Christoph Julius Gravenhorst

Christoph Julius Gravenhorst

Christoph Julius Gravenhorst

Christoph Julius Gravenhorst (* 1731 in Braunschweig; † 17. Januar 1794 ebenda) war ein deutscher Chemiker und Unternehmer.

Leben und Werk

Gravenhorst gründete mit seinem älteren Bruder Johann Heinrich Gravenhorst (1719−1781) im Jahre 1759 die „Chemische Fabrik Gebrüder Gravenhorst“ in Braunschweig. Neben dem Hauptprodukt „Braunschweiger Salmiak“ (ab 1762) wurden Glaubersalz (ab 1769), „Roter Braunschweiger Alaun“ (ab 1767) und die von den Brüdern erfundene grüne Maler- und Anstrichfarbe „Braunschweiger Grün“ (ab 1767) produziert.[1]

Die auf dem Gelände des Johannishofes, einer ehemaligen Johanniter-Besitzung in der Braunschweiger Innenstadt, errichtete Gravenhorstsche Salmiakfabrik war die erste in Deutschland. Der Vertrieb der Farbe „Braunschweiger Grün“ verlief sehr erfolgreich und das Produkt wurde schon kurz nach seiner Einführung von anderen Herstellern kopiert. Bereits 1768[2] vertrieb der Apotheker Pabytzky aus Peine ein vergleichbares Produkt unter dem Namen „Peinsches Grün“.[3][4]

Nach Gravenhorsts Tod wurde das Unternehmen von Johann Andreas Christoph Gravenhorst (1768−1833, Mediziner) und Carl Hermann Julius Gravenhorst († 12. August 1828, Fabrikant) weitergeführt.[5] In den 1820er Jahren erfolgte die Einstellung des Betriebes.[6]

Literatur

  • Norman-Mathias Pingel: Gravenhorst Gebrüder. In: Braunschweiger Stadtlexikon. herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Luitgard Camerer, Manfred R. W. Garzmann und Wolf-Dieter Schuegraf unter besonderer Mitarbeit von Norman-Mathias Pingel, Braunschweig 1992, S. 92, ISBN 3-926701-14-5.
  • Erwähnung in: Karl Karmarsch: Gravenhorst, Johann Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9. Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 615.

Einzelnachweise

  1. Rolf Walter (Hrsg.): Innovationsgeschichte: Erträge der 21. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 30. März bis 2. April 2005 in Regensburg. F. Steiner, Stuttgart 2007, S. 189, ISBN 978-3-515-08928-9
  2. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, Bd. 20, Verlag Joachim Pauli, Berlin 1780, S. 184
  3. Oskar Ludwig Bernhard Wolff: Neues elegantestes Conversations-Lexicon, Bd. 3, Verlag Ch. E. Kollmann, Leipzig 1836, S. 422
  4. Heinrich August Pierer: Pierer’s Universal-Lexikon, Bd. 12, Verlag H. A. Pierer, Altenburg 1861, S. 782
  5. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. München 1831, S. 715
  6. August Friedrich Wilhelm Crome: Geographisch-statistische Darstellung der Staatskräfte von den sämmtlichen, zum deutschen Staatenbunde gehörigen Ländern. III. Teil, Gerhard Fleischer, Leipzig 1927, S. 27