Gelieren

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Gelieren (auch Gelierung oder Gelation) bezeichnet den Vorgang der Bildung eines Gels. Hierbei vernetzen sich zunächst isolierte kolloidale Aggregate, die in Suspension vorliegen (Sol), zu einem dreidimensionalen, hochviskosen Netz (Gel).

Neben zahlreichen technischen Anwendungsgebieten der Sol-Gel-Chemie, z. B. in der Nanotechnologie, der Herstellung von Keramik oder anorganischen und keramischen Fasern, spielt der Vorgang des Gelierens beim Kochen und in der Lebensmitteltechnologie eine Rolle, z. B. bei der Herstellung von Gelees.

In der Kunststofftechnik wird oft auch der gesamte Prozess des Aushärtens eines Reaktionsgemisches als Gelieren bezeichnet, wenn dieser über einen gelartigen Zwischenzustand verläuft (z. B. bei Polyurethanen, Epoxiden, Polyesterharzen). Auch die Herstellung von Weich-PVC nutzt den Prozess des Gelierens, dabei werden Weichmacher und PVC-Pulver zu einer homogenen Masse verarbeitet, aus der dann Produkte hergestellt werden können.

Der Beginn des Gelierens bezeichnet häufig auch das Ende der Topfzeit, da das Gemisch danach nicht mehr durch Gießen und Streichen verarbeitet werden kann.

Quellen

  • Chemgapedia
  • Karl-Heinz Lautenschläger, Werner Schröter, Andrea Wanninger von Deutsch: Taschenbuch der Chemie. Harri Verlag GmbH, 2007.

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