Grüne Erde

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Grüne Erde ist ein eher farbschwaches, graugrünes Erdpigment. Das Verwitterungsprodukt von Augit und Hornblende besteht vorwiegend aus zweiwertigem, in gebrannter Form aus dreiwertigem Eisensilikat. Der Farbton variiert je nach Anteilen von Eisen, Silicium, Magnesium, Kalium, Aluminium und Natrium. Gebrannte grüne Erde hat einen eher bräunlichen Ton.

Die Varianten werden nach Herkunftsort bezeichnet, z. B. Bayrische[1], Böhmische[2], Veroneser[3], Belgische, Hessische, Rheinische oder Tiroler Grüne Erde.

Das Pigment ist seit der Antike bekannt und wurde von den Römern vorwiegend für Wandmalereien verwendet. Typisch ist es für die grünliche Untermalung (Verdaccio) von Hauttönen (des Inkarnats) in der italienischen Malerei der Renaissance siehe Literaturangabe. Insbesondere werden Grüne Erden heute in der Denkmalpflege[4] verwendet.[5]

Literatur

  • Das Lehrbuch Maler/innen und Lackierer/innen. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 978-3-427-01590-1, Seite 192ff
  • Almut Schaeffner: Terra Verde. Entwicklung und Bedeutung der monochromen Wandmalerei der italienischen Renaissance. VDG, Weimar 2009, ISBN 978-3-89739-573-2 Dissertation Universität Regensburg 2006 Ein Druckwerk das sich eingehend mit dem Terra Verde beschäftigt.
    • Die sogenannte Terra Verde-Technik, Grünmalerei oder grünmonochrome Malerei, bildet einen Unterzweig der im Allgemeinen mit dem Oberbegriff Grisaille zusammengefassten monochromen Malerei. Bislang hat dieses Thema nur im Rahmen der Grisaille-Technik generell Aufmerksamkeit gefunden. Mit dieser Abhandlung wird die Grünmalerei, welche einen besonderen Stellenwert in der Wanddekoration der Frührenaissance Italiens einnimmt, erstmals monographisch bearbeitet. Im Zentrum stehen koloritgeschichtliche und kolorittechnologische Fragestellungen. Der vorliegende Band stellt erstmals detailliert in 80 grundlegend recherchierten Denkmälern diese außergewöhnliche Form der Wandmalerei im Italien des 14.-16. Jahrhundert vor.

Weblinks

Einzelnachweise

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