Hofmann-Martius-Umlagerung
Unter der Hofmann-Martius-Umlagerung versteht man die säurekatalysierte Umlagerung von N-alkylierten Anilinderivaten zu den entsprechenden ortho- und para-alkylierten Anilinderivaten. Die Reaktion ist mechanistisch mit der Fries-Umlagerung verwandt. Praktisch wird hierzu in der Hitze mit einer anorganischen Säure, meist Salzsäure, gearbeitet.[1]
Mechanismus
Die Säure addiert sich zunächst an die Aminofunktion des Substrats. Dann spaltet sich der Alkylrest kationisch von der Aminogruppe, um dann in einer Friedel-Crafts-Alkylierung am Ring zu substituieren.
Varianten
Als Variante ist die Reilly-Hickinbottom-Umlagerung bekannt. Sie verläuft mechanistisch gleich, nur werden bei ihr anstelle anorganischer Säuren Metallhalogenide, meist Aluminiumchlorid, als Lewis-Säuren eingesetzt.[2]