Brennofen

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Zweistöckiger Rundofen, Porzellanfabrik Sèvres, Frankreich um 1880, teilbefüllt

Ein Brennofen ist ein Ofen, um mittels hoher Temperaturen Materialien zu brennen, ihnen eine thermische Stoffumwandlung zu geben. Er wird in unterschiedlichen Bauarten erstellt und in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

Ein Brennofen unterscheidet sich von einem Ofen im Wesentlichen dadurch, dass nicht die Erzeugung von Hitze der primäre Zweck des Ofens ist, sondern die gezielte thermische Beeinflussung eines Materials, das sich im Ofen befindet: des Materials, das eben „gebrannt“ werden soll.

Anwendung

Einige Anwendungsbeispiele:

  • zur Herstellung von gebranntem Kalk aus Kalkstein
  • zur Herstellung von Zement
  • zur Herstellung von Bauziegeln, Backsteinen
  • zur Herstellung von Kalksandsteinen, Klinkern, Dachziegeln usw.
  • zur Herstellung von Materialien, die ihrerseits wiederum zur Auskleidung von Öfen dienen (Schamotte, Ausmauerung)
  • zur Herstellung von Porzellan (Rundofen), in der Porzellanindustrie, wurde im 20. Jhd. vom Tunnelofen abgelöst
  • zur Herstellung von Keramiken, in der Töpferei (Brennen des Tones, „Schrühbrand“)
  • zur Herstellung von Glasuren (Glasurbrand)
  • zum Verschmelzen von Glas Fusing
  • zur Herstellung von Emaille
  • zur Abfallbehandlung (Müllverbrennungsanlage)

und vieler weiterer Anwendungen.

Zumeist geschieht ein Brennprozess diskontinuierlich: ein zu brennendes Gut wird in den leeren Brennofen verbracht, eine Tür geschlossen, dann das Gut gebrannt, anschließend der Ofen geleert und sodann zu einem neuen Zyklus befüllt. Jedoch gibt es auch kontinuierliche Brennverfahren: der Zementherstellungsprozess z. B. geschieht kontinuierlich in einem Drehrohrofen.

In aller Regel läuft ein Brennprozess oxidativ ab, das Brenngut wird mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft in Kontakt kommen und teils mit dem Sauerstoff reagieren.

Insofern auch unterscheidet sich ein Brennofen von einem Schmelzofen: einem Ofen, in dem ein Material ohne chemische Umwandlung lediglich in die flüssige Phase verbracht wird, aus dem nach Abkühlen jedoch anschließend das gleiche Material wird, dieses somit lediglich eine Formänderung erfuhr (Gießen).

Schmelzöfen betreiben reversible Prozesse, Brennöfen hingegen betreiben irreversible Prozesse: ihr Ergebnis lässt sich nicht beliebig rückgängig machen.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Brennöfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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