Arthur Binz
Arthur Heinrich Binz (* 12. November 1868 in Bonn; † 25. Januar 1943 in Berlin) war ein deutscher Hochschullehrer und Chemiker.
Binz war der Sohn des Pharmakologen Carl Binz und dessen Ehefrau Harriet Emily Schwabe. Mütterlicherseits war Binz weitläufig mit dem Schriftsteller William Makepeace Thackeray verwandt.
Leben
Binz absolvierte seinen Schulbesuch am Gymnasium in Bonn und am Owens College in Manchester. Anschließend begann er an den Universitäten in Bonn und Leipzig Chemie zu studieren. 1888 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Bonn.[1]
Das Studium beendete Binz 1893 erfolgreich mit einer Promotion über „Terpenderivate“ bei Otto Wallach an der Universität Göttingen.
Zwischen 1894 bis 1897 verdiente Binz seinen Lebensunterhalt als Chemiker der Kattunfabrik Rolffs & Co. in Siegburg. Anschließend wechselte er in die Fabrik seines Großvaters L. Schwabe & Co. nach Manchester. Diese Zeit in Manchester nutzte Binz bereits für seine Habilitation, welche er dann 1899 in Bonn abschloss.
1901 heiratete Binz die Schriftstellerin Juanita Reutlinger aus Paris. Mit ihr hatte er zwei Töchter, darunter die spätere Photographin Tita Binz.
Beruf
1906 nahm Binz den Ruf an die Handelshochschule nach Berlin an und wirkte dort als Dozent. In den Jahren 1911 bis 1913 leitete er diese Hochschule als Rektor. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Binz 1918 mit der Leitung der Chemischen Abteilung des Speyer-Hauses in Frankfurt am Main betraut. 1921 wurde Binz zum Direktor des Chemischen Instituts der Landwirtschaftlichen Hochschule berufen. Als solcher fungierte Binz in den Jahren 1922 bis 1933 als Herausgeber der Zeitschrift für angewandte Chemie. Außerdem gab er das Encyklopädische Handbuch der technischen Chemie von James Sheridan Muspratt neu heraus.
Anlässlich seines 60. Geburtstages 1928 nahm die American Urological Association Binz als Ehrenmitglied auf. Ein Jahr darauf verlieh die Universität Karlsruhe Binz den Ehrentitel Dr. ing. h.c.. In den Jahren 1931 bis 1933 saß Binz als Vizepräsident im Vorstand der Deutschen Chemischen Gesellschaft.
1929 synthetisierte er bei der Suche nach einem Heilmittel gegen Syphilis durch Zufall das erste intravenöse Urographikum Selectan, ein radioaktives Kontrastmittel, welches später unter dem Namen Uroselectan vertrieben wurde. Binz wurde so zu einem der Begründer der Ausscheidungsurographie.
Seine Forschungen sah Binz immer als Schnittstelle zwischen Chemie und Medizin.
Im Alter von 74 Jahren starb Arthur Binz am 25. Januar 1943 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf im Block „Trinitatis“.
Werke
- Edelmetalle. Ihr Fluch und ihr Segen, Limpert, Berlin 1943
- Über das optische Drehvermögen homologer und isomerer Terpenderivate und über neue Abkömmlinge, Verlag Huth, Berlin 1893
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 16, 355
Personendaten | |
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NAME | Binz, Arthur |
ALTERNATIVNAMEN | Binz, Arthur Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Hochschullehrer und Chemiker |
GEBURTSDATUM | 12. November 1868 |
GEBURTSORT | Bonn |
STERBEDATUM | 25. Januar 1943 |
STERBEORT | Berlin |