Johann Heinrich Gravenhorst

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Johann Heinrich Gravenhorst

Johann Heinrich Gravenhorst (* 20. Oktober 1719 in Braunschweig; † 14. April 1781 ebenda) war ein deutscher Kaufmann und Chemiker.

Leben und Werk

Gravenhorst war zunächst Kaufmannsdiener in Celle. Er machte sich nach Übernahme einer Brauerei selbständig, gab diese aber wieder auf. Nach mehreren Reisen gründete er mit seinem jüngeren Bruder Christoph Julius Gravenhorst (1731–1794) im Jahre 1759 (nach anderen Angaben 1761/62) die „Chemische Fabrik Gebrüder Gravenhorst“ in Braunschweig. Neben dem Hauptprodukt „Braunschweiger Salmiak“ (ab 1762) wurden Glaubersalz (seit 1769), „Roter Braunschweiger Alaun“ (seit 1767) und die von den Brüdern erfundene grüne Maler- und Anstrichfarbe „Braunschweiger Grün“ (seit 1767), ein basisches Kupferchlorid, hergestellt und europaweit vertrieben. Nach seinem Tod wurde das Unternehmen vom jüngeren Bruder weitergeführt. In den 1820er Jahren erfolgte die Einstellung des Betriebes.[1]

Die auf der einstmaligen Johanniter-Besitzung errichtete Gravenhorstsche Salmiakfabrik war die erste in Deutschland. Die Malerfarbe Braunschweiger Grün besaß im 18. und 19. Jahrhundert einen hohen Bekanntheitsgrad und wurde auch andernorts hergestellt.

Literatur

  • Norman-Mathias Pingel: Gravenhorst Gebrüder. In: Braunschweiger Stadtlexikon. herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Luitgard Camerer, Manfred R. W. Garzmann und Wolf-Dieter Schuegraf unter besonderer Mitarbeit von Norman-Mathias Pingel, Braunschweig 1992, Seite 92, ISBN 3-926701-14-5.
  • Karl Karmarsch: Gravenhorst, Johann Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9. Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 615.

Einzelnachweise

  1. August Friedrich Wilhelm Crome: Geographisch-statistische Darstellung der Staatskräfte von den sämmtlichen, zum deutschen Staatenbunde gehörigen Ländern. III. Teil, Gerhard Fleischer, Leipzig 1927, S. 27

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