Haftzugfestigkeit

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Die Haftzugfestigkeit (ungenau auch Abreißfestigkeit) (Kurzbezeichnung: $ {\beta _{HZ}} $) dient als Kennwert für die Adhäsion oder Haftung von Schichten (wie etwa Putze, Estriche, Beschichtungen oder Anstriche) auf Betonoberflächen. Sie wird mit Hilfe der Haftzugprüfung (selten auch Abreißversuch) ermittelt, die sich hinsichtlich des Prüfgerätes und des Prüfablaufs nicht von der Oberflächzugfestigkeitsprüfung an Betonoberflächen unterscheidet. Die Oberflächzugfestigkeitsprüfung bestimmt im Gegensatz zur Haftzugprüfung die Kohäsion an der Betonrandzone.[1]

Prüfverfahren

Nach DIN EN 13813 wird die Haftzugfestigkeit ermittelt, indem unter definierten Bedingungen (Messfläche, Temperatur, Abzugsgeschwindigkeit u.a.) ein auf der Beschichtung des betreffenden Prüfkörpers aufgeklebter Stempel (so genannter Prüfstempel) mittels einer Zugprüfmaschine senkrecht zur Betonoberfläche gleichmäßig langsam bis zum Abriss (Bruch) abgezogen wird.

Dabei ist neben dem Messwert ebenfalls die Beschreibung des Bruchortes (wo ist der Bruch entstanden) maßgebend. Die Haftzug-Abrissfestigkeit kann im Messwert nie höher liegen als die Eigenfestigkeit der einzelnen Komponenten, wobei in einem Verbund immer das schwächste Glied maßgebend ist.

Normen und Standards

  • DIN EN 13813 Estrichmörtel und Estriche - Estrichmörtel und Estrichmassen - Eigenschaften und Anforderungen
  • DIN EN 1542 Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken - Prüfverfahren - Messung der Haftfestigkeit im Abreißversuch
  • DIN EN 13596 - Abdichtungsbahnen - Abdichtungssysteme auf Beton für Brücken und andere Verkehrsflächen - Bestimmung der Abreißfestigkeit
  • DIN EN 1015-12 - Prüfverfahren für Mörtel für Mauerwerk - Bestimmung der Haftzugfestigkeit von erhärteten Putzmörtel

Einzelnachweise

  1. Andreas W. Momber, Rolf-Rainer Schulz: Handbuch der Oberflächenbearbeitung Beton, Birkhäuser Verlag, 2006, ISBN 3-7643-6218-9, Seite 400

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