Kernkraftwerk Oskarshamn
Kernkraftwerk Oskarshamn | ||
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Das Kernkraftwerk Oskarshamn | ||
Lage | ||
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Koordinaten |
57.41555555555616.671111111111Koordinaten:
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Land: | Schweden | |
Daten | ||
Eigentümer: | OKG Aktiebolag | |
Betreiber: | OKG Aktiebolag | |
Projektbeginn: | 1965 | |
Kommerzieller Betrieb: | 6. Feb. 1972 | |
Aktive Reaktoren (Brutto): |
3 (2308 MW) | |
Eingespeiste Energie im Jahre 2006: | 15.736 GWh | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: | 389.797 GWh | |
Website: | Homepage des Betreibers | |
Stand: | 25. Juli 2007 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Das Kernkraftwerk Oskarshamn ist eines von vier (davon drei aktiven) Kernkraftwerken in Schweden.
Die Anlage befindet sich etwa 30 Kilometer nördlich von Oskarshamn direkt am Kalmarsund an der Ostseeküste und produziert mit den drei Reaktoren Oskarshamn 1, 2 und 3 etwa 10 Prozent des Stroms für Schweden. Alle drei Blöcke sind Siedewasserreaktoren.
Block 1 hat eine installierte Leistung von 487 MW, Block 2 verfügt über 627 MW. Block 3, der neueste Reaktorblock, verfügte über eine installierte Leistung von 1.194 MW und wurde 2008 auf 1.450 MW ausgebaut. Das Kernkraftwerk Oskarshamn ist damit eines der leistungsstärksten Kraftwerke im nordischen Raum.
Auf dem Gelände der Anlage liegt auch das zentrale Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente aus allen schwedischen Reaktoren CLAB.
Betreiber
Betreiber ist die Oskarshamnsverkets Kraftgrupp AB, kurz OKG, die seit 1993 zu Sydkraft gehört, die wiederum heute E.ON Sverige heißt. E.ON Sverige besitzt 54,5 Prozent und der andere Teilhaber Fortum 45,5 Prozent an der OKG.
Geschichte
Nachdem es im Kernkraftwerk Forsmark am 25. Juli 2006 zu einem schweren Zwischenfall kam, wurden als Konsequenz zwei ähnlich konstruierte Blöcke (Block 1 und Block 2) in Oskarshamn vorläufig abgeschaltet.[1] Am 21. Dezember 2006 wurde das Konsortium AREVA NP, Siemens und Heitkamp mit der Modernisierung und Leistungserweiterung des 2. Reaktorblockes auf 845 MW beauftragt. Geplante Fertigstellung ist 2013.
Am 21. Mai 2008 wurde bei einer Kontrolle auf sprengstoffrelevante Chemikalien bei zwei Handwerkern das Vorhandensein von Triaceton-Tetraperoxid (TATP) angezeigt. Es könnte sich aber auch um Schmauchspuren eines Gewehres handeln. Das Kraftwerksgelände wurde daraufhin abgeriegelt. Die beiden Handwerker waren mit Servicearbeiten an dem abgeschalteten Block 2 zu Isolierarbeiten beschäftigt. Diese sind nicht Beschäftigte des Kraftwerkes, sondern eines Handwerkerunternehmens. Die Männer wurden daraufhin wegen Verdachts auf Sabotage vorläufig festgenommen. Die Polizei durchsuchte vom Abend an bis zum nächsten Tag die gesamte Anlage des Reaktors 2 mit Spürhunden, ohne dass weitere Spuren von Sprengstoffen gefunden wurden. Die Männer haben sich während ihrer Zeit im Kernkraftwerk frei über das Gelände bewegt und auch in sicherheitsrelevanten Räumen sowie in der Nähe des Reaktors aufgehalten. [2][3]
Am 23. Oktober 2011 ereignete sich ein Brand in der Turbinenhalle von Reaktor 2 aufgrund eines Öllecks[4], der allerdings schnell mit Handfeuerlöschern gelöscht werden konnte.[5]
Am 6. Dezember 2012 teilte die Atomaufsichtsbehörde Strålsäkerhetsmyndigheten (SSM) mit, dass Reaktor 2 umgehend abgeschaltet werden muss, da der Betreiber Sicherheitsauflagen nicht eingehalten habe: Die installierten Dieselgeneratoren sollen nicht zuverlässig funktioniert haben. Eine 2011 fällige Wartung bei einem der vier Generatoren sei bis zum Stilllegungsbescheid nicht durchgeführt worden, teilte die SSM mit. [6] [7]
Am 20. Dezember 2012 wurde das Kernkraftwerk von der schwedischen Atomaufsichtsbehörde unter „besondere Aufsicht“ gestellt, die letzte Stufe vor dem Entzug der Betriebserlaubnis. Als Grund hierfür wurde genannt, dass der Betreiber mehrere Sicherheitsprobleme nicht in den Griff bekommen hätte. Demnach waren u. a. die Notstromgeneratoren, die nach einem Umbau des Reaktors 1 im Jahr 2002 installiert worden waren und dazu dienen, auch bei einem Stromausfall die sichere Kühlung des Reaktors zu gewährleisten, bis Dezember 2012 nicht betriebsbereit gewesen. Der Atomaufsichtsbehörde war dies laut eigenen Angaben bisher nicht aufgefallen, da für die Sicherheit die Reaktorbetreiber zuständig seien und sie nur die Aufsicht ausübe. Da sie nicht die Ressourcen habe, selbst alles zu kontrollieren, müsse sie sich hierzu auf Berichte der Betreiber verlassen.[8]
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Oskarshamn hat insgesamt drei Blöcke:
Reaktorblock [9] | Reaktortyp | Nettoleistung | Bruttoleistung | Baubeginn | Netzsynchronisation | Kommerzieller Betrieb | Abschaltung |
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Oskarshamn - 1 | Siedewasserreaktor | 473 MW | 487 MW | 01.08.1966 | 19.08.1971 | 06.02.1972 | |
Oskarshamn - 2 | Siedewasserreaktor | 590 MW | 623 MW | 01.09.1969 | 02.10.1974 | 01.01.1975 | |
Oskarshamn - 3 | Siedewasserreaktor | 1400 MW | 1450 MW | 01.05.1980 | 03.03.1985 | 15.08.1985 |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Der Spiegel: Vier Atomkraftwerke nach schwerem Störfall abgeschaltet, 3. August 2006
- ↑ Weiter Verwirrung um AKW-Zwischenfall in Schweden
- ↑ Sprengstoff in schwedischem Atomkraftwerk gefunden
- ↑ morgenpost.de, abgerufen am 23. Oktober 2011
- ↑ bild.de, abgerufen am 23. Oktober 2011
- ↑ "Driften av Oskarshamn 2 stoppas utan dröjsmål" ("Betrieb von Oskarshamn 2 wird unverzüglich eingestellt") SSM-Pressemitteilung vom 6. Dezember 2012, Zugriff: 11. Dezember 2012.
- ↑ IWR:E.ON-Atomkraftwerk wird stillgelegt 7. Dezember 2012, Zugriff: 9. Dezember 2012.
- ↑ Eon-Atomkraftwerk in Schweden. AKW seit zehn Jahren ohne Notstrom. In: taz, 20. Dezember 2012. Abgerufen am 21. Dezember 2012.
- ↑ Power Reactor Information System der IAEA: „Sweden, Kingdom of Power Reactors“ (englisch)
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