Kissenlava

Kissenlava

Kissenlava (NOAA)
Kissenlava, OIB - ocean island basalt, Caldera de Taburiente, La Palma

Kissenlava oder Pillowlava (dieser Begriff wurde 1890 von John Walter Gregory geprägt) ist unter Wasser erstarrte Lava von kissenartiger Form und gilt daher als sicheres Indiz für subaquatischen Vulkanismus. Sie ist eine häufige Erscheinung entlang der Mittelozeanischen Rücken und darum ein wesentlicher Bestandteil von Ophiolithen - ozeanische Kruste, die auf kontinentale Kruste geschoben wurde.

Ihre glasierte Konsistenz verdankt die erstarrte Lava der extrem schnellen Abkühlung der heißen Gesteinsschmelze beim Kontakt mit Wasser, einem Medium, das große Mengen Wärme aufnehmen kann. An der schnell abgekühlten Oberfläche bildet sich eine zähe, plastische Masse aus Gesteinsglas. Im Innern des Kissens kühlt die Lava wesentlich langsamer ab, so dass es zur Bildung einer kristallinen Masse kommt. Dabei entstehen zumeist radial angeordnete Gasblasenkränze knapp unterhalb der Kruste, da die Lava beim Austreten aus dem Gestein eine massive Druckentlastung erfährt und somit zum Entgasen der Schmelze führt. Fließt weitere Lava nach, reißt die Hülle an einer Stelle auf und weitere Kissen entstehen. Die einzelnen Kissen sind 0,2 bis 1 m groß und bilden am Ozeanboden bis zu 1 km mächtige Schichten. In den Zwickeln zwischen den Lavakissen findet sich vulkanischer Tuff, abgeplatzte glasige Lavasplitter, und Meeresbodensediment.

Weblinks

Commons: Kategorie „Pillow lava“ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Commonscat/WikiData/Difference

Kissenlava nahe dem Bahnhof von Zbraslav im Südosten von Prag. Das Gestein ist ca. 600 Mio. Jahre alt.