Liesegangsche Ringe

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Als Liesegangsche Ringe bezeichnet man bestimmte periodisch auftretende Strukturen bei chemischen Reaktionen. So bilden sich beispielsweise beim Auftropfen von Silbernitratlösung auf ein chromathaltiges Gel in gewissen Abständen von der Auftropfstelle rote, konzentrischringförmige Niederschlagszonen aus schwerlöslichem Silberchromat. Dieses Phänomen wurde im Jahr 1896 von Raphael Liesegang (1869–1947) beschrieben und später nach ihm benannt. Neben Liesegang forschte u. a. auch der Chemiker und Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald (1853–1932) auf diesem Gebiet.[1]

Liesegangsche Ringe treten auch in porösen und klastischen Gesteinen (Sandstein) auf. Die im Anschnitt gut sichtbaren Strukturen entstehen im Rahmen der Verwitterung durch Diffusion von Lösungen in das Gestein mit Wiederausfällung in tieferen Bereichen.[2] Braunfärbung deutet in der Regel auf eisenhaltige Verbindungen im eingedrungenen Wasser hin. Die Strukturen bilden sich in etwa parallel zur Gesteinsoberfläche konzentrisch nach innen aus, folgen aber verstärkt vorgezeichneten Rissen und Klüften. Bekannt als Schmuckobjekt oder edle Wandverkleidung sind die so genannten „Landschaftssteine“, die nach diesem Prinzip entstanden sind.[3]

Weblinks

 Commons: Liesegangsche Ringe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

  1.  Friedrich R. Kreissl, Otto Krätz: Feuer und Flamme, Schall und Rauch: Schauexperimente und Chemiehistorisches. 2008, ISBN 978-3527322763 (Seite 187 in der Google Buchsuche).
  2.  Helmut Schröcke: Die Entstehung der endogenen Erzlagerstätten. ISBN 978-3110097498 (Seite 74 in der Google Buchsuche).
  3. Landschaftsmarmor

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