Inertfestigkeit
Als Inertfestigkeit (inert = lat. träge, unbeteiligt) wird in der Bruchmechanik die Bruchfestigkeit eines spröden Werkstoffes (insbesondere Keramik) bei hinreichend hohen Belastungsgeschwindigkeiten bezeichnet.
Sie stellt eine Obergrenze $ \sigma _{B} $ der Festigkeit in Abhängigkeit von der Belastungsgeschwindigkeit dar, bei der sogenanntes unterkritisches Risswachstum ausgeschlossen werden kann, da der Bruchvorgang schneller erfolgt als das Risswachstum.
Bei niedrigen Belastungsgeschwindigkeiten („die Spannung $ \sigma $ wird langsam auf den Werkstoff ausgeübt und/oder erhöht“) kommt es dagegen aufgrund von Inhomogenitäten und Baufehlern im Werkstoff zur Bildung von besagten Rissen. Deren Wachstum begrenzt die Festigkeit auf Werte unter $ \sigma _{B} $.