Heliox

Heliox

Heliox ist ein Mischgas, welches vorwiegend beim Berufstauchen und technischen Tauchen als Atemgas eingesetzt wird. Heliox wurde erstmals im Jahr 1939 bei der Rettung von Überlebenden aus dem verunglückten U-Boot USS Squalus aus etwa 82 Metern Tiefe verwendet.[1][2]

Zusammensetzung

Heliox besteht meist aus 79 % Helium und 21 % Sauerstoff (Oxygen) oder für Tauchtiefen von 7 m bis 100 m aus 88 % Helium und 12 % Sauerstoff. Andere Verhältnisse aus Helium und O2 werden abhängig von der geplanten Tiefe eingestellt. Um eine Tiefe von 180 Metern zu erreichen, darf lediglich 8,42 % Sauerstoff vorhanden sein. Da bei einem O2-Partialdruck von über 1,6 bar eine Sauerstoffvergiftung auftreten kann, ist ohne Travelmix Tieftauchen mit Heliox nicht möglich. Außerdem beschränkt sich die Zeit in dieser Tiefe auf maximal 2 Stunden, muss aber aufgrund der Sauerstoffuhr oder O2-Uhr (auch CNS O2 %)[3] drastisch verkürzt werden.[4]

Vorteile

  • Kein Tiefenrausch mit narkotischer Wirkung, da kein Stickstoff enthalten ist.
  • Größere Tiefen - theoretisch bis zu 600 m - möglich.

Nachteile

  • Helium verursacht das High Pressure Nervous Syndrome (Heliumzittern)
  • Die hohe Wärmeleitfähigkeit des Heliums von 0,1513 W/(m·K)[5] führt zur Auskühlung der Lunge. Das Gas muss künstlich erwärmt werden.
  • Mäßiger Atemwiderstand in großer Tiefe durch die hohe Dichte der Luft in der Tiefe. Dieser Effekt wird mit jedem anderen Inertgas aber noch stärker
  • hoher Preis

Alternativen

Als Alternative zu Heliox kann Trimix genannt werden, das neben Sauerstoff und Helium variable Mengen von 20–44 % Stickstoff enthält. Hydrox ist ein alternatives Atemgasgemisch, das aus Wasserstoff (Hydrogenium) und Sauerstoff (Oxygenium) besteht und Tiefen bis etwa 700 m erlaubt.[6]

Siehe auch

Quellen

  1. Ariane Stürmer: Rettung aus eisigen Tiefen. Artikel bei Spiegel Online vom 22. Mai 2009.
  2. Zeittafel Tauchen. bei divetable.de, S. 93.
  3. Die Sauerstoffuhr beschreibt tabellarisch den Zusammenhang zwischen dem Partialdruck von Sauerstoff, der Tauchzeit und der Toxizität auf das Zentralnervensystem.
    siehe: Hessischer Tauchsportverband (HTSV): Nitrox-Ausbildung - Sauerstoffuhr nach NOAA (PDF)
  4. Lehrbuch ANDI TMX Diver
  5. Webelements.com: Helium.
  6. Lafay V, Barthelemy P, Comet B, Frances Y, Jammes Y: ECG changes during the experimental human dive HYDRA 10 (71 atm/7,200 kPa). In: Undersea Hyperb Med. 22, Nr. 1, März 1995, S. 51–60. PMID 7742710. Abgerufen am 15. September 2008.