Kaltreiniger
Kaltreiniger sind organische Lösemittelgemische verschiedener chemischer Zusammensetzung, die bei Zimmertemperatur zum Entfetten und Reinigen von Werkstücken, Autoteilen u. ä. verwendet werden.
Sie sind wasserhell oder gelblich, es gibt auch gefärbte und/oder parfümierte Kaltreiniger. Kaltreiniger lösen Öle, Fette, Teer, Bitumen, Kunststoffe, Harze, Lacke.
Im üblichen Sprachgebrauch umfassen Kaltreiniger keine reinen Halogenkohlenwasserstoffe und leichtflüchtigen Lösemittel wie Benzin. Ebenso werden anorganische saure oder alkalische Reiniger nicht als Kaltreiniger bezeichnet, diese werden meist warm verwendet.
Sie können verschiedene Bestandteile enthalten:
- Wasser
- Alkohole
- Halogenkohlenwasserstoffe
- Ketone
- andere Kohlenwasserstoffe (Benzine)
- anorganische Beimischungen wie Alkalien und Säuren
- Farbstoffe und Geruchsstoffe
Arbeitssicherheit
Kaltreiniger werden oft als „Sicherheitsreiniger“ angesehen, da sie im Gegensatz zu Chemikalien wie Trichlorethan oder Benzin geringere Gefährdungen mit sich bringen. Sie sind in Abhängigkeit von den Inhaltsstoffen jedoch nicht ungefährlich. Insbesondere beim Verschlucken kann es zu Vergiftungen kommen. Schleimhaut- und Hautkontakt kann zu Reizungen führen, regelmäßiger Hautkontakt entfettet die Haut und begünstigt Hauterkrankungen. Das Tragen ausreichender persönlicher Schutzausrüstung, wie Hautschutzcreme oder Handschuhe, Schutzbrille, Atemschutz oder Schutzkleidung ist daher je nach Sicherheitshinweisen des Herstellers und Einsatzbedingungen erforderlich.
Kaltreiniger können brand- und explosionsgefährlich sein. Beim Erhitzen können sich Bestandteile des Kaltreiniger zersetzen und giftige Gase bilden.
Recycling
Das Recycling von verschmutzten Kaltreinigern wird durch die Mischung verschiedener kurz- und langkettiger organischer Stoffe und durch die Anwendung eingetragenen anorganischen und organischen Verunreinigungen erschwert. Eine einfache Wiederverwendung nach Aufbereitung durch Destillieren, wie sie bei Benzin oder Tetra möglich ist, kommt daher nicht in Frage.
Nach einer meist mehrstufigen mechanischen Abscheidung und Filterung erfolgt eine zwei- oder mehrstufige Vakuumdestillation zur Abtrennung leicht und schwer flüchtiger Bestandteile. Danach kann eine Behandlung mit Schwefelsäure und Neutralisation zum Entfernen organischer Bestandteile erfolgen. [1]
Je nach Zusammensetzung des Kaltreinigers müssen danach ggf. einige seiner Bestandteile erneut zugegeben werden, da sie mit abgeschieden wurden.
Wolfgang Brommer-Reuß hat ein Verfahren entwickelt, um aus verschmutztem Kaltreiniger durch Destillation einen Dieselkraftstoff herzustellen. [2]