Echter Eibisch
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Echter Eibisch | ||||||||||||
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Echter Eibisch (Althaea officinalis)
Echter Eibisch (Althaea officinalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Althaea officinalis | ||||||||||||
L. |
Der Echte Eibisch (Althaea officinalis), auch Arznei-Eibisch genannt, gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae).
Namensgebung
Der botanische Name althaea leitet sich von dem griechischen Wort ἄλθειν (álthein) ab, das so viel wie heilen bedeutet. Im Volksmund findet man für die Pflanze auch Bezeichnungen wie Althee, Alter Thee, Samtpappel, Ibischwurz, Heilwurz, Weiße Malve, Sumpfmalve, Adewurz oder Schleimwurzel.
Das Wort Malve geht über lateinisch malva und griechisch maláche auf eine Mittelmeersprache zurück.
Beschreibung
Der Echte Eibisch ist eine aufrechte, mehrjährige krautige Pflanze mit kräftigen Stängeln. Er erreicht eine Größe von 60 bis 150 cm. Er ist eine wertvolle Bienenfutterpflanze. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna.
Vorkommen
Der echte Eibisch kommt wild in den Steppenzonen Südrusslands und Kasachstan östlich bis zum Altai vor. Im Westen reicht die Verbreitung in Südeuropa vom Balkan über Italien bis zur Iberischen Halbinsel. Nach Mitteleuropa wurde die Pflanze durch den Menschen gebracht (Archäophyt), beständige verwilderte Vorkommen sind hier auf küstennahe Gebiete und Binnensalzstellen beschränkt. Vorübergehend taucht die Pflanze an Ruderalstellen, in Gartenanlagen oder auch auf Schuttplätzen auf. Bevorzugt werden sonnige warme Standorte mit nährstoffreichen, gut wasserversorgten Lehm- oder Tonböden. In Österreich gibt es ein autochthones Vorkommen in Zwingendorf (Niederösterreich).[1]
Eibisch in der Küche
Aus Substanzen des Eibischs wurde ursprünglich die Süßware Marshmallow hergestellt, die heute vor allem mit den USA assoziiert wird, die aber auf die französische pâte de guimauve bzw den sog. Eibischteig zurückgeht. Der Name Marshmallow leitet sich von der englischsprachigen Bezeichnung marsh mallow (deutsch: Sumpf-Malve) für den Eibisch ab. Verwendet wurden dafür sowohl die Stängel und Blätter als auch die Wurzel; heute verwendet die Industrie dafür Ersatzstoffe.
Gegessen hat man früher auch die Wurzeln, die zuerst gekocht und dann gebraten wurden. Essbar sind auch die Blüten, und die jungen Blätter können im Salat mitgegessen werden. Die Römer verwendeten die Pflanze als Suppenkraut und zur Füllung von Spanferkeln.
Bei Hungersnöten hat man die weiße mohrrübenähnliche Wurzel als Nahrung verwendet. Die einzige Bezugnahme in der Bibel spielt auf den faden Geschmack des Eibischschleims an (Hi 6,6 EU): „Wird Fades ohne Salz gegessen, oder ist Geschmack im Eibischschleim?“ Das weist darauf hin, dass man Eibischschleim keinesfalls ohne Gewürz oder in Zeiten des Wohlstands gegessen hätte.
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe (in den Wurzeln bis zu 25 %) besonders mit Galacturonohammanen und Arabinogalactanen; Pektine und in der Wurzel auch Stärke.
Eibisch in der Pflanzenheilkunde
Als Droge werden verwendet:
- Die zur Blütezeit im Juli bis August gesammelten und getrockneten Blüten
- (Althaeae flos).
- Die vor und während der Blüte gesammelten und getrockneten Laubblätter
- (Althaeae folium).
- Die Eibischwurzel
- (Althaeae radix).
Die Schleimstoffe wirken einhüllend und reizmildernd; im Tierversuch konnten auch entzündungshemmende und immunstabilisierende Wirkungen nachgewiesen werden. Verschiedene Zubereitungen kommen zur Anwendung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums, zur Minderung des Hustenreizes, bei leichten Entzündungen im Magen-Darm-Bereich.
Literatur
- Oskar Sebald (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Ulmer, Stuttgart 1990–1998 (8 Bände).
- Wolfgang Adler, Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Karl Hiller, Matthias F. Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Area, Erftstadt 2006, ISBN 3-89996-682-1.
- Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen, Franckh-Kosmos Verlagsgesellschaft, 2004, ISBN 3-440-09387-5
- K.Hiller/M.F.Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. 2. Auflage. 2010, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3-8274-2053-4
Einzelnachweise
- ↑ G. Wolfram et al. 2006
Weblinks