Dampfschwaden
Dampfschwaden sind ein Gemisch aus Luft, Wasserdampf und feinsten Tropfen aus Wasser. Sie entstehen in Abhängigkeit von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft über Kühltürmen und Kühlteichen durch Kondensation, wobei diese Schwaden umgangssprachlich oft mit Wasserdampf gleichgesetzt werden. Die Dampfschwaden über den Kühltürmen eines Großkraftwerkes können einen erheblichen Einfluss auf das Mikroklima der näheren Umgebung ausüben, beispielsweise durch die verringerte jährliche Sonnenstrahlung infolge der Abschattung der Sonne. Die über die Dampfschwaden in die lokal erhöhte Niederschlagsmenge eingetragenen Wassermengen können ebenfalls erheblich sein.
Bei einem Auto, das in kalter Umgebung gestartet wird, kann man ebenfalls Dampfschwaden beobachten: Nach dem Anlassen muss zuerst die Auspuffanlage angewärmt werden und das austretende Abgas hat eine Temperatur unter 100 °C, wodurch Teile des gasförmigen Wassers (das bei Verbrennung der im Kraftstoff enthaltenen Kohlenwasserstoffe entsteht) aus dem Abgas kondensieren und als Wassertropfen sichtbar werden. Bei höheren Temperaturen ist das Abgas so heiß, dass der darin enthaltene Wasserdampf nicht mehr so schnell kondensieren kann. Dadurch wird das Abgas weiter zerstreut und somit unsichtbar – die Wasserdampf-Sättigungskonzentration wird nicht überschritten.
Dampfschwaden bilden sich in Abhängigkeit vom Wetter. Bei feuchter und/oder kalter Luft wird das Wasser der Dampfschwaden nicht von der Luft aufgenommen, der Sättigungsdampfdruck wird eher erreicht, was im Winter oft als eine höhere Abgasbelastung fehlinterpretiert wird.
Ähnliches tritt beispielsweise auch beim Ausatmen der feuchten Atemluft in einer kühlen oder feuchten Umgebung auf. Ursache ist eine bereits vorher vorhandene hohe relative Feuchte der Luft und die Tatsache, dass die Sättigungskonzentration bzw. der Sättigungsdampfdruck des Wassers bei niedrigen Temperaturen geringer sind.