Amphibiengifte
Amphibiengifte ist die Sammelbezeichnung für ausschließlich der Verteidigung und dem Schutz vor Mikroorganismen dienende Toxine, die von Amphibien (Fröschen, Kröten, Lurchen) etc. durch Hautdrüsen sezerniert werden.
Zu den Amphibiengiften gehören einige der stärksten bekannten Gifte: Batrachotoxin (Pfeilgiftfrösche) und Tetrodotoxin (Molche und Kugelfische).
Die chemische Zusammensetzung lässt kein einheitliches Prinzip erkennen; man findet unter den Amphibiengiften: Steroide, Peptide, biogene Amine und Alkaloide. Hautdrüsen von bestimmten Salamandern scheiden neben Samandarin die Alkaloide Samandenon, Samin und Samandaridin aus.
Frösche sind allerdings nicht in der Lage, diese Gifte selbst zu produzieren. Im Terrarium nachgezüchtete Pfeilgiftfrösche sind praktisch ungiftig. Als mögliche Quellen für die Toxine von Fröschen und anderen Amphibien wird u.a. die Nahrung vermutet. Die Amphibien sind in der Lage, die Giftigkeit der in der Nahrung enthaltenen Toxine zu tolerieren und über die Haut auszuscheiden.
Literatur
- Gerhard Habermehl: Gifte als Lebenspartner. In: Chemie in unserer Zeit. 8, Nr. 3, 1974, ISSN 0009-2851, S. 72-77, doi:10.1002/ciuz.19740080303.
- Dietrich Mebs: Herkunft eines Froschtoxins. In: Naturwissenschaftliche Rundschau. 59(5). 2006, S. 263 - 264. ISSN 0028-1050.