Fossiles Wasser

Fossiles Wasser

Fossiles Wasser ist Wasser in tiefen Erdschichten, welches bereits seit sehr langen Zeiträumen keinen Kontakt mit der Erdatmosphäre oder Oberflächengewässern mehr hatte.[1]

Auch tiefer liegende Wasserschichten von großen Seen (z. B. dem Tanganjikasee) können als fossiles Wasser bezeichnet werden, wenn sie nicht in den temperaturabhängigen Wasserkreislauf des Sees einbezogen sind.

Fossiles Wasser ermöglicht aufgrund seiner Zusammensetzung (z. B. Gasgehalte quantitativ wie qualitativ) Rückschlüsse auf seine Entstehungszeit.[1]

Vorkommen

Europa

In Mitteleuropa gibt es beispielsweise in Deutschlands Norden und in seinem Süden unter dem Hegau Vorkommen fossilen Wassers.[2]

Afrika

In Afrika haben sich die fossilen Wasservorkommen nicht wie in Mitteleuropa aus Schmelzwässern der letzten Eiszeit gebildet, sondern sie bestehen aus Grundwasser in Gesteinsklüften und Erdschichten, welches sich in Klimaperioden aus vorgeschichtlicher Zeit, z. B. während der letzten Pluvialzeit angesammelt hat.

Die Grundwasserseen unter der Sahara oder der Kalahari beispielsweise bestehen ebenfalls aus fossilem Wasser.[1]

Risiken

Fossiles Wasser ist zwar nicht Teil des natürlichen atmosphärischen Wasserkreislaufes, wird jedoch mittlerweile mit moderner Technik (Pumpen, Erdbohrungen) gefördert, während sich die zehntausende von Jahren alten Vorräte nicht erneuern (können); für das Nubische Sandstein-Aquifer gehen optimistische Prognosen bei unveränderter Ausbeutung von einer maximalen Nutzungsdauer von noch 200 Jahren aus.[3]

Auch in China werden mittlerweile fossile Wasservorkommen in großem Umfang ausgebeutet; dies führt zu prognostizierten Absenkungen ihrer unterirdischen Wasserspiegel von bis zu 1,5 Metern pro Jahr.[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise