült und gefleischt, letzteres immer von der Mitte nach der Seite zu; hierauf kommen sie noch naß in die völlig reine Läutertonne, deren vierten Teil man mit sehr trockenen, reinen Sägespänen von weichem Holz anfüllt und nun die Grebes so lange drin gehen läßt, bis die ganze Feuchtigkeit aus den Fellen in die Späne übergegangen ist: sind die Späne feucht und nehmen von den Fellen keine Nässe mehr auf, so müssen dieselben erneuert werden. Man kann alsdann auf die Federn noch nassen Puder auftragen und nach dem Trocknen desselben die Grebes nochmals in trocknen Spänen von 'hartem' Holz warm läutern.[74]

Die Inuit Grönlands und Alaskas trugen Hemden aus Vogelbälgen, mit der Federseite nach innen. Von den Samojeden im westlichen Sibirien heißt es 1776:

Die Winterkleider sind gewöhnlich von Renthierfellen, Fuchs oder anderem Pelzwerk, meistens mit weißem, langhaarigem Pelzwerk von Hunden oder Wolfsbäuchen verbremet, theils auch von den Bäuchen der Taucher und anderen Wasservögel, immer übereinandergeschlagen, die Haare oder Federn nach außen und mit einem Gürtel um den Leib befestigt. Die Federkleider sowie die Pelzkleider einiger oft nach jakutischer Weise mit gefärbten langen Haaren befranget und auf Nähten besetzt.[75]

Eiderente

Männerparka aus ungerupfter Eiderente, Qikirtamiut, Belcher Islands, Hudson Bay (ca. 1914)

Eiderenten wurde wegen ihrer Federn so stark nachgestellt, dass um 1900 Island und Skandinavien bereits Schutzgesetze erlassen hatten. Außer den Federn wurden zu der Zeit auch vereinzelt die von den Oberfedern befreiten Bälge genutzt, um Pelerinen und Kragen daraus zu machen. Durch „sorgfältiges Gegenüberstellen der dunklen Flügelpartien“ suchte man „eine gefällige Zeichnung zu erreichen.“[61]

Prachteiderente

1950 schreibt das Pelzlexikon, dass die Federn vom Balg der in den skandinavischen Ländern heimischen Königs- oder Prachteiderente vor dem Gerben ausgerupft werden, es wird nur das dichte, hellgraue Daunenhaar belassen. Die Felle werden von norwegischen und schwedischen Kürschnern „in hoher Meisterschaft“ zu Decken verarbeitet, die mit den hellgrünen Halspartien gesäumt werden „und einen sehr hübschen Eindruck machen“. „Aber auch die Eskimofrauen stellen ganz hervorragende Decken daraus her, für die gute Preise bezahlt werden.[76]

Eisvogel

„Gröbis“ war die kürschnerische Bezeichnung für den Eisvogel, dessen Balg für Kinder- und Mädchengarnituren verwendet wurde.[44]

Gans (Hausgans)

Das Fell der Gans wurde in der Regel von den Oberfedern befreit, es bildet dann eine ziemlich gleichmäßige, weißflaumige Fläche. Es wurde meist zu Kragen verarbeitet und kam als „Schwanenbesatz“ in den Handel. Die besten, weil am dünnsten und egalsten im Leder und am dichtesten und rauchsten, kamen aus Holland, wo sie auch extra für Pelzzwecke gezüchtet wurden.[61] Weniger fein und dicht und nicht so gut im Leder waren die Felle aus Frankreich, noch dünner die der deutschen Landgänse.[44]

1914 bemerkt ein Fachbuch: Ganz neuerdings dienen prachtvoll aussehende „Schwanen“decken aus holländischem Ganspelz zum schicken Requisit einer Reise im Zeppelin - wohl der sinnigste Gebrauch, gerade für den Pelz eines Vogels, der selber nicht fliegen kann.[77]

Geier

1844 wird der Geier als ein geschätztes Pelzwerk mit grauem, überaus weichem Pelz und warmen Flaum bezeichnet.[78] In einem weiteren Kürschnerlehrbuch heißt es 67 Jahre später, dass das Fell zwar selten zu sehen sei, es aber Liebhaber für die egal graue aber auch grau- und weißgefleckte, langflaumige Haut gäbe.[44]

Grebes (Lappentaucher)

Verarbeitung eines Grebesfells, für einen Muff oder Ähnliches (ca. 1900)

Die am häufigsten verwendeten Grebesarten waren das Kleine Grebes und das kleine russische Grebes mit weißem, dichtem, seidigglänzendem Bauch und rotbraunem Rücken. Der Balg ist 20 bis 22 cm groß und wurde, wie alle Vogelarten, wegen der schöneren Bauchseite im Rücken aufgeschnitten, der dann eine rote Seite bildet. Damit man, beispielsweise bei einem Muff, einen gleichmäßigen Abschluss bekam, setzte man an diese Seiten gewöhnlich einen kurzhaarigen, farblich harmonisierenden Pelz.[61]

Die großen Grebes (Haubentaucher) wurden jedoch, nicht nur wegen ihrer Größe sondern auch wegen ihrer, je nach Art, schönen blaugrauen, stahlgrauen bis schwärzlichgrauen Rückenfärbung, bevorzugt.

Die kleinen rotseitigen Sorten sind im Norden Europas beheimatet und kamen zumindest zu der Zeit bis hinunter nach Brandenburg vor, sowie in Russland und Sibirien. Die großen oder blauseitigen Grebes leben in der Türkei, Kleinasien und auf dem Balkan, aber auch in Kalifornien.

Ein Kürschnerfachbuch von 1844 erwähnt als Herkunft für Grebenhäute nur die in der Schweiz am Genfer See und am Neuchâtellersee lebenden Haubentaucher, außerdem die aus der Normandie kommenden, die schwächer in der Qualität sind als die aus der Schweiz.[78]

Der Handel unterschied eigentlich nur in blau- und rotseitige Sorten, sowie große und kleine Bälge, die besonders für Besätze und Kindergarnituren verwendet wurden. Das Pelzlexikon von 1949 berichtet immerhin noch von „einigen Hunderttausend Stück jährlich“;[79] es ist zu vermuten, dass es zu der Zeit tatsächlich bereits bedeutend weniger waren.

Kormoran

Zoologischer Artikel: Kormorane

Möwe

Um 1900 wird für die Verwendung und Verarbeitung von Bälgen der Möwe in der Kürschnerei angegeben, „Damenhüte, Muffen, Kragen und Kindergarnituren. Vielfach werden auch dabei die Köpfe naturalisirt und Flügel und Schweif mit in Anwendung gebracht. Wie bei den Grebes, werden bei den Arbeiten aus Möven, gewöhnlich zur größeren Haltbarkeit und besserem Abschluss die Seiten auf flaches Pelzwerk, wie weisses oder blaues Kanin, aufgesetzt“. Auf der Weltausstellung in Wien im Jahr 1873 konnte man die Verwendung der mannigfaltigsten Vogelarten feststellen, die uns heute merkwürdig erscheinen. Erwähnt wird unter anderem ein Teppich zusammengestellt aus den Flügeln von Seemöwen und ein Fußteppich verfertigt aus einem Pelikan von der New Yorker Firma M. Mahler, aber auch ein Damenmuff und Kragen aus Seemöwen von der Firma M. E. Heinrich aus der russischen Stadt Archangel.[80] Von den verschiedenen Arten der Möwenbälge wurden besonders die blauen oder graufarbenen verwendet.[61]

Pinguin

Das Pinguinfell wird 1895 in einem Kürschnerhandbuch mit erwähnt.[74]

Schwan

Die zu Pelzwerk verarbeiteten Schwanenfelle stammten von drei Arten, dem Höckerschwan, dem Wilden- oder auch Singschwan und dem schwarzen Trauerschwan.[61] Die Schwanenbälge kamen vor allem aus Holland, wo sie auch gezüchtet wurden,[61] und Frankreich. Sie sind sehr leicht und 70 bis 80 cm lang. Die Daunen sind sehr fein, weich und dicht; meist schneeweiß, manche mit einem leichten grauen Ton.[81]

Die starken Oberfedern wurden ausgerupft, so dass nur der weiche Flaum stehen blieb. Schwanenbälge wurden fast nur als Besatz für Ball- oder Theatertoiletten oder für Kinderartikel verwendet.[61]

Etwa 1800 heißt es in einem Bilderbuch für Kinder: „Die ganze abgezogene Haut mit den feinen Pflaumen-Federn gaar gemacht, giebt ein zartes, sehr warmes Pelzwerk.“[82] Philipp der III. von Rieneck besaß ein mit Schwanenfell gefüttertes Brusttuch. In verschiedenen Märchen wird von Schwanenpelz berichtet, mit dem sich beispielsweise durch Überstreifen desselben verzauberte Jungfrauen wieder in Schwäne verwandeln konnten.[83]

Strauß und andere Großvögel

Tasche aus Nandufell des südamerikanischen Volkstammes der Pilagá

Gelegentlich wurden auch Felle größerer Vogelarten für den Pelzhandel nutzbar gemacht. Aus Australien kamen Felle des „Emus“ in den Handel, meist für Fußteppiche (bis zu jährlich „einige hundert“). Auf der Weltausstellung in Wien zeigte die Firma H. Kohn aus Victoria in Australien 1873 einen Muff und Halskragen, verfertigt aus victorianischem Emupelz.[84]

„Südamerikanische Strauße“ wurden in Deckenform und als Felle exportiert und als „Teppiche, Diwandecken usw.“ genutzt. Einen großen Handelsartikel bildeten sie ebenfalls nicht.[28]

Whappernocker

Unter dem Volksnamen „Whappernocker“ wird erstmals im 18. Jahrhundert ein womöglich gar nicht existentes Tier genannt, mit einem schönen Fell aus den nördlichen amerikanischen Freistaaten, für Connecticut wird es gesondert erwähnt. Gottfried Christian Bohns Waarenlager von 1806 bemerkt, dass es ein vortreffliches Pelzwerk abgibt, das Tier aber zu der Zeit noch gar nicht gehörig beschrieben sei. Das Fell hat eine schöne, glänzende rötlichbraune Farbe und dichtes weiches Haar. Bei Samuel Peters ist er etwas größer, bei Brockhaus nicht ganz so groß wie ein Wiesel. Man macht daraus Muffen für Frauenzimmer, die 30 bis 40 Guineen gelten, und also einen stolzen kostbaren Pelz ausmachen.[85][15][86][78]

Georgie D. Runyan schreibt im Jahr 1892 über den Whappernocker in ironischer, zweifelnder Weise, dass es durchaus fraglich sein könnte, dass der Beweis für seine Existenz je angetreten wurde.[87] Womöglich handelt es sich hier, trotz der Beschreibungen in den Nachschlagewerken, nur um ein Fantasiegeschöpf ähnlich dem Wolpertinger.

Anmerkung

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 1,19 1,20 1,21 1,22 1,23 1,24 1,25 1,26 1,27 1,28 1,29 1,30 Die angegebenen vergleichenden Werte (Koeffizienten) sind das Ergebnis vergleichender Prüfung durch Kürschner und Rauchwarenhändler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung. Die Zahlen sind nicht eindeutig, zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Gerbung und Veredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu. Eine genauere Angabe könnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden. Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils 10 %, nur die schwächsten Arten bekamen die Wertklasse von 5 % bis 10 %. Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 % gesetzt.

Siehe auch

 Commons: Pelzfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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 Commons: Weltkarte der geographischen Verbreitung der Pelztiere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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 Commons: Pelzbekleidung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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  • Fellfarbe
  • Pelz
  • Pelzreste
  • Kürschner

Einzelnachweise

<references> [63] [78] [33]

  1. Paul Larisch/Josef Schmid: Das Kürschner-Handwerk. 1. Jahrg., No. 12, 3. Teil, S. 72, Kapitel Mosaik, Paris Juni 1903
  2. Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz www.wisia.de
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Prof. Dr. sc. nat. Dr. med vet. h. c. Heinrich Dathe, Berlin; Dr. rer. pol. Paul Schöps, Leipzig unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern: Pelztieratlas, VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 1986 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Pelztieratlas“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Ohne Autorenangabe: Wissen Sie schon.... In: „Die Pelzwirtschaft“, Verlag „Die Pelzwirtschaft“, Frankfurt am Main und Berlin Oktober 1949
  5. F. F. Aljew, Baku: Der Schutz der Pelztiere in der UdSSR. In: Das Pelzgewerbe, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin/Frankfurt am Main/Leipzig/Wien, Jahrgang XIX, 1968 Nr. 3, S.28 (S. Lebenglatz)
  6. Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892; 14. Band, Seite 45 im Internet seit 2005; Text geprüft am 23. September 2008; publiziert von Peter Hug; Abruf am 25. Januar 2012 mit url: http://www.peter-hug.ch/lexikon/bisamspitzmaus
  7. Pelztier- und Rauchwarenkunde. In Die Kürschnerfibel, Verlag Alexander Duncker, Leipzig 21. August 1937, S. 91
  8. Abraham Gottlieb: Fur Truth. Harper & Brothers Publishers, New York, London 1927, S. 36 (engl.)
  9. 9,00 9,01 9,02 9,03 9,04 9,05 9,06 9,07 9,08 9,09 9,10 9,11 9,12 9,13 9,14 9,15 9,16 9,17 9,18 9,19 9,20 9,21 9,22 9,23 9,24 9,25 9,26 Dr. Paul Schöps; Dr. H. Brauckhoff, Stuttgart; K. Häse, Leipzig, Richard König, Frankfurt/Main; W. Straube-Daiber, Stuttgart: Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle in Das Pelzgewerbe, Jahrgang XV, Neue Folge, 1964, Nr. 2, Hermelin Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin, Frankfurt/Main, Leipzig, Wien, S. 56-58
  10. Franz Rudolf Märkle: Erinnerungen aus meiner 50jährigen Tätigkeit im Rauchwarenhandel. Selbstverlag, Fürth 1960, S. 19-20
  11. Ohne Autorenangabe: Was bringt Paris nach Weihnachten? In: „Die Pelzkonfektion“ 2. Jg. Nr. 1, Berlin Januar 1926, S. 58
  12. N. Dawaa, M. Nicht, G. Schünzel: Über die Pelztiere der Mongolischen Volksrepublik (MVR). In: Das Pelzgewerbe 1971 Jg. XXI Neue Folge Bd. 1, S. 4-6
  13. 13,00 13,01 13,02 13,03 13,04 13,05 13,06 13,07 13,08 13,09 13,10 13,11 13,12 13,13 13,14 13,15 13,16 13,17 13,18 13,19 13,20 13,21 13,22 13,23 13,24 13,25 13,26 13,27 13,28 13,29 13,30 13,31 13,32 13,33 13,34 13,35 13,36 13,37 13,38 13,39 13,40 13,41 13,42 13,43 13,44 13,45 13,46 13,47 13,48 13,49 13,50 13,51 13,52 13,53 13,54 13,55 13,56 13,57 13,58 13,59 Christian Franke/Johanna Kroll: Jury Fränkel’s Rauchwaren-Handbuch 1988/89, 10. überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Rifra-Verlag Murrhardt Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Fränkel“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  14. 14,0 14,1 Bundesamt für Naturschutz – Wisia-Online, WISIA Wissenschaftliches Informationssystem für den internationalen Artenschutz
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 15,4 15,5 F. A. Brockhaus: Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste. Herausgegeben von J. S. Ersch und I. G. Gruber, Leipzig 1841. Dritte Section O-Z, Stichwort „Pelze“
  16. Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. XX. Band der Pelz- und Rauhwarenkunde, Verlag Alexander Tuma, Wien 1980, Stichwort „Nasenbär“
  17. Pelztier und Rauchwarenkunde. In: Die Kürschnerfibel. Verlag Alexander Duncker, Leipzig 21. März 1939, Nr. 3, 7. Jahrgang, S. 33-35
  18. 18,0 18,1 18,2 A. R. Harding: Fur Buyer's Guide. A. R. Harding, Columbus, Ohio 1915 (engl.)
  19. Dr. Paul Schöps in Verbindung mit Kurt Häse und Richard König sen. Zoologische Bearbeitung Dr. Ingrid Weigel: Die Bären, in Das Pelzgewerbe, Jahrgang XIII, 1967, Nr. 2
  20. 20,0 20,1 20,2 Dr. Max Meßner, bearbeitet von E. Unger: Materialienkunde für Leder- und Pelzarbeiter. Alfred Hahns Verlag, Leipzig, 1910, S. 23, 25, 29
  21. Hudson's Bay and Annings Ltd. (Hsgbr.): The HBA Book of Furs, ohne Datum, ca. vor 1967? (engl.)
  22. In Pelzmarkt, Deutscher Pelzverband, Frankfurt am Main, Dezember 2009, S. 4-5 und Januar 2010, S. 5-6
  23. 23,0 23,1 Winckelmann Sales Report, Nr. 139, Copenhagen, 30. Januar 1982, Winckelmann Verlag, Frankfurt/Main Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Winckelmann“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  24. Pelzreport Kurt Lindemann, Oberursel, 15. Januar 1985. Käufer war Frank Zilberkzweit.
  25. Saga Furs, „Fawn Light Fuchs“ (zuletzt abgerufen 31. Juli 2009)
  26. Saga Furs, Arctic Marble Frost Fuchs (zuletzt abgerufen 31. Juli 2009)
  27. Fur Commission USA: Fur Farming Special Features No. 1 abgerufen 5. April 2012
  28. 28,0 28,1 28,2 28,3 28,4 28,5 28,6 Emil Brass: Aus dem Reiche der Pelze, 1925, Verlag der „Neuen Pelzwaren-Zeitung und Kürschner-Zeitung“, Berlin
  29. Hans Damm: Die Pelze der Eskimos und sibirischen Völker. In Das Pelzgewerbe, XX. Jahrgang, Heft 9–10, Hermelin Verlag Paul Schöps, Leipzig und Berlin, 1950. S. 19.
  30. Aladar Kölner (Rauchwarenhändler): Chinesische, mandschurische und japanische Pelzfelle. In: Rauchwarenkunde – Elf Vorträge aus der Warenkunde des Pelzhandels. Verlag Der Rauchwarenmarkt, Leipzig 1931, S. 91-123
  31. 31,0 31,1 Verordnung (EG) Nr. 1523/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2007 über ein Verbot des Inverkehrbringens sowie der Ein- und Ausfuhr von Katzen- und Hundefellen sowie von Produkten, die solche Felle enthalten, in die bzw. aus der Gemeinschaft
  32. Der Kirschner. In: J. S. Halle: Werkstätten der heutigen Künste, Berlin 1762, siehe S. 310
  33. 33,0 33,1 33,2 33,3 33,4 Fritz Schmidt: Das Buch von den Pelztieren und Pelzen. F. C. Mayer Verlag, München 1970
  34. Paul Larisch: Hermelin: Reinheit und Gerechtigkeit in Die Kürschner und ihre Zeichen, 1928. Selbstverlag, Berlin
  35. Anna Municchi: Ladies in Furs 1900–1940. Zanfi, Mailand 1952, engl., ISBN 88-85168-86-8. Sekundärquelle D'Annunzio unter dem Pseudonym „Happemouche“: La Tribuna, Rom, in der Kolumne „Cronachetta“.
  36. www.fortrossstatepark.org: Robin Joy: More about the Sea Otter (engl.). Abgerufen am 13. März 2012
  37. Dr. Paul Schöps, Kurt Häse: Zur Lagerung von Pelzwerk, Kapitel Die Lebensdauer veredelter und konfektionierter Ware. In: Das Pelzgewerbe, Jahrgang VII/Neue Folge Nr. 2, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin, Leipzig 1957, S. 66
  38. Ohne Autorenangabe: Marco kaufte das teuerste Seeotterfell. In: „Marco - Informationen des Hauses Fränkische Pelzindustrie Märkle & Co“, Fürth Dezember 1967, S. 2. - S. 33 Anzeige der Seattle Fur Exchange: Seeotter. Erste Auktion seit 1911. Für Rechnung des Staates Alaska. Nur 1000 Felle. Verkaufsdatum: 30. Januar 1968 (Anmerkung: Wieso die laut Fränkel's Rauchwaren-Handbuch auf 1000 Felle begrenzte Fangquote mit dem Leningrader Angebot offenbar überschritten wurde, geht aus den angeführten Quellen nicht hervor).
  39. Johann Christian Schedel, überarbeitet von D. Johann Heinrich Moritz Proppe: Waaren-Lexikon. 4. Auflage, Offenbach/Main, 1814. Suchwort „Katze“
  40. Pelztier u. Rauchwarenkunde. In: Die Kürschnerfibel, Verlag Alexander Duncker, Leipzig 21. Juli 1933, Nr. 10, S.136
  41. Ute Fröhlich: An den Haaren herbeigezogen?, aus Pelzreport Kurt Lindemann, Oberursel, 15. Januar 1984, S. 1
  42. Der Kirschner. In: J. S. Halle: Werkstätten der heutigen Künste, Berlin 1762, siehe S. 310
  43. Das Pelzgewerbe, Hermelin Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin, 1952, Heft 3-4, S. 10.
  44. 44,0 44,1 44,2 44,3 44,4 44,5 Paul Cubaeus: Das Ganze der Kürschnerei. 2. neu bearbeitete Ausgabe, A. Hartleben Verlag, Wien und Leipzig, ca. 1911
  45. Ohne Autorenangabe: Der Pelzhandel in Nordamerika. In: „Die Pelzkonfektion“ Nr. 2 Februar 1930 6. Jg., Leipzig, S. 24
  46. 46,0 46,1 46,2 46,3 Dr. Paul Schöps, Auktionsgesellschaft Sojuspuschnina u. a.: Schneeleopard und Nebelparder. In: Das Pelzgewerbe Jg. X / Neue Folge 1959 Nr. 3, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 103-107
  47. Anna Municchi: Ladies in Furs 1900–1940. Zanfi, Mailand 1952, engl., ISBN 88-85168-86-8
  48. Philipp Manes: Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte, Berlin 1941 Band 3. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 126, (Buchtitel).
  49. Ralf Krüger: Zulus im Leopardenfell werden kritisch beäugt. In www.news.de, 15. April 2004 (zuletzt abgerufen 29. April 2009)
  50. B. Brentjes: Pelz und Felltrachten des Altertums. In: Das Pelzgewerbe, Jg. XIX Neue Folge, Nr. 2, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a. 1968, S. 31-34
  51. R. Turner Wilcox: The Mode in Furs, Charles Scribner's Sons, New York, London, 1951, S. 123 (engl.)
  52. 52,0 52,1 Pelzmantel von Springböcken. In: Kürschner-Zeitung, Verlag Alexander Duncker, Leipzig September 1930
  53. Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XXI. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1951. Stichwort „Renno“
  54. Oeconomicus: Ruhiger März in Berlin. In: „Pelzhandel“, 3. Jg., März 1927, Sächsische Verlagsgesellschaft, Leipzig, S. 140-141
  55. Siegfried Beyer: Zur Beurteilung von Pelzfellen. In: Das Pelzgewerbe, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin/Leipzig 1951, Heft 1/2, S. 4
  56. A. E. Johann: Irland. Heyne Verlag, München 1979, ISBN 3-453-01935-0, S. 62-63
  57. Lucas AT. Footwear in Ireland (engl.). County Louth Archaeological Journal. 1956;13:309–394. Zitiert in: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2882957/
  58. Italienischer Marktbericht. In: Der Rauchwarenmarkt Nr. 6, Verlag Der Rauchwarenmarkt, Leipzig 14. Januar 1930, S. 2
  59. J. G. Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, Band Band 57: Kürschner - Kyrn, Brünn 1794, Stichwort Kürschner
  60. Der Kirschner. In: J. S. Halle: Werkstätten der heutigen Künste, Berlin 1762, siehe S. 321
  61. 61,00 61,01 61,02 61,03 61,04 61,05 61,06 61,07 61,08 61,09 61,10 Paul Larisch, Paris: Das Kürschner-Handwerk (Larisch u. Schmid) , III. Teil, Zweite verbesserte Auflage, Selbstverlag, Berlin. Ohne Jahreszahl (Erstauflage 1903)
  62. N. Dawaa, M. Nicht, G. Schünzel: Über die Pelztiere der Mongolischen Volksrepublik (MVR). In: Das Pelzgewerbe 1971 Jg. XXI Neue Folge Bd. 1, S. 6
  63. 63,0 63,1 Horst Keil: Der Handel mit Pelzrohfellen der DDR. Zentrale Leitstelle für Information und Dokumentation des Instituts für Erfassung und Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Berlin (Hsgbr.) 1967, S. 11 (gekürzte und überarbeitete Fassung einer Dissertation über das Thema: Die Organisation und Leitung des Beschaffungshandels mit Pelzrohfellen in der DDR)
  64. Duden. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 3-411-20907-0.
  65. 65,0 65,1 65,2 Emil Brass: Aus dem Reiche der Pelze, Band 1 und 2. Verlag Neue Pelzwaren-Zeitung, Berlin 1911
  66. Anton Ginzel: Amerikanisch Opossum – ein Blick in die Vergangenheit. In: Pelz-International, Heft 9, Rhenania-Fachverlag, Koblenz September 1986, S. 16
  67. Alexander Tuma: Pelz-Lexikon, XVII. Band, Beutelmarder, Verlag Alexander Tuma, Wien, 1949, S. 80
  68. Otto Feistle: Rauchwarenmarkt und Rauchwarenhandel. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1931, S. 28
  69. 69,0 69,1 69,2 Friedrich Lorenz: Rauchwarenkunde, 4. Auflage. Verlag Volk und Wissen, Berlin 1958, S. 46
  70. Alexander Tuma: Pelzlexikon XIX. Band, Verlag Alexander Tuma, Wien, 1950, Stichwort „Lemming“
  71. Jury Fränkel: Rauchwarenhandbuch, Rifra-Verlag Murrhardt, 2. Auflage, 1965
  72. In: Der deutsche Pelztierzüchter: Mausfelle als Pelzwerk?, 13. Jahrgang, Heft 11, München, 1. Juni 1938, S. 300
  73. Der Kirschner, In: J. S. Halle: Werkstätten der heutigen Künste, Berlin 1762, siehe S. 313, S. 308, S. 321
  74. 74,0 74,1 Heinrich Hanicke: Handbuch für Kürschner, Verlag von Alexander Duncker, Leipzig, 1895
  75. Dr. Eva Nienholdt: Männerpelze in den Volkstrachten. In: Das Pelzgewerbe Jg. XVII / Neue Folge 1966 Nr. 3, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 131-133. Sekundärquelle für die Pelze der Samojeden: Beschreibung aller Nationen des russischen Reiches, 1776
  76. Alexander Tuma: Pelzlexikon. XIX. Band der Pelz- und Rauchwarenkunde, Kaninhaar – Mittelbetrieb, Verlag Alexander Tuma, Wien 1950, Königseiderente S. 60
  77. H. Werner: Die Kürschnerkunst, Verlag Bernh. Friedr. Voigt, Leipzig 1914
  78. 78,0 78,1 78,2 78,3 Christian Heinrich Schmidt: Die Kürschnerkunst. Verlag B. F. Voigt, Weimar 1844, S. 17
  79. Alexander Tuma: Pelzlexikon. XVIII. Band der Pelz- und Rauchwarenkunde, Fachliteratur – Kaninfell, Verlag Alexander Tuma, Wien 1949, Grebes S. 76
  80. Das Kürschner-Handwerk. 1. Jahrgang, Nr. 3-4, Verlag von Larisch und Schmid, Wien Dezember 1902, S. 27
  81. Friedrich Lorenz: Rauchwarenkunde, Verlag Volk und Wissen VEB, Berlin, 1958, S.139
  82. Friedrich Justin Bertuch (Verleger): Bilderbuch für Kinder, Weimar um 1800
  83. Theodor Ruf: Die Schöne aus dem Glassarg: Schneewittchens märchenhaftes und wirkliches Leben. Königshausen & Neumann, 1995, S. 109 ISBN 3-88479-967-3
  84. Paul Larisch, Josef Schmid: Das Kürschner-Handwerk. 1. Jahrgang, Nr. 3-4, Verlag von Larisch und Schmid, Wien Dezember 1902, S. 27
  85. G. P. H. Norrmann: Gottfried Christian Bohns Waarenlager oder Wörterbuch der Produkten- und Waarenkunde. 2. Bd. M-Z, Ernst Bohn, Hamburg 1806, S. 1166
  86. Samuel Peters: A General History of Connecticut. London 1781, S. 249. Sekundärquelle 2: S. Ebelings: Amerika, Bd. II, S. 206 (engl.)
  87. Georgie D. Runyan: 400 Years of America. 1892. Neuauflage von 2010, Cosimo Inc. (engl.) ISBN 1-61640-272-5. Zitat: ...or with the story of the alarming incursions of the windham frogs, or the description of the remarkable quadrupeds, the whappernocker and the cuba; or with the conviction and punishment of the Episcopal clergyman in 1750 „for breaking the Sabbath day by walking too fast from church, combing a lock of his whig on Sunday.“

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